Biomasse löst ,Fossiles‘ ab
Im Herbst 2013 soll in Krumpendorf das Nahwärme-Werk in Betrieb gehen – nicht ohne Gegenwehr.
Das Nahwärme-Projekt in Krumpendorf wurde bei der letzten Gemeinderatssitzung mehrheitlich – mit Stimmen von SPÖ und ÖVP – beschlossen. Die BC-Regionalwärme GmbH, Betreiber von weiteren neun Heizwerken, ist nun für die Umsetzung der Pläne eines Biomasse-Werks (ca. 2,5 MW) mit Ganzjahresbetrieb verantwortlich.
Gegenwind kam allerdings von FPK und Grünen. „Ich hätte mir mehr Einigkeit und Weitsicht in dieser Sache erwartet“, so Bgm. Peter Nemec (SPÖ), der auch die Dringlichkeit des Entschlusses unterstreicht: „Die aktuelle Förder- und Preiskulisse erfordert, dass wir jetzt eine Entscheidung treffen. Danach laufen die Förderungen aus.“ Außerdem müsse man in den nächsten zwei bis drei Jahren ohnehin die alten, mit fossiler Energie gespeisten Anlagen in den öffentlichen Gebäuden erneuern. So meldete sich die Gemeinde, die inzwischen das Umwidmungsverfahren für den Standort im Westen eingeleitet hat, als einer der Großabnehmer der Bioenergie an.
„Standort ist fix“
FPK-Vize-Bgm. Helmut Prasch äußert jedoch Bedenken: „Es wurde nur ein Vorprüfungsverfahren bei der Landesregierung eingeleitet, die Standortfrage ist noch nicht geklärt. Hätten wir mitgestimmt, hätten wir einer Bindung fürs Budget zugestimmt, was den Anschluss der Gemeindegebäude betrifft. Ohne fixen Standort können wir das nicht verantworten.“ Prasch betont jedoch, dass sich alle Fraktionen einig sind, aus der fossilen Energieversorgung aussteigen zu müssen. „Die Frage ist nur: Gibt es andere Wege außer Biomasse?“ Der Standort sei problematisch, da er sich in der Nähe von Tourismusbetrieben und einem Natura 2000-Gebiet befindet.
BC-Regionalwärme-GF Johann Hafner jun. hält dagegen: „In Vorgesprächen mit der Landesregierung haben wir gemeinsam den Standort im Westen gewählt. Nun geht es nur noch um den Abschluss des Widmungsverfahrens.“ Bgm. Nemec spricht außerdem vom „ergabnislosen Suchen nach anderen Optionen“ außer Biomasse.
Gegner hin oder her: Das Werk ist beschlossene Sache. Hafner: „130 Objekte werden angeschlossen. Es geht um ein Einsparungspotenzial von 450.000 Liter Öl pro Jahr.“ Er geht von einem Baustart im Frühjahr 2013 und der Fertigstellung im Herbst aus. „Architektonisch wird das Werk so in das Umfeld eingebunden, dass es fast nicht wahrgenommen wird“, so Hafner, den ständig Anfragen von Anschlusswerbern erreichen. „Es herrscht wirklich großes Interesse.“
Für Anschlusswerber gibt es nämlich eine verlockende Förderung von 60 Prozent auf den Anschluss.
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