Seit Herbst hat die Pfarre einen neuen Kooperator
Von Naarn nach Wartberg

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WARTBERG. „In meiner Anfangszeit in Wartberg gab es noch die offizielle Weisung, Ansammlungen am Kirchenplatz so gut wie möglich zu vermeiden. Das machte es für mich recht schwierig, weil ich ein Mensch bin, der einfach sehr gerne unter Menschen ist“, sagt P. Matthäus, der seit einem halben Jahr in Wartberg Kooperator ist. Geboren wurde er 1990 als Michael Haslinger. Seine Familie hatte eine kleine Sölde in Naarn im Marchland. Die Nähe zur katholischen Kirche erlebte er besonders durch die Großeltern. Bereits als Kind war ihm bewusst, dass die Kirche mehr als nur Sonntagsbeschäftigung für ihn sein sollte. „Ich war Ministrant und Mesner“, erzählt P. Matthäus und fügt dann lachend hinzu: „Aber in der Jugendzeit ist das natürlich abgeflaut.“ Das Fortgehen und der Alkohol seien interessanter geworden. In die Kirche ging er nur noch, damit „die Oma ihren Frieden gibt“.

Rückkehr zum Glauben

Nach der Schulzeit in Naarn machte er eine Gärtnerlehre. Arbeitete nach der Lehrprüfung aber nur ein Jahr in dem Beruf. Denn in der Zwischenzeit hatte er „Gottes sieben Brunnen“ von Herbert Madinger gelesen und sich zahlreiche Bücher und Glaubensbriefe der „Jüngergemeinschaft“ bestellt. Die „Jüngergemeinschaft“ ist eine apostolisch ausgerichtete Vereinigung von Gläubigen mit Sitz in Wien. Mit ihr fuhr er auch auf Pilgerreise nach Međugorje und entschied sich danach, ein Jahr bei der Gemeinschaft zu leben.

Heimat im Stift gefunden

„Bei einem Jugendtreffen lernte ich damals zwei Mitbrüder aus Schlierbach kennen“, erinnert er sich. Er besuchte die beiden etwas später im Stift. „Als ich das erste Mal im Kreuzgang in Schlierbach stand, fühlte ich deutlich eine innere Stimme, die mir sagte, dass ich da zuhause bin.“ 2011 trat er in Schlierbach ins Kloster ein. Dabei hätte er sich früher ein Klosterleben nicht vorstellen können. „Ich dachte davor immer: Da ist man ja eingesperrt“, sagt er grinsend. Die Erwartung täuschte. Heute gefalle es ihm gut in Schlierbach, wo auf seine Initiative hin vierzig Hühner angeschafft wurden. „Früher gab es im Stift schon einmal Hühner in Käfigen. Jetzt können sie sich im Gemüsegarten frei bewegen. Wir hatten, als ich ein Kind war, zuhause auch welche und ich freue mich, jetzt wieder welche zu haben“, sagt er. Besonders die Gemeinschaft unter den jungen Mitbrüdern im Stift genieße er. Denn von den 24 Mönchen in Schlierbach seien mit ihm acht unter 42 Jahren. „Für mich ist Humor recht wichtig“, sagt er. Und den könne er mit bei seinen Mitbrüdern ausleben.

Jugend begeistern als Ziel

P. Matthäus machte die Studienberechtigungsprüfung, studierte in Heiligenkreuz und war Diakon in Sierning. Im Herbst 2020 fand dann seine Priesterweihe statt. „Für mich war mein Heimatpfarrer immer ein Vorbild. Er war immer freundlich und offen für die Menschen. Zugleich merkte man, dass bei seinen Worten immer ein fester Glaube dahinter war“, erzählt der 31.-Jährige. Seinen Priesternamen wählte er deshalb aus, weil das Matthäus-Evangelium das erste Evangelium war, das er vollständig gelesen hatte. Sein Ziel für die Wartberger Pfarre sei es besonders, Jugendliche wieder stärker für den Glauben zu begeistern. Er ist besonders für die Ministranten zuständig: „Während Corona konnten keine wirklichen Ministranten-Treffen stattfinden. Damit möchten wir jetzt wieder anfangen.“

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