Regionalwährungen
Taler, Zehner und Markteuro bringen´s!
Vor Ort einkaufen statt online shoppen: Regionale Zahlungsmittel sollen die Kaufkraft in den Gemeinden halten.
BEZIRK KIRCHDORF. In zahlreichen Gemeinden des Bezirks kann man – zusätzlich zum Euro – mit einer eigenen lokalen Währung bezahlen. „Für den kleinregionalen Wirtschaftskreislauf hat diese eine wichtige Bedeutung, weil sie eine Möglichkeit bietet, um die örtliche Kaufkraft zu binden“, sagt Kirchdorfs WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller. "Bei genauerer Betrachtung sind regionale Währungen Kundenbindungsinstrumente mit einem sehr positiven Einmaleffekt."
Ein Beispiel dafür ist der "Steyrtaler", den es bereits seit 15 Jahren gibt. Bei mehr als 100 Unternehmen in Grünburg, Molln und Steinbach/Steyr kann man die Münzen im Wert von 10 Euro sowie 20-Euro-Karten einlösen. Oberstes Ziel der Initiative ist es, die Menschen zum Einkaufen bei heimischen Unternehmen zu motivieren.
Seit 2006 gibt es den "Kremsmünsterer Markteuro". Mehr als 40 Geschäfte und Gastronomiebetriebe akzeptieren ihn. "Durchschnittlich werden pro Jahr Markteuro im Wert von rund 83.000 Euro verschenkt. Für die Kremsmünsterer Wirtschaft ist er ein wichtiges regionales Zahlungsmittel. Sie profitiert stark davon, da das Geld zu 100 Prozent im Ort bleibt", erklärt Amtsleiter Reinhard Haider vom Marktgemeindeamt Kremsmünster. Erhältlich ist das Zahlungsmittel in den Kremsmünsterer Banken und im Bürgerservicebüro.
"Hohe Akzeptanz"
Bei den Geldinstituten in der Bezirkshauptstadt sind "Kirchdorfer Zehner" erhältlich. In etlichen Kirchdorfer Geschäften und Lokalen kann man mit ihnen bezahlen. "Gerade in der Vorweihnachtszeit werden die Zehner extrem stark gekauft", sagt Brigitte Luwy vom Stadtkonzept. "Aber auch unterjährig werden sie gerne erworben und von den teilnehmenden Betrieben zurückgetauscht. Daran erkennt man die hohe Akzeptanz bei den Kunden."
Ebenfalls sehr beliebt sind die Wertgutscheine der Region Pyhrn-Priel. Im Dezember 2019 haben Einheimische und Gäste allein im Tourismusbüro Windischgarsten Gutscheine im Wert von rund 20.000 Euro gekauft. Das Jahresgesamtvolumen belief sich auf 84.000 Euro. Wie im Fall des Steyrtalers werden die Pyhrn-Priel-Gutscheine in mehr als hundert Betrieben angenommen, vom Wirtshaus über den Friseur bis zur Bäckerei. "Die Gutscheine sind einfach zu erwerben und einzulösen. Teilnehmende Partner haben nur wenig bürokratischen Aufwand damit. Das macht sie auch für kleinere Betriebe sehr attraktiv", sagt dazu die Geschäftsführerin des Tourismusverbands Pyhrn-Priel, Marie-Louise Schnurpfeil.
Regionale Zahlungsmittel im Bezirk Kirchdorf:
• Kirchdorfer Zehner
• Kremsmünster Markteuro
• Pettenbacher Einkaufsgutscheine
• Steyrtaler
• Wartberger Wertschecks
• Wiku-Taler (Windischgarsten)
(Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!)
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