Experten sehen Potenzial
Österreichische Eisenstraße will UNESCO Welterbe werden
Die Österreichische Eisenstraße ist eine von zehn Stätten, die von der österreichischen UNESCO-Kommission für eine zukünftige Nominierung zur Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste vorgeschlagen wurden. Nationale wie internationale Fachleute erachten das Potenzial als hoch.
BEZIRK. Im Rahmen einer bundesländerübergreifenden Initiative (Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark) werden bereits seit einem Jahr die Chancen für eine Eintragung als UNESCO-Welterbes evaluiert. Die Bewertung der Expertinnen und Experten gibt Mut: Das Zusammenspiel der historischen Bedeutung der Eisenstraße, der Verarbeitung durch Handwerks- und Industriebetriebe in der Region, der auch heute noch lebendigen Bewirtschaftung in den Unternehmen und im Bergbau sowie der Aus- und Weiterbildung ist außergewöhnlich.
Internationale Beispiele zeigen, dass durch eine Nominierung als UNESCO-Welterbestätte der Lebensraum für die Bevölkerung deutlich aufgewertet wird, die Einkommensmöglichkeiten steigen und der Zusammenhalt gestärkt wird.
„Zukunft braucht Herkunft! Darum möchten wir die historische Identität der Eisenwurzen für die Menschen entlang der Eisenstraße sichern. Von den vergangenen Klängen der Hämmer, wo Eisen zu Sensen, Messern und vielerlei Gerät geformt wurde zu den modernen Betrieben. Von den Herrenhäusern der Schwarzen Grafen, Bauern- und Bürgerhäuser und den Werksanlagen, Triftanlagen, Klausen, Fluter und Kohlenmeiler zu modernen Wohn- und Produktionsstätten.“
Katrin Auer, Obfrau Verein Kulturregion Eisenwurzen Oberösterreich
Bereits nach einem Jahr ist ersichtlich, dass in den Eisenstraßen-Regionen der drei Bundesländer großes Interesse an der Nominierung als UNESCO-Welterbe herrscht, gut zusammengearbeitet wird und bundesländerübergreifend an einem Strang gezogen wird.
Förderverein gegründet
Anlässlich des Welterbetages am 18. April wurde von den Obleuten der Eisenstraße in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark beschlossen, einen Förderverein für eine Bewerbung um Anerkennung als UNESCO Welterbe zu gründen. Die Unterfertigung erfolgte im Rahmen eines Netzwerk-Treffens in Waidhofen an der Ybbs. Als Obmann vorgeschlagen wurde der Altrektor der Montanuniversität Leoben, Univ. Prof. Dr. Wilfried Eichlseder.
Als nächster Schritt wird nun ein erstes vorläufiges Assessment erstellt, das dann an die UNESCO Kommission in Paris übermittelt werden soll. Bei positiver Rückmeldung erfolgt die eigentliche Einreichung inklusive Managementplan. In jedem Fall ist schon jetzt klar: Die Gemeinden, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und die Bevölkerung an der Österreichischen Eisenstraße wachsen durch die Bewerbung enger zusammen, es entsteht eine Aufbruchsstimmung für den gesamten Lebensraum.
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