Ohne Vereinsmeier geht’s nicht

BEZIRK (sta). Jeder zweite Österreicher ist Vereinsmitglied, jeder fünfte ist aktiv im Verein. Wir sind "Vereinsmeier" und das ist gut so. Menschen, denen die Mitgliedschaft und Mitarbeit in einem oder sogar mehreren Vereinen wichtig ist, tragen viel für die Gesellschaft bei und sorgen auch dafür, dass sinnvolle Freizeitbetätigungen angeboten werden. Im Bezirk Kirchdorf gibt es 836 eingetragene Vereine. Von A wie Angelsportverein bis Z wie Zeitbank 55+, die Vielfalt ist groß. Bezirkshauptmann Dieter Goppold dazu: "Vereine bilden einen elementaren Bestandteil unserer Gesellschaft und decken ein weites Spek-#+trum von Organisationen und Aktivitäten ab. Sie haben große gesellschaftliche Bedeutung, tragen zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei und sind auch Träger kultureller Veranstaltungen und Angebote. Ich danke allen ehrenamtlich Tätigen und Verantwortlichen für diese wichtige, unentbehrliche und unbezahlbare Arbeit."
Zu den ältesten Vereinen zählen Kriegsopferverbände, Turnvereine, Musikvereine, Brandhilfevereine oder Imkervereine. Jüngster Verein im Bezirk ist der Zustellverein "Essen auf Rädern" in Inzersdorf. Ab zwei Personen ist es möglich, einen Verein zu gründen, ein paar davon gibt es auch im Bezirk Kirchdorf. Viele Menschen verbringen ihre Freizeit in den 22 Musikvereinen des Bezirkes. Der älteste von ihnen ist der Musikverein aus Ried im Traunkreis – er wurde bereits 1803 gegründet. Beim Musikverein in Klaus wird hingegen erst seit 1970 musiziert und er ist somit der jüngste Blasmusikverein.
Zu den eher skurillen Vereinsgründungen zählen etwa der 1857 gegründete "Männerkranken- und Leichenverein Kirchdorf", der 1870 gegründete "Armenverein Molln" oder der Verein "Bauerncasino Windischgarsten" aus dem Jahr 1885.
Das Vereinsgesetz gibt es seit 1867. In diesen mehr als 150 Jahren hat sich auch in rechtlicher Hinsicht vieles getan. Heimo Czepl aus Kirchdorf betreut in ganz Österreich Vereine in rechtlichen Fragen und ist einer von zehn geprüften Vereinsspezialisten: "Ein zentrales Thema dabei ist immer wieder die Vermeidung der persönlichen Haftung von Vereinsfunktionären. Die Haftung eines Vereinsvorstandes ist ähnlich der eines GmbH-Geschäftsführers gestaltet", so Czepl. Lesen Sie mehr zu rechtlichen Tricks und Fallen rund um Vereine auf Seite 46.