Sensenmähen im Altenheim Grünburg
GRÜNBURG. Eine tolle Idee hatte Diplomgesundheits- und Krankenschwester Lisa Ofner mit dem Projekt „Sensenmähen“ im Alten- und Pflegeheim Grünburg. So hieß es am 8. Juli 2013: "Heute wird gemäht!"
Alles stand bereit an diesem sonnigen Vormittag, das Gras stand hoch genug, und vom Hausmeister wurden bereits drei „Hüfeln“ aufgestellt. Zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen - Gerti Laglstorfer und Katharina Herndl - sowie Lisa Ofner machten sich an die Arbeit.
Schon vor dem vereinbarten Projektbeginn wartete bereits eine Bewohnerin auf sie und empfing sie mit dem Spruch vom Wetzstoa:
„Mir hom dahoam an oidn Wetzstoa
Mei Vota hat gsogt i soid eam wegdoa
Mei Muata hat gsogt i siod eam ghoidn
Den Wetzstoa
Den Oidn“
Unter viel Kommentar der zusehenden Bewohner wurde mit dem Mähen begonnen. „Nicht so tief, mehr rund, Spitze höher, braucht`s mehr Schneid, wetzen…“ Viel wurde erzählt von schwerer Arbeit von frühester Kindheit an. Manch einem wurde wehmütig bewusst, dass die Kraft zum Arbeiten nachgelassen hat. Aber viele haben es sichtlich genossen, nicht mehr aktiv sein zu müssen und zusehen zu können.
Besonders das Heuaufhängen war eine Herausforderung. Die MitarbeiterInnen mussten herbe Kritik einstecken, wenn die Hüfeln nicht ordentlich gleichmäßig mit Gras bestückt waren; und so wurde ein zweiter Versuch gestartet. Ganz wichtig, so wurde den MitarbeiterInnen gesagt, sei der richtige Abschluss mit einem ordentlichen Heuschober, sodass ein eventueller Regen an der Oberfläche abrinnt und das Gras trotzdem trocknen kann.
Eine über 90-jährige Bewohnerin freute sich besonders über die Arbeit, die sie ihr Leben lang begleitet hatte. Es war sehr berührend zu sehen, mit wie viel Freude und Selbstverständnis sie auch im hohen Alter diese Arbeit noch machte. Sie hörte erst mit Mähen und Rechen auf, als wirklich kein Grashalm mehr auf der Wiese lag. Selbst eine Pause zum Trinken wurde von ihr abgelehnt. „Ein bisschen schwer wird die Sense schon“, sagte sie, als wir uns am Ende des Vormittags bei ihr für ihre Mithilfe bedankten.
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