Feuerwehr im Corona-Einsatz
"Wir sind hundertprozentig einsatzbereit"

- FF Bezirkskommandant Helmut Berc
- Foto: Staudinger
- hochgeladen von Franz Staudinger
Beisammensein, Gruppendynamik, gemeinsame Ausbildung und kameradschaftliche Unternehmungen stehen normalerweise bei den Mitgliedern der rund 900 OÖ freiwilligen Feuerwehren an vorderster Stelle. All das muss in Zeiten wie diesen eingestellt werden. Zum gegenseitigen Schutz der Einsatzkräfte und ganz besonders zur Vorbildwirkung.
BEZIRK KIRCHDORF Das Gute gleich vorweg: "Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren kann durch die Einhaltung der einschneidenden Maßnahmen hundertprozentig aufrechterhalten werden", sagt Bezirks-Feuerwehrkommandant Helmut Berc.
Die von Bundes- und Landesregierung festgelegten Maßnahmen in Zusammenhang mit dem Corona-Virus zeigen Wirkung und sie schützen auch viele Freiwillige vor einer Infektion. Die Feuerwehren sind klar angewiesen, sämtliche Aktivitäten im Feuerwehrbereich einzustellen. Einzig und alleine der Einsatzdienst ist wahrzunehmen. So begeben sich die Feuerwehrmitglieder bei Sirenenalarm wie gewohnt zum Feuerwehrhaus, halten dort jedoch besondere Schutzmaßnahmen ein. Es wird zB nur die unbedingt für den jeweiligen Einsatz benötigte Mannschaft in das Feuerwehrhaus geholt und diese rückt in der Folge zum Einsatz aus. So genannte Klein-Einsätze, wie etwa Ölspuren und dergleichen, werden in der aktuellen Situation allgemein nur mehr per Telefon an den Feuerwehrkommandanten weitervermittelt, der dann aufgrund der zeitunkritischen Situation die erforderlichen Maßnahmen einleitet.
Rund um die Uhr auf Abruf bereit
„Durch die Einhaltung der Verhaltens- und Vorsichtsmaßnahmen wird die Integrität der Feuerwehr-Einsatzkräfte bestmöglich gesichert, damit den Menschen im Land bei Notfällen entsprechend rasch geholfen werden kann, wie sie es auch in normalen Zeiten gewöhnt sind“, so Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer. „Ein wesentlicher Bestandteil zur Sicherstellung der Hilfeleistung bei Notfällen ist das flächendeckende Netz an Feuerwehren in Oberösterreich“, sagt Mayer weiter. Damit können bei erhöhtem Bedarf oder im Fall von außerdienstgestellten Feuerwehren Kräfte von benachbarten Einheiten rasch hinzugezogen werden. Die Feuerwehren erfüllen damit trotz der aktuellen Einschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus ihre hoheitlichen Aufgaben und stehen rund um die Uhr auf Abruf bereit. „Verkehrsunfälle, Brände und viele weitere dringende Einsätze sind nach wie vor tagtäglich zu verzeichnen. Die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft und der zweckmäßige Einsatz unserer Kameradinnen und Kameraden ist wesentlich, um in den kommenden Wochen auch in gewohnter Qualität helfen zu können. Wir werden jedoch natürlich – so wie alle anderen auch – unseren Beitrag zur Bewältigung dieser Krise leisten“, bestätigt auch Feuerwehrpräsident Albert Kern vom Österreichischen Bundesfeuerwehrverband.
Vorbilder in der Gesellschaft
Die aktuelle Situation stellt die Feuerwehren wie alle anderen Menschen auch vor eine nie da gewesene Herausforderung und eine ganz außergewöhnliche Situation. Jede und jeder einzelne hat eine Aufgabe bei der Bewältigung dieser Krise. Und diese Aufgabe heißt aktuell: Zu Hause bleiben wer nicht unbedingt außer Haus muss. Feuerwehrmitglieder sind aufgerufen, mit gutem Beispiel voran zu gehen und den Maßnahmen und Erlässen der Bundesregierung Folge zu leisten.
Unterstützung bei Krankenhäusern
Die Zahlen bei den Alarmierungen zeigen aufgrund der aktuellen Situation einen deutlichen Rückgang bei den Feuerwehreinsätzen in Oberösterreich. Ein kleiner Teil der über 90.000 Mitglieder ist zur Zeit bei Krankenhäusern eingeteilt, um etwa das Personal bei der Vor-Triage an den Eingängen zu unterstützen. Dabei werden Personen vor dem Betreten mittels Fragenstellungen kontrolliert und bei Verdacht auf eine mögliche Infektion mit Covid-19 nur ein gesonderter Zutritt in das Krankenhaus gewährt.
Demnächst sind auch die Feuerwehrmänner aus dem Bezirk Kirchdorf im Krankenhaus-Einsatz. Bezirkskommandant Helmut Berc: "Ab 30. März unterstützen wir auch das Krankenhaus Kirchdorf und helfen auch dabei mit, dass die Krankenbesuche in geordneten Bahnen verlaufen."
Für die Zukunft sind die Florianijünger im Bezirk Kirchdorf gerüstet. Berc dazu: "Ich stehe im ständigen Kontakt mit der Bezirkshauptmannschaft und führe täglich eine Videokonferenz zur aktuellen Lage mit meinen vier Abschnitts-Kommandanten."


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