2.293 Einwohner mehr im Bezirk seit 2001

Starker Zuzug: Allein in Krumpendorf wuchs die Wohnbevölkerung um 574 Personen seit 2001 | Foto: Gem. Krumpendorf
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  • Starker Zuzug: Allein in Krumpendorf wuchs die Wohnbevölkerung um 574 Personen seit 2001
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KLAGENFURT LAND (vp). 2.293 Einwohner mehr als 2001 hat der Bezirk Klagenfurt Land mit Stand 1. Jänner 2015. Damit wächst der Bezirk als einziger unter den Landbezirken (siehe unten).

Mehr Bürger, mehr Geld

Verantwortlich dafür sind die so genannten "Speckgürtel-Gemeinden". Allein in Krumpendorf wuchs die Wohnbevölkerung um 574 Personen, in Maria Rain um 412, um 357 bzw. 349 in Magdalensberg bzw. Schiefling. Das bedeutet auch mehr Geld durch Ertragsanteile für diese Gemeinden. Im Vergleich zu 2001 gibt es etwa für Krumpendorf heuer rund 420.000 Euro mehr Mittel.
Maria Saal will zum Beispiel aktuell mit Aufschließungsprojekten die 4.000-Einwohner-Marke knacken (siehe hier).

Minus nur im Rosental

Anders verhält es sich natürlich in den Gemeinden mit Einwohnerschwund - allesamt im Rosental situiert. 431 Ferlacher gibt es 2015 etwa weniger als noch 2001, weshalb die Stadtgemeinde den ersten Platz bei der Bevölkerungszahl im Bezirk an Ebenthal abgeben musste.

Geburten um die Hälfte zurückgegangen

Laut Bgm. Ingo Appé hat die Abnahme mehrere Ursachen: Erstens einen Geburtenrückgang. Bis vor zehn Jahren gab es noch rund 100 Geburten jährlich, heute ist es ca. die Hälfte. Außerdem wandern Studenten aufgrund der allgemeinen Arbeitsplatzsituation in Kärnten ab. Appé: "Zur Inskriptionszeit merken wir das mit 20 bis 30 Wohnsitzabmeldungen jährlich massiv." Auch das "Bauembargo" der vergangenen Landesregierung sei ein Grund. Erst heuer wurden Ferlach nach zehn Jahren zwei mal 18 Wohneinheiten zugesprochen. "In Klagenfurt und anderen Umlandgemeinden wurde der soziale Wohnbau jedoch massiv erhöht", so Appé.

Zuwanderungsprämie

Die Drau sei in den Köpfen der Leute noch immer eine Barriere, so Ferlachs Stadtchef. Obwohl die Zufriedenheit derer, die im Rosental leben, laut Studien sehr groß sei. Dem Trend der letzten zehn Jahre entgegenzuwirken ist das Bemühen der Rosentaler Kommunalpolitik.
In Ferlach versucht man etwa, mit der Zuwanderungsprämie bzw. dem Studiengeld in der Höhe von 200 Euro entgegenzusteuern. "Dieses Angebot wurde bis dato sehr gut angenommen." Auch mit dem EU-Projekt "City Impulse" habe man versucht, die Position Ferlachs zu stärken, das Image als Lebens- und Wirtschaftsstandort besser zu transportieren. Den negativen Trend konnte man von 2013 auf 2014 bereits stoppen.

Land gleicht Ertragsanteil-Verlust teilweise aus

Für Ferlach bedeutet der Bevölkerungsschwund seit 2001 einen Verlust an Ertragsanteilen von über 300.000 Euro, verglichen mit heuer. Appé: "Zum Teil wird dies aber von Seiten des Landes bei der Bedarfszuweisungsmittel-Zuteilung kompensiert. Gott sei Dank sind bei uns aber die Einnahmen der Kommunalsteuer von 1,2 auf zwei Millionen angestiegen und Ferlach hatte 2014 so viele Arbeitsplätze wie noch nie."

Finanzausgleich benachteiligt kleine Gemeinden

Der Finanzausgleich bringe jedenfalls eine Benachteiligung von kleineren Gemeinden mit sich. "Kleine haben dieselben Probleme - Straßen, Wasserversorgung etc. -, die stehen aber nicht mehr in Relation zu den zugeteilten Finanzmitteln." Städte hätten es laut Appé sogar leichter: Wo etwa in der Stadt bei Kanal oder Wasser auf einen Kilometer sehr viele Anschlüsse und damit Einnahmen kommen, sind es am Land oft verschwindend wenige.

Zur Sache: Ertragsanteile

Das Spektrum bei den Ertragsanteilen der Gemeinden liegt je nach Größenklasse der Gemeinde im Österreichschnitt zwischen 733 (Gemeinden unter 10.000 Einwohner) und 1.150 Euro je Einwohner (Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohner).
Dadurch kommt eine unterschiedliche Wertigkeit der Bewohner ländlicher Gemeinden und der Städte zum Ausdruck.

Zur Sache: Bevölkerungsentwicklung der Bezirke - Vergleich 2001 zu 2015

Klagenfurt Stadt
+8,59 % (gesamt: +7.739 Einwohner)
Villach Stadt
+5,22 % (+3.003)
Klagenfurt Land
+4,07 % (+2.293)
Villach Land
-0,57 % (-367)
Feldkirchen
-0,66 % (-199)
Völkermarkt
-3,44 % (-1.497)
Wolfsberg
-5,56 % (-3.147)
St. Veit
-5,75 % (-3.376)
Spittal
-6,04 % (-4.932)
Hermagor
-6,48 % (-1.280)

Am meisten Einwohner verloren hat also der Bezirk Spittal vor St. Veit und Wolfsberg. Hinzugewinnen konnte lediglich ein Landbezirk (außer der beiden Städte): Klagenfurt Land.

Zur Sache: Die Gemeinden (2001 - 2015 - %)

Ebenthal
7.427 - 7.696 (+ 269; + 3,6 %)
Feistritz
2.707 - 2.487 (-220; - 8,1 %)
Ferlach
7.602 - 7.171 (-431; -5,7 %)
Grafenstein
2.602 - 2.840 (+ 238; +9,1 %)
Keutschach
2.348 - 2.456 (+ 108; + 4,6 %)
Köttmannsdorf
2.792 - 2.896 (+ 104; + 3,7 %)
Krumpendorf
2.848 - 3.422 (+ 574; + 20,2 %)
Ludmannsdorf
1.825 - 1.806 (- 19; - 1 %)
Magdalensberg
2.980 - 3.337 (+ 357; + 12 %)
Maria Rain
2.020 - 2.432 (+ 412; + 20,4 %)
Maria Saal
3.838 - 3.843 (+ 5; + 0,1 %)
Maria Wörth
1.258 - 1.528 (+ 270; + 21,5 %)
Moosburg
4.463 - 4.489 (+ 26; + 0,6 %)
Poggersdorf
2.850 - 3.106 (+ 256; + 9 %)
Pörtschach
2.670 - 2.681 (+ 11; + 0,4 %)
St. Margareten
1.133 - 1.071 (- 62; - 5,5 %)
Schiefling
2.267 - 2.616 (+ 349; + 15,4 %)
Techelsberg
2.059 - 2.192 (+ 133; + 6,5 %)
Zell
702 - 615 (- 87; - 12,4 %)

Starker Zuzug: Allein in Krumpendorf wuchs die Wohnbevölkerung um 574 Personen seit 2001 | Foto: Gem. Krumpendorf
Der Bezirksvergleich der Wohnbevölkerung 2001 zu 2015 | Foto: WOCHE
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