Nationalparkregion
Umweltdachverband fordert Aus für Gasbohrungsprojekt in Molln
Am 28. Juni 2023 findet auf Einladung der Montanbehörde eine Verhandlung zum Gasbohrungsprojekt in Molln statt. Der Umweltdachverband (UWD) fordert die Absage dieser Verhandlung.
MOLLN. „Dass in einem der hochwertigsten Naturgebiete Österreichs, dem Naturschutzgebiet Jaidhaus, im Vorfeld des Nationalparks Kalkalpen im Jahr 2023 über ein fossiles Energieerschließungsprojekt diskutiert wird, das noch dazu mit dem undemokratischen Mineralrohstoffgesetz unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgezogen werden soll, ist ein Affront für die naturtouristische Positionierung der Nationalpark-Region und konterkariert jegliche Pläne, unsere Abhängigkeit von klimaschädlichen fossilen Energien zu verringern“, sagt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes und selbst Mollner.
Gasförderprojekt konterkariert Ausstieg aus Fossilen
Wie mit dem Gasbohrungsprojekt umgegangen werden soll, ist für den Umweltdachverband eine zweifache Grundsatzfrage: Warum soll jetzt ein neues, CO2-förderndes Gasförderprojekt vorangetrieben werden, obwohl die Bundesregierung den Ausstieg aus den Fossilen bis 2040 zum Ziel hat? Neben dieser energiepolitischen Grundsatzfrage geht es auch um die Standortfrage: Wie kann das Jaidhaus als artenreichster Korridor am Zugang zum Nationalpark ein geeigneter Standort für ein solch riesiges Bergbauvorhaben sein? Diese zentralen Fragen seien, so Maier, auf politischer Ebene zu klären und können nicht der Bergbaubehörde und den Bundesforsten als Grundbereitsteller überlassen werden. Der Umweltdachverband fordert daher eine Absage des Verhandlungstermines am 28. Juni sowie einen sofortigen Stopp aller weiteren Vorbereitungsarbeiten.
Statt ein fossiles Gasabbauprojekt durchzuwinken, müsse das im Jänner 2023 angekündigte Gesetz zum Ausbau der Biogasnutzung endlich vorgelegt werden.
"Fachliche Stellungnahmen veröffentlichen!"
Seitens des Landes OÖ sind bis dato keine fachlichen Stellungnahmen zu einem möglichen Gasabbau im Jaidhausgebiet bekannt. Der Umweltdachverband verlangt daher insbesondere die Veröffentlichung aller entsprechenden Stellungnahmen und Gutachten zu den Auswirkungen auf die ober- und vor allem unterirdischen Gewässerströme der Region sowie die oberösterreichischen Klimaziele, auf die Auswirkungen auf die Schutzgüter des Naturschutzgebietes Jaidhaus, insbesondere die EU-Schutzgüter der FFH-Richtlinie sowie die Folgen eines möglichen industriellen Gasabbaus für die Erdbebensicherheit.
Maier appelliert abschließend an die Mollner Politik, ausschließlich nach sachlichen Erwägungen zum Wohle der Allgemeinheit zu entscheiden.Mehr über die geplante Erdgasbohrung in Molln:
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