Rosental: Gemeinsam statt einsam
Investitionen und Erträge teilen – dies wollen fünf Rosentaler Gemeinden. Ein Interkommunaler Gewerbepark ist das Ziel.
Im Ferlacher Gemeinderat wurde kürzlich der Ankauf von 20.000 m2 Grund für Gewerbeflächen in Kirschentheuer einstimmig beschlossen. „Nun geht es in die Umwidmungsphase und – in Abstimmung mit der Entwicklungsagentur Kärnten – an die Vermarktung. Parallel dazu bemühen wir uns in Richtung Interkommunaler Gewerbepark“, so Bgm. Ingo Appé. Vorbild ist das Projekt zwischen Völkermarkt, Griffen und Diex (siehe ganz unten).
Die Rosentaler Gemeinden Ferlach, Maria Rain, Köttmannsdorf, Ludmannsdorf und St. Margareten stehen für diesen interkommunalen Gedanken, ein Grundsatzbeschluss wurde bereits in jeder Gemeinde gefasst. „Dieser interkommunale Gewerbepark sollte nur der Start sein, wir wollen die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen in allen Bereich forcieren“, ergänzt Bgm. Lukas Wolte (St. Margareten). Für „wirtschaftlich schwache Regionen ist das sinnvoll, um Arbeitsplätze in der Region zu schaffen“, so Köttmannsdorfs Ortschef Josef Liendl. Das vorrangige Ziel dabei ist, zu verhindern, dass Firmen von einer Rosentaler Gemeinde in die andere siedeln und die Kommunen so gegeneinander „ausspielen“, was Förderungen etc. betrifft. „Außerdem hätten wir bei uns nicht einmal die notwendigen Flächen“, sind sich Franz Ragger (Maria Rain) und Manfred Maierhofer (Ludmannsdorf) einig.
Die nächsten Schritte
Nun wird an der fertigen Idee gefeilt, um diese LR Josef Martinz vorlegen zu können. Appé: „Wichtig ist, zu definieren, wie die Verträge aussehen.“ Zu klären ist auch die prozentuelle Aufteilung an Investitionen und Erträgen. Feistritz ist übrigens nicht im Boot, da man mit dem bestehenden Gewerbepark das Auslangen findet.
Martinz selbst sieht einen Interkommunalen Gewerbepark fürs Rosental als „selbstverständlich durchführbar“. „Entscheidend für eine Betriebsansiedelung in einer Region ist der beste Standort und nicht der Kampf einzelner Gemeinden um das Unternehmen“, so der Landesrat. „Alle Gemeinden profitieren dann durch die Aufteilung der Kommunalsteuer.“
Das Projekt selbst liege noch nicht auf seinem Tisch, aber er unterstützt die Errichtung auch finanziell. Die EAK begleitet die Gemeinden bei der Errichtung und ist für die Betriebsansiedelungen mitverantwortlich.
Vorbildprojekt Südkärnten:
2005 beschlossen die Gemeinderäte in Völkermarkt, Griffen und Diex, einen gemeinsamen Gewerbepark zu betreiben. Das Projekt „IGP-Süd Interkommunaler Industrie- & Gewerbepark Südkärnten“ besteht aus der Kernzone bei der Autobahnabfahrt Völkermarkt Ost, der Gewerbepark Griffen wurde erweitert. Operativer Partner ist die Entwicklungsagentur Kärnten. Die Investitionskosten (ca. drei Mio. Euro) wurden zu zwei Drittel von der Landesgesellschaft bzw. dem Land Kärnten getragen, ein Drittel von den Gemeinden. Der Finanzausgleich sieht Folgendes vor: Investitionen wie auch Erträge (Kommunalsteuer) werden im Verhältnis 65 Prozent (Völkermarkt), 30 Prozent (Griffen) und fünf Prozent (Diex) geteilt.
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