Wo Wasser & Co. „anziehen“

Investitionen in Leitungsnetze oder immer teurere Transport- und Behandlungskosten bei Müll zwingen 2012 einige Gemeinden, die Gebühren zu erhöhen. In Grafenstein wurde eine Anpassung der Müllgebühren (von 6,91 Euro auf 8,02 Euro bei einer 120-Liter-Tonne pro Abfuhr) seit 2001 erstmals wieder notwendig, da die Transport- und Behandlungskosten ständig steigen.
Bei 4-wöchiger Abfuhr stiegen auch die Müllgebühren in Maria Saal (von 7,53 auf 8,13 Euro). „Das sind Mehrkosten von neun bis zehn Euro im Jahr, zum Ausgleich des Haushalts“, so Bgm. Anton Schmidt. Beschlossen wurde auch eine Anpassung bei Wasser – aus demselben Grund: Man zahlt ab 1. April statt 1,12 Euro 11 Cent mehr für den Bezug (pro m3) und 75,73 Euro (statt 66,82 Euro) für die Bereitstellung (pro Bewertungseinheit).

Sanierungen bei Leitungen
In Moosburg wurde die Müllgebühr (für 120-Liter-Tonne, 4-wöchige Abfuhr) um 57 Cent pro Abfuhr erhöht, sie liegt nun bei 7,58 Euro. Amtsleiter (AL) Norbert Pichler: „Die Müllverbrennung wird auch für uns immer teurer. Zusätzlich wurden die Abfuhrintervalle verringert, um Tonnagen zu sparen. Wir wollen die Bevölkerung mehr für Mülltrennung sensibilisieren, sodass das Wertstoffsammelzentrum mehr genutzt wird.“
In Ferlach wurden gleich alle drei Gebühren erhöht: Wie 2008 im Gemeinderat beschlossen, wurden Kanal- und Müllgebühr an den Index angepasst. Die Wassergebühr (pro m3) stieg um 20 Cent. AL Petra Herzele: „Das Leitungsnetz ist in vielen Bereichen sanierungsbedürftig. Um diese Kosten finanziell abzudecken, muss eine Anpassung durchgeführt werden – eine langjährige Forderung der Gemeinderevision.“ Die jährliche Mehrbelastung für eine vierköpfige Familie betrage ca. 2,16 Euro im Monat.
Investitionen in das Wasserleitungsnetz (Ausbau, Sanierungen) sind für die Erhöhung in Schiefling verantwortlich, die mit 1. Oktober 2011 durchgeführt wurde (Bereitstellungsgebühr von 67,20 auf 78 Euro und Benützungsgebühr von 1,12 auf 1,30 Euro). In Techelsberg gab es eine Indexanpassung bei Wasser und Kanal, um „nicht auf einmal eine gravierende Erhöhung beschließen zu müssen“, so AL Gerhard Kopatsch.
Verändert wurde die Kanalgebühr in St. Margareten: Die Bereitstellung ist nun um 18 Euro günstiger, die Benützung um 20 Cent teurer. Bgm. Lukas Wolte: „Nach Gemeindekanalisationsgesetz sollte das Verhältnis beider Gebühren 50 zu 50 sein, was bei uns nicht der Fall war.“
Keine Gebührenerhöhungen gibt es in den übrigen zwölf Klagenfurt Land-Gemeinden.