Weg mit dem Schneck!
Landwirtin Siegrun Straßonig hat eine effektive Variante entdeckt, um lästige Schnecken im Garten zu beseitigen.
MOOSBURG (vp). Sie bereitet vielen Gartenbesitzern schlaflose Nächte: die Nacktschnecke oder Spanische Wegschnecke (siehe unten). Auch die Landwirtin Siegrun Straßonig aus Moosburg kennt das Problem nur zu gut. "Auch bei mir haben die Schnecken alles abgefressen. In den letzten 25 Jahren habe ich alles ausprobiert, um die lästigen Tierchen loszuwerden. Als Milchbäuerin zum Beispiel mit Molke-Fallen."
Auch Schneckenkorn hat Straßnig getestet, doch "bei unserer großen Gartenfläche geht das ins Geld, außerdem ist Schneckenkorn giftig". Das Stichwort "Schnecken sind Aasfresser" brachte sie auf eine neue Idee.
Schnecken lieben Süßes
Die Lösung: Styropor! Denn die Spanische Wegschnecke ist nachtaktiv, feuchtigkeitsliebend und hat einen guten Geruchssinn. Styropor speichert Wärme. Straßonig: "Abends gieße ich den Boden und die Pflanzen im kleinen Bereich an und befeuchte die Styroportafel. Außerdem bespritze ich die Tafel mit einem flüssigen Brei. Als Milchbäuerin nehme ich saure Milch."
Schnecken lieben Süßes, also kann man auch Grießbrei verwenden oder eine leere Eisschachtel, die fast jeder daheim hat. Die Platte legt man abends auf einen stark frequentierten Platz oder direkt bei den zu schützenden Pflanzen auf. Straßonig: "Am Morgen haften die Schnecken auf der Unterseite, auch viele Babyschnecken, die man mit Schneckenkorn nie erreichen konnte."
Danach beseitigt Straßonig die Schnecken, heuer waren es schon um die 15.000. Nur bei Dauerregen hat sie eine schlechte Fangquote. Straßonigs Beseitigungsvariante spart Zeit und ist günstig und effektiv. Sie hat noch einen großen Vorteil: "Jetzt ist die Pflanzzeit von Salat und Co. zwar vorbei, aber der Schädlingsbekämpfung sollte man trotzdem Aufmerksamkeit schenken." Denn weil die Landwirtin so viele Babyschnecken erreicht, wird die nächste Gartensaison sicher mit weit weniger Plagegeistern schöner. "Und darauf freue ich mich schon."
Die Spanische Wegschnecke:
Sie stammt aus dem Mittelmeerraum und wurde vor rund 25 Jahren eingeschleppt. Die Nacktschnecke ist widerstandsfähig gegen Sonne und Trockenheit, hat bei uns keine natürlichen Feinde und breitet sich rasant aus. 15 Meter kann sie pro Tag zurücklegen und dabei alles fressen, was sie finden kann (pro Tag das Zehnfache ihres Körpergewichts).
200 bis 400 Eier pro Laichung schaffen die Zwitterwesen, 20 Tage später schlüpft der Nachwuchs.
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