50. Auszeichung für den „Papst der Zensurpost“
WARTBERG (geh). Er zählt zu den bekanntesten Philatelisten Österreichs und zu jenen, die Preise bei Weltausstellungen in allen fünf Erdteilen erreicht haben. Die Rede ist vom 66-jährigen Karl Majörg aus Wartberg an der Krems – seine mehr als 16.000 Bedarfspoststücke umfassende Sammlung und sein Wissen rund um die Zensurpost in Österreich haben ihm den ehrenvollen Spitznamen „Papst der Zensurpost“ eingebracht.
Briefmarken mit Seele
Der Schrank in Majörgs Wohnzimmer ist voll mit Trophäen, Medaillen und Auszeichnungen, darunter auch von acht Weltausstellungen rund um den Globus. Erst kürzlich erhielt er seine 50. Auszeichnung, die Patka-Medaille vom Verein Militaria Austriaca Philatelia für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Militärphilatelie. Er hat die „Feld- und Dienstpost der Alliierten in Österreich 1945 – 1953“ in zwei Fachbüchern aufgearbeitet. Sein zweites Werk, an dem er sieben Jahre gearbeitet hat, umfasst 528 Seiten mit 1280 Abbildungen. Er bezeichnet es als sein „Lebenswerk“ und er hat es seinem Patenkind Claudia gewidmet.
Was den Briefverkehr der Nachkriegszeit betrifft, gilt Majörg als der österreichische Experte schlechthin. Bei Fragen wenden sich Interessierte immer wieder an ihn. „Darum stehe ich auch nicht im Telefonbuch. Sonst klingelt das Telefon ja ununterbrochen“, so der Philatelist. Seine Sammlung umfasst mehr als 16.000 Bedarfspoststücke, die er zusammengetragen, dokumentiert und wissenschaftlich erläutert hat.
„Eine Briefmarke bekommt erst eine Seele, wenn sie verwendet wurde“, so Majörg. Erst in Verbindung mit Stempeln und Belegen werde die Sache wirklich spannend. Dort höre das bloße sammeln von Briefmarken auf, dort beginnt dann die Philatelie, so der Wartberger, der vor einigen Jahren auch mit der Verdienstmedaille des Landes Oberösterreich ausgezeichnet worden ist.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.