Greiner Packaging
Chemisches Recycling im Labormaßstab

Der entwickelte Batchreaktor zeigt an, ob sich ein Inputmaterial für das chemische Recycling eignet. | Foto: FH OÖ
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Chemisches Recycling von Kunststoffen: Forschungsprojekt verbucht erste Erfolge. Beim Projekt mit dabei ist auch Greiner Packaging aus Kremsmünster.

Das Projekt GPOIL im Kunststoff-Cluster verbucht seinen ersten Erfolg: Seit einem halben Jahr ist die Laboranlage in Betrieb. Sie ermöglicht den drei am Projekt beteiligten oberösterreichischen Unternehmen und der Fachhochschule Wels das Forschen an der Umwandlung von minderwertigen Ersatzbrennstoffen (EBS) in hochwertige Polyolefin-Materialien durch chemisches Recycling.

Ende November 2022 nahm der Batchreaktor im Technikum der Next Generation Elements GmbH (NGR) in Feldkirchen an der Donau erfolgreich seinen Testbetrieb auf. Bereits die ersten Versuche lieferten vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich der gewonnen Ölfraktionen: „Die Laboranlage kann kleine Mengen Inputmaterial (maximal drei Kilogramm) in qualitativ hochwertiges Pyrolyseöl umwandeln. Dieser Umstand und seine kompakte Größe machen den Batchreaktor interessant für eine schnelle Erstbeurteilung eines Materials, ob dieses für das chemische Recycling geeignet ist“, sagt Daniela Meitner, zuständig für Forschung und Entwicklung bei NGR, die die Versuche durchführte.

Die im Projekt festgelegten Inputmaterialien konnten mittels Pyrolyse im Versuchsmaßstab erfolgreich in Rohöl, Koks und Gas umgewandelt werden. „Durch zwei Kondensationsstufen werden zwei Ölfraktionen unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung hergestellt – eine Schwerfraktion und eine Leichtfraktion. Damit können wir genau abwägen, ob das Inputmaterial für das chemische Recycling beziehungsweise auch das Outputmaterial für eine weitere Nutzung in der chemischen Industrie geeignet ist. So bringen wir mechanisch nicht rezyklierbaren Kunststoff erneut in den Kreislauf und daraus entstehen wieder neue Kunststoffe“, erklärt Meitner den Prozess.

Inputmaterialien im Vergleich

Für einen repräsentativen Versuch auf der Laboranlage werden im Schnitt zwei Kilogramm Inputmaterial benötigt. Es handelt sich dabei um die unterschiedlichsten Rohgüter. Je nach Zusammensetzung des Abfallmaterials schwankt das Masseausbringen des Pyrolyseöls, wie die Grafik veranschaulicht. Ende April übersiedelte die Laboranlage an die FH Wels, wo nun weitere Versuchskampagnen starten, um unterschiedlichste Materialien zu testen und zu analysieren. „Wir wollen mit dem Projekt GPOIL eine weitere Möglichkeit aufzeigen, um Kunststoffabfälle erfolgreich im Kreislauf zu führen und außerdem für Effizienz und Nachhaltigkeit in Industrie und Produktion sensibilisieren“, betont Meitner.

Von der Laboranlage zum Industriemaßstab

Der Projektpartner Next Generation Elements will nun nach Projektende den Labormaßstab nutzen, um die Ergebnisse des Batchreaktors auf eine Großanlage umzulegen. „Die Laboranlage gibt uns in kürzester Zeit Aufschluss darüber, ob sich ein Inputmaterial für den industriellen Pyrolyseprozess eignet, ohne dabei einen Versuch im Industriemaßstab durchführen zu müssen“, fasst Meitner den Erfolg der Projektarbeit zusammen.

Oberösterreichisches Projektteam:
• Greiner Packaging International GmbH
• Next Generation Elements GmbH
• Energie AG Umwelt Service GmbH
• FH OÖ Campus Wels

Dieses Projekt wird im Rahmen der FFG-Ausschreibung „OÖ2020 – Kreislaufwirtschaft“ aus Mitteln der oö. Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030 vom Land OÖ gefördert. Der Kunststoff-Cluster ist eine Initiative der Länder Oberösterreich und Niederösterreich. Träger sind die regionalen Standortagenturen Business Upper Austria und ecoplus.

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