Weltkrebstag
Es kann jeden treffen
Am 4. Februar findet der Weltkrebstag statt. Krebs soll mit diesem Aktionstag in den Fokus gerückt werden.
KLAGENFURT. Dieser Aktionstag hat zum Ziel, die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Ins Leben gerufen wurde der Tag u.a. von der Union internationale contre le cancer (UICC) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In Österreich leben rund 380.000 Menschen mit einer Krebsdiagnose. Pro Jahr erkranken rund 41.000 Menschen an Krebs. Krebserkrankungen sind für jeden vierten Todesfall in Österreich verantwortlich, rund 20.000 Menschen versterben jedes Jahr daran. Die häufigsten Todesursachen aufgrund einer Krebserkrankung sind Lungenkrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen.
Minimierung der Krebshäufigkeit
Die hohen Zahlen an Krebstoten müssten aber nicht sein. Das Wissen darum, wie bestimmte Krebsarten verhindert werden können, ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Zwar gibt es kein Patentrezept für ein Leben ohne Krebs, doch können zum Beispiel veränderte Ernährungsgewohnheiten die Krebshäufigkeit beträchtlich senken. „Durch das Einhalten einiger Regeln kann jeder das Risiko, an Krebs zu erkranken, erheblich reduzieren“, meint der Leiter der Onkologie im Klinikum Klagenfurt, Prof. Wolfgang Eisterer. „Rauchfrei ist eine dieser Regeln. Die Vermeidung jeglicher Art von Tabak – also auch keinen Kau- oder Schnupftabak – ist hier wichtig. Die Ernährung sollte ausgewogen und gesund sein. Von sogenannten Krebsdiäten halte ich nichts, denn es gibt „die eine“ vor Krebs schützende Diät nicht. Und natürlich Bewegung. Körperliche Aktivität senkt das Krebsrisiko. So werden sogenannte Tumorsuppressorgene unterstützt, die das Wachstum von Krebszellen unterdrückt.“ Auch Alkohol könne, so Prof. Eisterer, durch regelmäßigen Konsum ebenfalls zahlreiche Krebserkrankungen begünstigen.
Früherkennung
Der Gang zur regelmäßigen Krebsfrüherkennungsuntersuchung ist ab einem gewissen Alter Pflicht. Durch bestimmte Untersuchungen können manche Krebsarten bereits in einem Stadium entdeckt werden, in dem eine heilende Therapie noch möglich ist. Hier gilt: Je früher die Therapie beginnt, desto höher sind die Überlebenschancen.
Mehr Krebserkrankte?
Seit 1950 ist die Lebenserwartung weltweit um 25 Jahre gestiegen. Während viele Krankheiten, die in früheren Jahrhunderten noch tödlich waren, mittels Impfungen ausgemerzt wurden, gibt es Krebs noch immer. „Mit der Lebenserwartung ist auch die Zahl an Krebspatienten gestiegen“, erklärt der Krebs-Experte Eisterer. „Genau jene Altersgruppe, deren Anteil an der Bevölkerung stetig steigt, erkrankt am häufigsten an der Krankheit. Durch die besseren Behandlungs- und Früherkennungsmethoden bzw. Vorsorgeangebote und einem besseren Vorsorgeverhalten verändern sich die Krebsinzidenzwerte aber nicht auffallend.“
Allumfassendes Heilmittel
Was Krebs so kompliziert macht ist der Umstand, dass er immer auf genetischer Ebene entsteht. Daher ist es extrem schwierig, die für die Krebsentwicklung verantwortliche Mutation zu finden. Dazu kommt noch der Umstand, dass man nicht genau weiß, wodurch die Genveränderung ausgelöst worden ist.
EU-weites Netzwerk
In der Europäischen Union sterben jährlich mehr als eine Million Menschen an Krebs. Ziel ist es, auch auf dem Gebiet der Onkologie gemeinsame Strategien zu entwickeln. Wissen soll so gebündelt werden. „Auf dem Gebiet der Krebsvermeidung, -früherkennung und -heilung gibt es EU-weit ein dichtes Netzwerk mit einer gut funktionierenden Struktur. Das gleiche gilt natürlich auch für die Forschung. Das Ziel aller beteiligten EU-Länder ist es, Krebs zurückzudrängen. In den letzten Jahren hat es enorme Fortschritte gegeben. Neuartige Medikamente wurden erforscht, bei den Operationstechniken wurden ebenfalls große Fortschritte gemacht. Es ist jetzt möglich, umfangreicher, aber gleichzeitig schonend zu operieren“, erzählt Prof. Wolfgang Eisterer.
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