Mit Skepsis in das neue Jahr
Vorsichtig, abwartend, unsicher und doch optimistisch gehen die Unternehmer ins neue Jahr.
BEZIRK (sta). "Grundsätzlich gibt es in der Unternehmerschaft eine positive Grundstimmung. Die ist jedoch wesentlich verhaltener als im Vorjahr. Verschärft wird die Verunsicherung durch Wirtschaftsprognosen, die ständig nach unten korrigiert werden. Die Unternehmen im Bezirk arbeiten auf hohem Niveau. In den vergangenen Jahren hat sich der Schwerpunkt bei der innovativen Kunststoffbe- und -verarbeitung sowie im Werkzeugbau als regionaler Erfolgsfaktor etabliert", sagt WKO-Bezirksobmann Klaus Aitzetmüller. 2883 aktive Unternehmen gibt es im Bezirk Kirchdorf. Sie bieten mehr als 17000 Arbeitsplätze. Einer der Leitbetriebe der Region ist die G-Tech Automatisierungstechnik aus Ried im Traunkreis. "Wer glaubt, die Wirtschaftskrise sei ausgestanden und vorbei, der irrt sich. Politik und Finanzwirtschaft haben nachhaltig dafür gesorgt, dass Investitionen in der Region oder im eigenen Land teilweise unmöglich sind oder zumindest höchstgradig erschwert werden. Die wirtschaftliche Abwanderung zu Europas Grenzgebieten, nach Asien oder in die USA ist die traurige Konsequenz", so Geschäftsführer Josef Gebeshuber. "Wir haben schon bald die Zeichen der Zeit erkannt und früh genug auf Internationalisierung gesetzt. Im Gegensatz zu unserem Mitbewerb lassen sich so mehr Aufträge lukrieren. Auch der täglich schwindende rechtliche Rückhalt und der zugleich steigende Bürokratismus für die Betriebe bieten kaum mehr Spielraum für Kreativität, Flexibilität und entsprechende Lösungsansätze." Christoph Schwingenschuh von der gleichnamigen Tischlerei in Nußbach dazu: "Rasche Angebote und prompte Lieferung sind immer entscheidender für die Auftragsvergabe. Wir blicken aber zuversichtlich ins neue Jahr. Die Auftragslage ist für das erste Quartal sehr gut, auch bei Privatkunden hält der Trend zu hochwertigen Anfertigungen weiter an."
WKO-Obmann, Klaus Aitzetmüller: "Wir sind bemüht, die regionalen Rahmenbedingungen für die Unternehmer soweit wie möglich mitzugestalten. Sie setzen ständig auf innovative Akzente und sorgen für Neuerungen. Immer öfter sind es aber behördliche Auflagen, fehlendes Verständnis für die Unternehmer und der Fachkräftemangel, die zur Bremse werden."
Mario Haidlmair (Werkzeugbau Nußbach): "Wir erwarten uns für 2015 einen weiterhin hohen Auftragsstand und genügend Arbeit für unsere Mitarbeiter. Unsere Prioritäten liegen in der Erschließung neuer zukunftsträchtiger Märkte. Wir arbeiten auch an einem großen Projekt, das für einiges an Aufsehen in der gesamten Region und den Branchen sorgen wird, in denen wir tätig sind."
Martin Berger (Personalservice, Wartberg): "In Österreich wird die Arbeitslosigkeit weiter steigen, da im Jänner und Februar viele Mitarbeiter die am Bau beziehungsweise im Baugewerbe arbeiten, arbeitslos oder stempeln geschickt werden. Ich hoffe, dass die Wirtschaft 2015 besser wächst als im Vorjahr, denn nur damit ist die Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen."
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