Flaute wird befürchtet
Industriekonjunktur verschlechtert sich. Die Aussichten sind nicht gerade rosig.
BEZIRK (sta). "Aktuell zeigt die Kurve klar nach unten, ein dramatisches Absacken wie zu Beginn der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise ist aber nicht zu befürchten", so Joachim Haindl-Grutsch von der Industriellenvereinigung (IV). Fast jeder dritte Betrieb meldet einen schlechten Geschäftsverlauf; vor drei Monaten war das nur jedes fünfzigste Unternehmen. Ein Stimmungsabsturz ist auch im Bezirk Kirchdorf erkennbar. "Momentan haben wir gegenüber dem ersten Halbjahr keine Steigerungen mehr. Wir rechnen mit einer Delle, aber mit keiner Katastrophe", sagt Rudolf Mark von der Mark Metallwarenfabrik in Spital am Pyhrn. 300 Mitarbeiter sind derzeit in seinem Unternehmen beschäftigt. Mario Haidlmair vom gleichnamigen Nußbacher Werkzeugbauer dazu: "Man merkt die Unsicherheit in der Branche, aber ich mache mir wenig Sorgen. Wir investieren im Moment in eine neue Maschinenhalle. Wir haben hochwertige Produkte und erschließen neue Märkte. So sind wir gut für die Zukunft gerüstet".
Ähnlich positiv sieht Axel Kühner, Vorstandsvorsitzender der Greiner Holding, in die Zukunft. "Wir sind breit aufgestellt und können konjunkturelle Schwankungen gut abfedern. Wir sehen Möglichkeiten, in China, Indien, Brasilien und Südafrika weiter zu wachsen."
WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller: "Grundsätzlich ist die Stimmung in den Betrieben nach wie vor gut. Der Großteil der Industrieunternehmen ist auf dem internationalen Markt tätig. Die Nachfrage in den Exportmärkten regelt die Auftragslage der regionalen Betriebe. Es wurde mir aber bestätigt, dass der Wettbewerb härter wird.
Maria Brunner vom AMS KIrchdorf sieht schwarze Wolken aufziehen. "Auf die Aufschwungphase 2010/11 folgt nun die Abschwungphase. Die Arbeitslosigkeit wird auch 2013 steigen, aber nicht in dem Ausmaß wie 2012. Ältere Arbeitnehmer sind vom Anstieg am meisten betroffen. Dieser Trend ist deutlich sichtbar."
Leitbetriebe der Region sind gut aufgestellt
„Prognosen sind derzeit schwierig. Es weiß keiner so genau was kommt. Wir sind von der letzten Krise in der Automobilbranche schwer getroffen worden und wurden überrascht. Wir sehen momentan keine Steigerungen mehr. Der Auftragsbestand ist zur Zeit aber hoch. Wir sehen uns die Entwicklung genau an. Ich rechne mit ein paar Dellen aber mit keiner Katastrophe.”
Rudolf Mark,
Mark Metalltechnik, Spital am Pyhrn
„Wir haben seit einiger Zeit einen hohen Auftragsstand. Das letzte Geschäftsjahr war für die Firma Haidlmair mit Abstand das beste seit Bestehen. Auch für das laufende rechnen wir mit einem ähnlich guten Ergebnis. Viele Kunden haben uns bereits signalisiert, dass sie auch in den nächsten Jahren Investitionen planen. Man merkt aber doch eine gewisse Unsicherheit in der Branche.”
Mario Haidlmair
Haidlmair-Werkzeugbau, Nussbach
„Unsere Auftragslage ist stabil, der Greiner-Konzern ist mit seinen fünf Sparten auch breit aufgestellt. Wir können so konjunkturelle Schwankungen gut abfedern. Die Mitarbeiterzahl ist gegenüber dem Vorjahr auch heuer wieder gestiegen. Als Familienunternehmen geht es Greiner nicht um kurzfristige Gewinne, sondern um langfristige, stabile Erträge.”
Axel Kühner,
Greiner Holding. Kremsmünster
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