"Die bäuerliche Unternehmerin"
Auszeichnung der Landwirtschaftskammer für Andrea Schöngruber

Die Betriebsleiterin ist besonders stolz darauf, dass sie durch die Veränderung in der Betriebsausrichtung eine gute Lebensgrundlage sowie den eigenen Arbeitsplatz am Betrieb gesichert hat.  | Foto: Konrad Zorn
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  • Die Betriebsleiterin ist besonders stolz darauf, dass sie durch die Veränderung in der Betriebsausrichtung eine gute Lebensgrundlage sowie den eigenen Arbeitsplatz am Betrieb gesichert hat.
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Der Titel „Die bäuerliche Unternehmerin“ wird von der Landwirtschaftskammer OÖ alle zwei Jahre verliehen. Die Auszeichnung ehrt Frauen in der Landwirtschaft für ihre Innovationen, ihren Mut und ihre Ideen für eine Landwirtschaft der Zukunft. Eine der drei Siegerinnen ist Andrea Schöngruber aus Windischgarsten.

WINDISCHGARSTEN, OÖ. „Wir wollen mit dem Wettbewerb zeigen, wie sich Frauen auf den bäuerlichen Familienbetrieben engagieren, konsequent an der wirtschaftlichen Entwicklung arbeiten und sich damit ihren Arbeitsplatz am Hof sichern oder vielerorts neu schaffen“, so Johanna Haider, Vorsitzende des Ausschusses für Bäuerinnenangelegenheiten.

Die Bewerbung erfolgte in den drei Kategorien "Urproduktion"", "Diversifikation" und "Meisterausbildung". Den Sieg in der Kategorie Urproduktion entschied Andrea Schöngruber aus Windischgarsten für sich. Die leidenschaftliche Bäuerin hat sich ihr eigenes „Entenhausen“ – wie sie es nennt – am Fuße des Großen und Kleinen Pyhrgas aufgebaut. So hat sie nicht, wie bereits im Raum stand, den Weg der Betriebsaufgabe gewählt, sondern  den Betrieb durch die Umstellung von Milchvieh- auf Geflügelhaltung in eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft geführt. Seit der Übernahme 2020 ist sehr viel geschehen beim "Prent am Stein". Die junge Mutter von zwei Kindern hat sich bei anderen Entenhaltern auf deren Betrieben informiert und umgesehen. Dann hat sie sehr schnell die Entscheidung getroffen, als Partnerbetrieb der Eiermacher einen neuen Betriebszweig anzugehen.

Alpenenten statt Milchkühe 

So wurden die Milchkühe ausquartiert und kleine Zweibeiner sind eingezogen. Die Bio-Alpenenten bewohnen seit Oktober 2021 den neuen und tierwohlgerechten Stall in Windischgarsten. In einem anstrengenden Sommer wurde die neue Entenhalle errichtet. Die junge Frau hat auch selbst Hand angelegt, ist sie doch aufgrund ihres Ausbildungsweges durchaus körperliche Arbeiten gewöhnt. Sie hat nach der landwirtschaftlichen Fachschule in Schlierbach eine Lehre als Werkzeugbautechnikerin erfolgreich absolviert. Von 2012 bis 2014 hat sie die Meisterausbildung absolviert.

Schöngruber bewirtschaftet jetzt einen klassischen Aufzuchtbetrieb für Geflügel. Mittlerweile ist schon die siebte Entenherde auf ihren Wiesen und auch eine Bruder-Hahn-Herde wurde gemästet. Wie das genau abläuft, erklärt die Bäuerin so: „Wir bekommen die Küken am Tag des Schlüpfens. Dann werden sie hauptsächlich von mir betreut, bis sie ca. ein Lebendgewicht von 3,5 bis 3,7 Kilo erreicht haben. Eine Besonderheit bei den Enten ist, dass sie komplett ohne Antibiotika gehalten und aufgezogen werden können. Diese Art der Tierhaltung ist mir sehr wichtig. Anschließend werden sie von meinem Partnerbetrieb mit dem Lkw abgeholt, wo sie dann im neuen Schlachthof in Nußbach geschlachtet werden. Für die Vermarktung der Fleischprodukte sind hauptsächlich ,Die Eiermacher‘ verantwortlich. Dies gelingt durch immer wieder neue Produktinnovationen sehr erfolgreich – nicht nur in Österreich, sondern auch über die Grenzen hinweg.“

"Eine Besonderheit bei den Enten ist, dass sie komplett ohne Antibiotika gehalten und aufgezogen werden können. Diese Art der Tierhaltung ist mir sehr wichtig."
Andrea Schöngruber

Mit ihren beiden Kindern, ihren Eltern und ihrem Onkel bewohnen drei Generationen den Hof. Die Betriebsleiterin ist besonders stolz darauf, dass sie durch die Veränderung in der Betriebsausrichtung eine gute Lebensgrundlage sowie den eigenen Arbeitsplatz am Betrieb gesichert hat. Neben der Bio-Geflügelmast sind noch 21 Hektar Wald zu bewirtschaften. Auch diese Aufgabe übernimmt die junge Frau.

Auf die Frage, wie eine junge Frau diese Herausforderung stemmt, antwortet Andrea Schöngruber: „Indem wir alle zusammenhalten und gemeinsam nach vorne schauen. Wir haben uns mit der Betriebsumstellung eine hohe Lebensqualität auf den Betrieb geholt. Und ich denke, wir sind krisensicher – sollten es mal keine Enten sein, dann können wir verschiedene Nutzungsmöglichkeiten angehen."

Die Betriebsleiterin ist besonders stolz darauf, dass sie durch die Veränderung in der Betriebsausrichtung eine gute Lebensgrundlage sowie den eigenen Arbeitsplatz am Betrieb gesichert hat.  | Foto: Konrad Zorn
Heidemarie Deubl-Krenmayr, Rosemarie Ferstl, Johanna Haider, Andrea Schöngruber, Daniela Burgstaller, Magdalena Meinhart, Margit Angerlehner, Helga Pichler, Karl Dietachmair (von links).   | Foto: LK OÖ
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