Umweltfreundliches Silvester im Bezirk Kirchdorf
Verzicht ist besser als Vorsorge

Für ein umweltfreundliches Silvester gehört die richtige Entsorgung der Feuerwerkskörper dazu.  | Foto: PantherMedia/boonsom
  • Für ein umweltfreundliches Silvester gehört die richtige Entsorgung der Feuerwerkskörper dazu.
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Alle Jahre wieder knallt es zum Jahreswechsel: Einerseits knallen die Korken, andererseits die Feuerwerkskörper. Es spielen sich spektakuläre Lichtershows am Himmel ab und einem wunderschönen Silvester steht nichts mehr im Weg. Was die Feuerwerkskörper aber für die Umwelt bedeuten und wie man sie richtig entsorgt, dass vergessen leider immer wieder viele Menschen.

BEZIRK KIRCHDORF. Wenn es Richtung Jahreswechsel geht, werden wieder unzählige Feuerwerke und Böller gekauft, um das neue Jahr mit lautem Krawall zu begrüßen. Beim Silvesterfeuerwerk 
werden in Österreich viele Millionen Euro in Form von Raketen und anderen Knallkörpern im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft geblasen. Dabei herrscht jedoch große Verletzungsgefahr, zum Beispiel des Innenohres durch den Krach, Verbrennungen und Augenverletzungen. Für rund tausend Österreicher jährlich endet der pyrotechnische Silvesterspaß im Krankenhaus. Das lautstarke Spektakel ist außerdem eine Belastung für viele ältere oder kranke Menschen und die Tierwelt.

Studien zeigen, dass zu Silvester mehr gesundheitsgefährdender Feinstaub in die Luft gesprengt wird als durch den gesamten Autoverkehr während eines ganzen Jahres. Neben der Feinstaubbelastung entstehen zudem jedes Jahr unübersehbare Müllberge, die entsorgt werden müssen. Nicht selten sind auch Sachbeschädigungen und Brände durch Blindgänger oder unsachlich bediente Feuerwerkskörper die Folge. Brände verursachen zu Silvester jährlich Schäden in Millionenhöhe.

Bezirksleiter des Zivilschutzverbandes Kirchdorf Dieter Goppold ergänzt: „Zum Wohle der Umwelt und der Menschen – und auch für sich selbst – sollten wir auf die Silvesterknallerei verzichten. Ich bin überzeugt, wir können alle auch ohne Feuerwerk feiern. Wer das aber dennoch nicht ohne Raketen tun will, sollte zumindest die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und örtlichen Verbote beachten und abgeschossene Feuerwerkskörper unbedingt wieder einsammeln und als Restabfall entsorgen.“

Richtige Entsorgung

Feuerwerkskörper, Silvesterknaller und Böller fallen unter das Pyrotechnikgesetz und dürfen im Altstoffsammelzentrum nicht übernommen werden. Nicht abgeschossene Feuerwerkskörper oder Blindgänger können gegebenenfalls beim Händler zurückgegeben werden, wobei es hier keine gesetzliche Rücknahmepflicht gibt. Die Stände vor den Supermärkten, welche Feuerwerkskörper verkaufen, sind am ersten Jänner leider schon wieder abgebaut. Daher empfiehlt es sich, Feuerwerk nur im Fachhandel zu erwerben. Leere Feuerwerksbatterien und abgefeuerte Raketen gehören in die Restabfalltonne. Wichtig zu beachten ist auch, dass polytechnische Gegenstände nach Gebrauch vollständig abgekühlt gehören, bevor sie in den Restmüll wandern, um einer erneuten Entzündung vorzubeugen.

Alternativen suchen


„Wir informieren die Bevölkerung auch über Selbstschutz beim Silvester-Feuerwerk, aber wir sagen ganz klar: Verzicht kommt hier vor Vorsorge! “, erklärt OÖ Zivilschutz-Geschäftsführer Josef Lindner.
Grundsätzlich gilt: Die Verwendung von Feuerwerkskörpern der Kategorie F2 ist im Ortsgebiet ganzjährig verboten. Dem Bürgermeister steht es frei, teilweise eine Ausnahme zu erlauben, aber nur, soweit keine Gefährdung für Menschen, deren Eigentum, die öffentliche Sicherheit oder unzumutbare Lärmbelästigungen zu befürchten sind. Innerhalb und in unmittelbarer Nähe zu Krankenanstalten, Kinder-, Alters- und Erholungsheimen, Kirchen, Gotteshäusern sowie Tierheimen und Tiergärten ist die Verwendung von Feuerwerkskörpern grundsätzlich immer verboten, auch außerhalb des Ortsgebietes.
Zahlreiche Städte und Gemeinden haben bereits erkannt, dass die negativen Aspekte eines Feuerwerks gegenüber dem kurzen Spektakel überwiegen. Manche Gemeinden verbieten sie ganz und einige beschränken die Zeiten. „Der Bürgermeister von Perg beispielsweise macht heuer erstmalig keine Ausnahme von der Ortsgebiet-Feuerwerksregel, was wir begrüßen. Auch Gmunden verzichtet heuer auf das Silvester-Feuerwerk“, so Lindner, der auf mögliche spektakuläre Alternativen hinweist:

„Es gibt auch in Österreich bereits sensationelle Silvestershows mit Licht oder Laser, Wasser und Nebel. Außerdem gibt es ja auch die Möglichkeit, das neue Jahr mit einem Glockenläuten, wie in Wien mit der Pummerin, einzuläuten.“

Die Verordnungen werden in den Gemeindezeitungen bzw. auf der Amtstafel veröffentlicht: „Viele Bürger wissen trotzdem nichts von diesen Regelungen – und setzen die Unwissenheit mit einer Erlaubnis gleich.“
Wer heuer schon sein Silvester-Feuerwerk gekauft hat, dem rät OÖ Zivilschutz-Geschäftsführer Lindner: „Schießen Sie die Raketen mit besonderer Vorsicht ab. Nehmen Sie sich gleich als Neujahrssatz vor, Silvester 2020 auf ein Feuerwerk zu verzichten.“

Nachhaltiges Silvester

Was uns so beeindruckt, gefällt der Umwelt leider nicht so sehr. Es wird immer wichtiger ein nachhaltiges Silvester zu feiern. Am besten kauft man nur so viele Böller, wie man auch wirklich am Silvesterabend verbraucht. Im Sinne des Tier- und Umweltschutzes empfiehlt es sich generell auf ein eigenes Feuerwerk zu verzichten und öffentliche Feuerwerke und Lasershows anzusehen.
Um ein umweltfreundliches Silvester zu feiern kann man beispielsweise auch statt dem traditionellen Bleigießen Wachs verwenden. Die Rohlinge lassen sich aus Wachs- und Kerzenresten leicht selber machen und man orakelt gleich viel gesünder und umweltfreundlicher.

Selbstschutztipps

"Selbstschutz ist der beste Schutz bei der Silvesterknallerei", unter diesem Motto listet der Oberösterreichische Zivilschutz einige wichtige Punkte auf, die beim Böllern zu beachten sind.

  • Feuerwerkskörper dürfen nicht in die Hände von Kindern oder alkoholisierten Personen gelangen
  • Feuerwerks-, Knall- und Sprengkörper nicht selbst herstellen
  • Grundsätzlich alle Feuerwerkskörper nur nach Gebrauchsanweisung und nur im Freien verwenden
  • Witterungs- und Umgebungsbedingungen beachten
  • Abschuss nur aus fest verankerten Röhren, niemals aus der Hand
  • Nicht vom Balkon zünden oder herunterwerfen
  • Feuerwerkskörper nicht zusammenbündeln oder gemeinsam anzünden
  • Zuseher sollten genügend Sicherheitsabstand einhalten
  • Die Ruhezone vor Spitälern und Pflegeheimen beachten

Auch nach dem Anzünden sollte man auf einige wichtige Hinweise achten:

  • Sicherheitsabstand einhalten
  • Blindgänger frühestens nach zehn Minutern wieder angreifen und entsorgen. Keine weiteren Zündversuche vornehmen und nie daran basteln.
  • Besser: Mit Wasser übergießen, um eine unkontrollierte Nachzündung zu vermeiden
  • Sollte es trotz aller Vorsichtmaßnahmen doch zu einer Verletzung gekommen sein, die Verbrennung mit kaltem Wasser oder Schnee kühlen und notfalls einen Arzt aufsuchen.
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