Neuer Anlauf für Mittelzentrum
ÖVP-Klub bringt Antrag im Wirtschaftsausschuss ein, um Wirtschaftsstandort Rosental zu stärken.
FERLACH (vp). Vor über einem Jahr gab es die Absage für die Erhebung Ferlachs zum Mittelzentrum (die WOCHE berichtete, Webcode 253404). Nun, mit der neuen Landesregierung, wagt der ÖVP-Klub einen neuerlichen Vorstoß. Im Wirtschaftsausschuss wurde über den ÖVP-Antrag "betreffend Stärkung des Wirtschaftsstandortes Rosental durch Erhebung Ferlachs zum Mittelzentrum" beraten.
LAbg. Herbert Gaggl - zusammen mit StR Sven Skjellet nimmt er sich allen voran des Themas an - zu den Beweggründen: "Ferlach ist für das ganze Rosental ein Zentrum, das gestärkt werden soll. Die Wertschöpfung muss in der Region bleiben. Wir haben jetzt andere politische Verhältnisse und versuchen es erneut."
"Der Mut fehlt"
Auch Bgm. Ingo Appé musste seine Sicht der Dinge schon schildern: "Die Fachabteilung argumentiert mitunter damit, dass Klagenfurt Land keine Bezirkshauptstadt hat, dass man als Mittelzentrum ein Krankenhaus und einen internationalen Anschluss ans Zugnetz benötigt."
Oft werde auch damit argumentiert, dass durch die Erhebung zum Mittelzentrum nur neuen Einkaufszentren Tür und Tor geöffnet wird. Appé: "Es geht nicht darum, sondern wir wollen die Landflucht stoppen. Ein Mittelzentrum zieht neue Investoren an." Ein weiterer Punkt ist der Wunsch, in Ferlach Fachärzte (vor allem einen Kinder- und Augenarzt) anzusiedeln. "Die Sozialversicherungsträger sagen, dies wäre nur in Bezirkszentren möglich. Ein Mittelzentrum würde die Anforderungen dafür erfüllen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz."
Auch Gaggl versteht die Argumente der Fachabteilung nicht: "Es fehlt der Mut, ja oder nein zu sagen. Es liegen alle Fakten am Tisch, man muss nur noch entscheiden."
Lösungen suchen
SPÖ-LAbg. Alfred Tiefnig, Berichterstatter im Ausschuss, ortet, "dass wir auf einem guten Weg sind". Im nächsten Ausschuss sind weitere Auskunftspersonen, der zuständige LR Rolf Holub und Peter Fercher (Regionalentwicklung), geladen. "Ich glaube, dass wir etwas Positives für Ferlach schaffen werden. Zu ändern ist die Sichtweise. Wir müssen Lösungen suchen anstatt zu erklären, warum etwas nicht geht." Appé bleibt vorsichtig: "Ich setze die Erwartungen nicht zu hoch, um nicht enttäuscht zu werden, hoffe aber auf ein Umdenken mit der neuen Regierung."
Zur Sache:
Auf die Erhebung zum Mittelzentrum wurde deshalb so hingedrängt, da es momentan nicht möglich ist, neuen Betrieben Bauvorhaben oder Erweiterungen zu genehmigen.
Das Höchstmaß der insgesamt zulässigen wirtschaftlich zusammenhängenden Verkaufsflächen ist auf 3.400 m2 beschränkt und müsste mit der Erhebung auf 6.000 bis 7.000 m2 festgelegt werden (vergleichbar mit Hermagor oder Feldkirchen).
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