"Wenn die Seele durch den Körper spricht" ...

- hochgeladen von Martina Weymayer
... war der Titel eines Abends in Nußbach, zu dem das Katholische Bildungswerk und die Gesunde Gemeinde eingeladen hatten. Oberarzt Walter Neubauer referierte zu diesem Thema, Roswitha Leidl untermalte den Abend musikalisch.
NUSSBACH. Viele Menschen sind gekommen, um dem spannenden Vortrag zu lauschen. Walter Neubauer verstand es, den Gästen das Thema Psychosomatik mit seinem Fachwissen und Beispielen verständlich zu erklären. Er wies darauf hin, dass für viele körperliche Beschwerden keine medizinischen Gründe gefunden werden. Das habe ihn motiviert, sich mit diesem Bereich besonders zu beschäftigen.
„Gefühle sollen uns mitteilen, wie unsere innere Bedürfnislage ist“, so Neubauer. Manche Menschen lernen allerdings in Ihrer Erziehung diese Mitteilungen der eigenen Seele an unser Bewusstsein zu überhören („Nur die Harten kommen durch!“) oder deren Eltern können selbst die eigene „Seelensprache“ nicht verstehen. Manchmal sind es auch schwere seelische Verletzungen in unserem Leben, welche eine weitere Gefühlswahrnehmung behindern können, ja sogar unterbinden können.
Die Erfahrung zeigt, dass ein emotionaler Mangel nachgeholt werden kann. Ein zentrales menschliches Bedürfnis ist es, in eine gute Gemeinschaft mit anderen Menschen eingebettet zu sein und darin das Glück von Beziehungen zu erleben, die gelingen. Oftmals wird nach der oft langanhaltenden Erfahrung von Beeinträchtigung in Beziehungen zu anderen Menschen, oder auch zu sich selbst, das Erlebnis einer guten Beziehung zu seinem/seiner Psychotherapeuten/in zu einer neuen positven Erfahrung, aus der der Mut entsteht, sich in seinem Alltag wieder auf Beziehungen einzulassen.
In einer praktischen Übung mit den Zuhörern wird während des Vortrages Entspannung erlebbar gemacht, wobei der Arzt bei der „Übung“ Gartenarbeit auf das Riechen und Hören besonders hinwies. Körperliche Bewegung und die Haltung der Achtsamkeit sind weitere Säulen für ein gutes seelisches und körperliches Gleichgewicht. Jede noch so einfache Tätigkeit des Tages kann durch eine unmittelbare intensive Wahrnehmung des Erlebten mit Hilfe der eigenen Sinnesorgane wie Sehen, Riechen, Hören, Fühlen auf der Haut zu einer Achtsamkeitsübung werden und helfen, wieder mit sich selbst und anderen besser in Beziehung treten zu können. „Eine gute Beziehung zu anderen beginnt mit einer guten Beziehung zu sich selbst“, so Neubauer. Mit Tipps, die Kommunikation mit anderen zu verbessern, wurde der Vortrag abgeschlossen. Mit einem Musikstück klang der informative Abend schließlich aus.
Fotos: Haijes



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