Müll-Management
Der Gelbe Sack beschäftigt die Gemeindebürger

Gemeinde-, und Wirtschaftsbund und der Verband Entsorgungsbetriebe fordern in einem Schulterschluss erstmals eine einheitliche Abfalltrennung für Österreich. Dadurch könnten auch die EU-Recyclingquoten deutlich gesteigert werden. | Foto:  FATZI.at - stock.adobe.com
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  • Gemeinde-, und Wirtschaftsbund und der Verband Entsorgungsbetriebe fordern in einem Schulterschluss erstmals eine einheitliche Abfalltrennung für Österreich. Dadurch könnten auch die EU-Recyclingquoten deutlich gesteigert werden.
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Die drei letzten Gemeinden ohne Gelben Sack wissen noch nichts von der Vereinheitlichung für 2023. Wer in Maria Rain den Gelben Sack falsch befüllt, wird vom Abholservice ausgespart. In Klagenfurt wurde Österreichs erfolgreichstes Müll-App entwickelt.

KLAGENFURT-LAND. Ab nächstem Jahr wird die Müllentsorgung vereinheitlicht. Die Kommunen werden auf ein einheitliches System umgestellt. Genau gesagt bedeutet das: "Ab 1. 1. 2023 werden Leichtverpackungen (einschließlich Joghurtbecher und Folien), Metallverpackungen (Dosen) und Getränkeverbundkartons (Tetrapak) im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne gesammelt. Abhol-Intervall für den Gelben Sack ist dabei voraussichtlich 4-wöchig. In Klagenfurt besteht seit Jahren das Abholsystem. Nur drei von den 19 Klagenfurt-Land-Gemeinden haben noch nicht umgestellt. Eine gute Nachricht: Durch die Umstellung soll es zu keinen Mehrkosten für die Gemeinde kommen.

"Kaum Fehlwürfe"

Schiefling hat sich vor mehreren Jahren gegen den Gelben Sack ausgesprochen. "Unsere Gemeindebürger fahren ohnehin regelmäßig ins Wertstoffsammelzentrum. Dort befindet sich ein Behälter mit einem Fassungsvermögen von 30 Kubikmetern. Unter Aufsicht werden die Altstoffe sachgemäß entsorgt", sagt Wolfgang Smerslak, Amtsleiter von Schiefling am Wörthersee. Zu Fehlwürfen komme es in der Gemeinde kaum. Sollte das neue System kommen, werde man in Schiefling auf das neue Abholsystem umstellen. Die Müllinsel, die es vor Jahren gab, wurde abgeschafft. Dabei kam es zu zahlreichen Fehlwürfen.

Altes System funktioniert

Auf die nicht so bewährten Müllinseln setzt man noch in der Gemeinde Zell/Sele. Dort wird noch das alte Containersystem praktiziert. Von Fehlwürfen oder dem "Littering" kann Bürgermeister Heribert Kulmesch nicht berichten – im Gegenteil. "Im Großen herrscht große Disziplin, fremdes Material wird selten bei unseren Mülloasen abgelagert. Leider kommt es manchmal zu Störaktionen und die Container werden umgeworfen", sagt der Zellaner Bürgermeister Heribert Kulmesch. Fraglich wird, wie das Abholservice im entlegenen Bergsteigerdorf funktionieren soll. Teilweise leben die Zellaner sehr entlegen. Die Fahrtkosten für Gojer werden in Zell jedenfalls steigen. "Wir werden uns die Umstellung auf jeden Fall ansehen, im Abfallwirtschaftsverband wurde das ja bereits kommuniziert", sagt Kulmesch.

Nutznießer im ASZ

Auf Kommunikation setzt jedenfalls Keutschachs Bürgermeister Gerhard Oleschko (TK). Keinesfalls wolle man die Bürger durch die Umstellung auf den Gelben Sack mehr belasten. Dass die Keutschacher ihren Plastikmüll und anderen Altstoffe ins Altstoffsammelzentrum bringen, funktioniere sehr gut. "Wir wollen im Fall der Umstellung jedenfalls die Bürger befragen, welche Lösung sie bevorzugen", sagt Oleschko. Ein Problem beobachtet der Gemeindechef im Altstoffsammelzentrum. Im Sammelzentrum geben auch Bürger aus den Umlandgemeinden ihren Unrat ab. "Das sehen wir an den Kennzeichen", sagt Oleschko. Hierfür soll es eine Lösung geben, von Strafen hält der Gemeindechef jedoch nichts.

Sticker gegen Müllsünder

In Maria Rain werden Müllsünder bereits bestraft. Hier gibt es seit geraumer Zeit den Gelben Sack. Wer jedoch falschen Unrat in den Gelben Sack gibt, erhält postwendend einen Stopp-Aufkleber auf den Gelben Sack. Zudem wird dieser dann auch nicht abgeholt. Ob sich diese Erziehungsmaßnahme rechnet, wird sich zeigen.

Zufällige Erfolgsstory

Tatsache ist, dass das Müllsammeln immer digitaler wird. Pionierleistung hat das Klagenfurter Unternehmen Symvaro mit der Entwicklung der Müll-App geleistet. Die in Österreich bekannteste App aus dem Hause Symvaro ist zwar die Wasser-App "Waterloo", doch die Müll-App zählt auch als eines der erfolgreichsten Programme. "Vor ein paar Jahren hat mich im Zuge der Waterloo-App ein Gemeindebediensteter gefragt, ob wir nicht eine App haben, die anzeigt, wann der Müll abgeholt wird. Damals wurde mit acht Gemeinden in Kärnten gestartet. Heute haben 40 Prozent der Österreicher die App am Handy. Am stärksten sind wir in Vorarlberg, nur eine Gemeinde hat sie noch nicht, in Kärnten haben wir nahezu alle Kommunen überzeugen können", freut sich Ball. Wann wird der Restmüll, wann der Gelbe Sack, wann das Papier abgeholt? Wann hat das Altstoffsammelzentrum geöffnet? Was kann ich dorthin bringen? Diese und weitere Fragen wurden bei der Entwicklung berücksichtigt, die Müll-App wird ständig weiterentwickelt. "Immer wieder bedanken sich die User per SMS, wenn sie eine Pushmitteilung per SMS erhalten. Ich werde sogar auf der Straße auf die App angesprochen", freut sich Ball. Kurios: In manchen Gemeinden haben mehr Menschen die Müll-App als Facebook am Handy.

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