Tunnelkette Klaus: Startschuss für den Bau der neuen Tunnelröhren

v.l.n.r. GF Brandtner, Tunnelpatin Entholzer, VS Schierhackl, Tunnelpatin Dörfel, VS Schedl
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BEZIRK. Mehr Sicherheit für täglich rund 18.000 Autofahrer bringt der zweiröhrige Ausbau der Tunnel an der Pyhrnautobahn bei Klaus. Der heutige Tunnel-Anschlag in Molln war dank Sprengstoff ein anständiger Knall: Den traditionellen Startschuss für die Arbeiten für Klauser- und Traunfriedtunnel führten die Tunnelpatinnen Renate Entholzer und Christine Dörfel durch. Bis 2018 investiert die ASFINAG 180 Millionen in die A 9 im südlichen Oberösterreich. Seit Dezember 2004 ist die A 9 Pyhrnautobahn vom Voralpenkreuz bis Spielfeld an der slowenischen Grenze bereits durchgehend befahrbar. Mit Ausnahme der Tunnelkette Klaus in Oberösterreich und der beiden langen Tunnelanlagen Bosruck sowie Gleinalm ist die Strecke auch voll ausgebaut. Aktuell schließt die ASFINAG diese letzten Lücken.

„Gut zehn Jahre nach der kompletten Fertigstellung der Pyhrnautobahn nimmt die ASFINAG bei Klaus den Vollausbau der letzten noch einröhrigen Tunnelanlagen in Angriff. Mehr als 18.000 Verkehrsteilnehmer/innen befahren die Strecke hier bereits täglich. Als Infrastrukturbetreiber wollen wir unseren Kundinnen und Kunden ein optimal ausgebautes Netz bieten. Der Ausbau der A 9 in Oberösterreich ist dabei ein Meilenstein für die Verkehrssicherheit“, freut sich ASFINAG-Vorstand Alois Schedl.
„1,5 Milliarden Euro fließen österreichweit in den kommenden Jahren in unser Tunnelsicherheitsprogramm und Oberösterreich ist ein ganz wichtiger Investitionsschwerpunkt. Durch die Mauteinnahmen und die langfristige Planung des Unternehmens sind die Finanzierung des Ausbaus des Autobahnnetzes durch Eigenmittel sowie die Unabhängigkeit von der öffentli- chen Hand gesichert“, so ASFINAG Vorstand Klaus Schierhackl.

Das Projekt ist auch vom technischen Standpunkt ein ganz besonderes, sagt ASFINAG-Geschäftsführer Gernot Brandtner. „Es gibt in Österreich kein zweites Autobahnprojekt, das nahezu ausschließlich aus einer Reihe von Brücken und Tunnels besteht. Das ist eine große und auch tolle Herausforderung für alle Beteiligten. Die neuen Tunnel – und im Anschluss natürlich auch die bestehenden Röhren – erhalten von uns auch die modernste Ausstattung in Sachen Sicherheit und Überwachung“.

Für Oberösterreichs Straßenbaureferent LH-Stv. Franz Hiesl ist der Vollausbau der Tunnelkette Klaus ein weiterer Schritt konsequenter Straßenbaupolitik: "Mit der Tunnelkette Klaus ist die Pyhrnautobahn auf oberösterreichischem Boden durchgehend vierspurig und mit zweiröhrigen Tunneln ausgestattet. Das steigert die Mobilität und die Lebensqualität der Bevölkerung und verbessert vor allem die Sicherheit auf unseren Straßen. Gerade in den kritischen, einröhrigen Tunnelbereichen erreichen wir durch den Ausbau zweiter Röhren eine Entspannung der Situation. Frontalzusammenstöße können damit künftig vermieden und Leben gerettet werden.

Das für Verkehrssicherheit auf Oberösterreichs Straßen zuständige Regierungsmitglied Landeshauptmann-Stv. Reinhold Entholzer unterstreicht die Notwendigkeit des raschen Vollausbaus der Tunnelkette Klaus: "Erst vor wenigen Tagen kam es an der A9 zu einem tragischen Gegenverkehrsunfall mit tödlichen Folgen. Unfälle im Straßenverkehr werden sich nie zur Gänze vermeiden lassen, jedoch ist es die gemeinsame Aufgabe des Landes Oberösterreich und der ASFINAG keine Kosten und Mühen zu scheuen, um die Sicherheit auf unseren Straßen weiter zu erhöhen. Der bis zum Jahr 2018 abgeschlossene Vollausbau der Tunnelkette Klaus wird dabei einen bedeutenden Beitrag leisten, besonders wenn man bedenkt, dass täglich bis zu 18.000 Autofahrer/innen diese wichtige Nord-Süd Achse unseres Bundeslandes frequentieren".

700 Meter Brücke und 6,3 Kilometer Tunnel

Beim insgesamt 7,6 Kilometer langen Vollausbau sind in erster Linie Brücken und Tunnel zu errichten. Der Start erfolgte 2013 mit den Brücken, die auch die Voraussetzung für die Tunnelarbeiten waren. Seit Dezember 2014 laufen die Arbeiten für Spering- und Falkensteintunnel.

Alle Schritte sind minutiös aufeinander abgestimmt. Errichtet wurden eine Rampenbrücke im Bereich der Anschlussstelle Klaus, weiters die Talübergänge Steyr (270 Meter), Pertlgraben (190 Meter), Wallergraben (50 Meter), Rettenbach (90 Meter als architektonisch anspruchsvolle Bogenbrücke ausgeführt), und Teichl (90 Meter).

Alle Brücken sind zugleich auch die Zufahrtsstrecken für den Bau der zweiten Röhren bei den Tunnel Klaus (2,2 Kilometer), Spering (2,9 Kilometer), Traunfried (450 Meter) und Falkenstein (750 Meter), wobei die letzteren beiden völlig neu ausgebrochen werden müssen. Die beiden längeren Tunnel Spering und Klaus verfügen bereits über jeweils durchgehende Fluchtstollen, die entsprechend aufgeweitet werden. Die Freilandbereiche beschränken sich auf wenige hundert Meter zwischen Brücken und Tunneln sowie insbesondere auf die Anschlussstellen Klaus und St. Pankraz, die derzeit im Halbausbau bestehen.

Modernste Sicherheits-Ausrüstung mit AKUT

Die neuen Tunnel – und im Anschluss auch die bestehenden Röhren – erhalten von der ASFINAG die modernste Ausstattung in Sachen Sicherheit. Beleuchtung, Lüftung, Funk, Notruf, Brandmeldeanlage, Video mit Bilddetektion, Wechselverkehrszeichen und Bordsteinreflektoren in LED-Technik gehören zum ASFINAG-Standard.
Innovatives Highlight: Das sogenannte akustische Tunnelmonitoring AKUT. Intelligente Mikrofone erkennen blitzschnell untypische Geräusche – wie etwa von splitterndem Glas oder quietschenden Reifen. Die ASFINAG-Mitarbeiter in der nächsten Überwachungszentrale (in diesem Fall Ardning) sind sofort alarmiert, können den Tunnel sperren und im Falle eines Unfalles Einsatzkräfte rufen.

Bis 2019 ist die gesamte Pyhrnautobahn voll ausgebaut

Mit Ende 2017 wird der Verkehr im Bereich der Tunnelkette Klaus auf die ganz neuen acht Kilometer Richtungsfahrbahn Linz umgelegt und im Anschluss die alten Tunnel saniert und technisch aufgerüstet. Gesamtverkehrsfreigabe ist dann Ende 2018. Weitere A 9 Tunnelprojekte: Der Bosrucktunnel zwischen Oberösterreich und der Steiermark wurde bereits neu errichtet, derzeit ist die Generalerneuerung der alten Bestandsröhre im Laufen. Bis Herbst 2015 wird dieses Projekt fertig sein. Der etwas mehr als acht Kilometer lange Gleinalmtunnel erhält ebenfalls eine zweite Tunnelröhre, bis 2019 wird auch dieser Tunnel nach der anschließenden Generalsanierung der alten Tunnelröhre im Richtungsverkehr befahrbar sein.

Fakten zur Tunnelkette Klaus

· Baubeginn: September 2013
· Baubeginn zweite Röhren Spering- und Falkensteintunnel: Dezember 2014
· Baubeginn zweite Röhren Klauser und Traunfriedtunnel: Mai 2015
· Umlegung Verkehr und Sanierung alte Tunnel: Ende 2017
· Fertigstellung und Gesamtverkehrsfreigabe: Ende 2018
· Investitionen: rund 180 Millionen Euro

Fotos: ASFINAG

v.l.n.r. GF Brandtner, Tunnelpatin Entholzer, VS Schierhackl, Tunnelpatin Dörfel, VS Schedl
v.l.n.r.  VS Schierhackl, LHStv Hiesl, Tunnelpatin Entholzer, Tunnelpatin Dörfel, LHStv Entholzer, VS Schedl (mit Mineuren)
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