Nur das "Eingraben" ist zu wenig

- Eine Bio-Urne aus Baumrinde.
- Foto: Krennmayr
- hochgeladen von Martina Weymayer
Auch die Bestattungsunternehmen im Bezirk müssen mit der Zeit gehen.
BEZIRK (wey). Im Laufe der Jahre hat sich rund ums "Sterben" vieles verändert. Das bloße Eingraben reicht nicht mehr. "Die Feuerbestattung löst die klassische Erdbestattung immer mehr ab", weiß Landesinnungsmeister Heinrich Walter aus Wels. Laut Bestatter Wilhelm Krennmayr aus Kirchdorf beträgt der Anteil bereits 50 Prozent – Tendenz steigend. Das Einäschern bringt zahlreiche Möglichkeiten mit sich: Die Urne kann zu Hause aufbewahrt werden, zu Edelsteinen verarbeitet, auf hoher See bestattet oder unter einem Baum beigesetzt werden. Theoretisch sind die Angebote vielfältig geworden – in der Praxis spielen sie aber kaum eine Rolle. "Das mag im städtischen Bereich ein größeres Thema sein als auf dem Land", sagt Heinrich Walter. "Gebirgsbach- oder Baumbestattungen haben häufig mit Geschäftemacherei zu tun. Sie sind eine Preisfrage. Dennoch werden die Feierlichkeiten zunehmend individueller."
Wilhelm Krennmayr bestätigt das. "Vieles wird heute sehr persönlich gestaltet, von den Drucksorten bis hin zur Verabschiedung." Beim Blättern im Urnenkatalog stellt man fest, dass es fast nichts gibt, was es nicht gibt. Vom Gefäß in Herzform bis zum Sportmotiv – alles ist möglich. "Im Trend liegen verrottbare Urnen", ergänzt Krennmayr. Sogar bemalen kann man sie selbst. "Das Um und Auf ist das persönliche Abschiednehmen. Es ist wichtig, dass man einen Ort hat zum Trauern. Daher werden auch Gräber für Totgeburten immer mehr."
Mehr Einäscherungen bringen die Tatsache mit sich, dass sich auf dem Grab weniger Kränze türmen. Geldspenden lösen den Kauf eines Kranzes oder Gestecks zunehmend ab. "Früher musste der Grabhügel abgedeckt werden, das war praktisch", so Krennmayr. "Jetzt muss man pro Kranz für die Entsorgung bezahlen. Das und der Umweltgedanke spielen auch eine Rolle."
Informationen gibt es unter www.krennmayr.com



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