Schutz vor Wildbächen und Hochwasser
Kürzlich wurde das geplante Jahresarbeitsprogramm der Wildbach- und Lawinenverbauung und somit auch der benötigte Landesmittelanteil für 2017 genehmigt.
BEZIRK, OÖ. „Es ist uns gelungen, der Wildbach- und Lawinenverbauung ein schlagkräftiges Budget zur Verfügung zu stellen und damit die Umsetzung dieses ambitionierten Jahresarbeitsprogramms zu gewährleisten. Mit diesem ist die Wildbach- und Lawinenverbauung in der Lage, immens wichtige Projekte zum Schutz unserer Bevölkerung umzusetzen“, zeigt sich Landesrat Elmar Podgorschek erfreut.
Für den Schutz vor Wildbächen und Hochwasser sowie den Erhalt des Schutzwaldes wird dieses Jahr ein Investitionsvolumen von 12,5 Millionen Euro umgesetzt, wobei sich der Bund mit ca. 7 Millionen und das Land mit 2,1 Millionen Euro beteiligt. Der Rest wird von den Interessenten aufgebracht.
Zu den größten Vorhaben im Bezirk Kirchdorf in der nächsten Zeit gehören Maßnahmen im Bereich Klinglbach (Gemeinde Oberschlierbach/Schlierbach) mit Kosten von 405.000 Euro. Auch das Projekt Dambach/Artwegerwehr und die "Pernköpflrunse", beide in Windischgarsten, schlagen mit jeweils 250.000 Euro zu Buche.
Sofortmaßnahmen am Weinzierlbach
Nach dem Gewitter-Starkregen vom 28. Mai 2016 hatten sich innerhalb kürzester Zeit im Gemeindegebiet von Micheldorf zwei Hänge in Bewegung gesetzt. Diese stellten eine große Vermurungsgefahr für das Siedlungsgebiet im Unterlauf des Weinzierlbaches dar. Das Einzugsgebiet des Weinzierlbaches ist für seinen geologisch sensiblen Untergrund bekannt. Steile Einhänge, massive Tiefenerosionen und durch vorhandene Hangwässer stark gesättigte Böden sind charakteristisch. Aufgrund dieser Faktoren und der plötzlich anfallenden Wassermassen hielten die Böden nicht mehr stand. Unterhalb des „Hofes Groileithen“ setzten sich daraufhin ca 1500 Kubikmeter Erdmassen in Bewegung.
Gleiches, jedoch in geringerem Ausmaß, galt für die Böschungsbrüche bei der oberhalb liegenden Hochhauserbrücke. Weiteren Bewegungen im Unterhang hätte die Brücke nicht standgehalten, die Anrainer wären vom Tal abgeschnitten worden.
Die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) musste daher zur Erschließung des Risikogebietes unterhalb der „Groileiten“ eine Baustraße anlegen, die gleichzeitig eine Stabilisierungsmaßnahme ist. Im Straßenkörper ist in der Längsachse ein 4 m tiefer Entwässerungs- und Stabilisierungsschlitz angelegt. Gleichzeitig wurden 3000 Tonnen Wurfsteine und 4000 Tonnen Sprengschutt verbaut. Die Kosten der gesamten Sofortmaßnahmen belaufen sich auf rund 350.000 Euro.
Da das ganze Einzugsgebiet großflächig sehr instabil ist, hat die WLV ein Monitoring-System installiert. Alle Bewegungen im Hang werden ab jetzt aufgezeichnet. So ist ein rasches und rechtzeitiges Reagieren für Gegenmaßnahmen möglich. Parallel dazu erarbeitet die WLV ein neues „Maßnahmenprojekt Weinzierlbach“, welches das gesamte Einzugsgebiet von der Mündung in die Krems bis zum Ursprung in Altpernstein umfasst.
Fotos: WLV
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