Krebsvorsorge – die beste Chance auf Heilung
"Vorsorgeuntersuchungen sind besonders wichtig, sie ermöglichen eine frühzeitige Erkennung von bösartigen Erkrankungen. Das ist für eine erfolgreiche Behandlung von entscheidender Bedeutung, da auch bei bösartigen Tumoren im Anfangsstadium eine große Chance auf vollständige Heilung besteht", so Prim. Univ.-Prof. Dr. Bruno Schneeweiß, Krebsspezialist und Leiter der Abteilung für Innere Medizin am LKH Kirchdorf.
Aus diesem Grund wurden von der Ö. Vereinigung für klinische Onkologie, der European School of Oncology und der Wiener Krebshilfe Empfehlungen zur Früherkennung bösartiger Erkrankungen ausgearbeitet, welche abhängig von der Art der Erkrankung und deren Risikofaktoren bestimmte Untersuchungen durch den Patienten selbst oder durch den Hausarzt beinhaltet. Siehe untenstehende Tabelle!
So wird z.B.ab dem 20. Lebensjahr bei Frauen eine Selbstuntersuchung der Brust 1 x pro Monat nach der Regelblutung, eine Inspektion durch den Arzt halbjährlich empfohlen. Eine Mammographie sollt eum das 35. Lebensjahr erstmals erfolgen und ab dem 40. Lebensjahr in 1 - 2 jährigen Abständen regelmäßig durchgeführt werden. Bei familiärer Belastung oder bei auffälligem Tastbefund natürlich früher bzw. häufiger.
"Ich empfehle jedem diese Vorsorgeuntersuchungen ernst zu nehmen und auch wirklich durchzuführen,",so Schneeweiß, "gerade die Mammographie bei Frauen, die urologische Untersuchung bei Männern aber auch eine Vorsorge-Koloskopie sind besonders wichtig."
Vorsorge ist beim Darmkrebs die beste Chance auf Heilung!
In Oberösterreich werden rund 800 neue Darmkrebsfälle jährlich verzeichnet. Das tückische an Darmkarzinomen ist der Umstand, dass Beschwerden erst auftreten, wenn der Tumor schon im fortgeschrittenen Stadium ist. Darum sind die Vorsorgeuntersuchungen gerade beim Dickdarmkarzinom wo wichtig. Weil 40 % aller Dickdarm-Tumore im Enddarm sitzen, sollte sich jeder ab 40 einmal pro Jahr den Enddarm vom Arzt mit dem Finger abtasten und gleichzeitig den Stuhl auf Blut untersuchen lassen. Ab 50 sollte alle fünf Jahre eine Endoskopie (Dickdarmspiegelung) durchgeführt werden, bei RisikopatientInnen mit Darmkrebs in der Familie sollte das in kürzeren Abständen geschehen. Als Faustregel bei der Früherkennung gilt: Jede neu auftretende Änderung der Stuhlfrequenz ist tumorverdächtig. Ob Blut im Stuhl, ob länger anhaltender Durchfall oder sog. Bleistiftstuhl (so dünn wie ein Bleistift) - man sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Ein Polyp, aus dem sich später Darmkrebs entwickelt, kann problemlos entfernt werden. Die Heilungsschance von Darmkrebs im ersten Stadium beträgt über 95 %.
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