Endlich Sommerferien
Gratis baden im Wörthersee

- hochgeladen von Bernhard Knaus
Passend zur beginnenden Ferienzeit zeigt sich auch das Wetter von seiner besten Seite und trumpft mit Temperaturen über 30 Grad auf. Was liegt daher näher, als sich in den vielen Badeseen und -teichen Abkühlung zu verschaffen.
KLAGENFURT. Speziell entlang des Wörthersees gibt es eine Vielzahl an öffentlich zugänglichen Strandbädern, die mit weitläufigen Liegewiesen, Badestegen, gepflegten Sanitäreinrichtungen und Gastronomiebetrieben zum längeren Verweilen förmlich einladen. Beachten muss man allerdings dabei, dass ein Tagesaufenthalt mit Kindern in einem gebührenpflichtigen Strandbad schnell einmal ins Geld gehen kann. Sie sind zwar nicht leicht zu finden, dennoch gibt es um die Kärntner Seen einige Stellen, an denen kostenloses Baden möglich ist. Zwar muss man Abstriche hinsichtlich der Versorgung mit sanitären Einrichtungen oder der Gastronomie machen, doch wen das nicht weiter stört, der kann den Sprung ins kühle Nass durchaus wagen.
Gratis Freibäder
Zum einen findet man entlang des Wörthersees einige Badezugänge, die einem „professionellen“ Strandbad schon sehr nahekommen. Das Edelweißbad in Pörtschach an der Bundesstraße verfügt zum Beispiel über einen schmalen Grünstreifen, einen Badesteg und sanitäre Einrichtungen, leider aber über keine Parkplätze, die Anreise mit dem Fahrrad ist hier sehr empfehlenswert. In Sallach und Pritschitz findet man ebenfalls Freibäder, die mit Badesteg und Liegewiese zum Verweilen einladen. Zwei weitere Freibäder gibt es in Töschling in der Gemeinde Techelsberg. Im kleineren Freibad findet man ebenfalls einen schmalen Grünstreifen, einen einladenden großen Holzsteg und neu adaptierte Sanitäreinrichtungen. Ein paar hundert Meter weiter gibt es ein weiteres Freibad. Dort gibt es zwar nur einen kleinen Badesteg, jedoch eine umso größere Liegewiese samt Sonnenschirmen. Für das leibliche Wohl ist hier auch gesorgt, gibt es hier mit „Evi’s Imbiss“ einen kleinen, aber feinen Gastrobetrieb. Parkplätze findet man entlang der Bundesstraße, das Bad erreicht man dann durch eine Bahnunterführung. Ein weiterer, sehr beliebter Platz für den Sprung in den Wörthersee, ist der Friedelstrand in Klagenfurt. Das Baden direkt am Friedelstrand zwischen Werft und Ruderverein ist – entgegen der weit verbreiteten Meinung – nicht mehr erlaubt. Die rund 150 Quadratmeter große Uferfläche wurde mit einem Zaun abgesperrt.
Weitere freie Seezugänge
Zum anderen gibt es Seitens des Landes die Bestrebungen, freie Seezugänge für die Zukunft dauerhaft zu sichern. Hier wurden und werden unkomplizierte öffentliche Zugänge zu den Seen für Einheimische wie Gäste und eine schnelle Möglichkeit für eine Abkühlung geschaffen. Insgesamt wurden bereits 23 solcher Zugänge unter der Federführung der Straßenbauabteilung eingerichtet, acht davon befinden sich rund um den Wörthersee.
Direkt am Wörthersee Radweg R 4 neben dem beliebten Cafe Schamandra liegt der Seezugang gleich nach dem Kropfitsch Bad beim Bahnübergang nach Krumpendorf und bietet einen Holzsteg sowie mehrere Parkbänke zum Verweilen. Ein Schilfgürtel umsäumt die Wasserlinie, ein herrlicher Blick auf die Bergkette der Karawanken und die Ostbucht des Wörthersees ist gegeben.
Ein weiterer freier Zugang, der erst in jüngster Zeit für die Öffentlichkeit geschaffen wurde, liegt zwischen den Ortschaften Saag und Velden. Eine kleine Holzplattform an Rande der Straße beim Gehweg mit wunderbarem Blick auf die Halbinsel Maria Wörth sowie mehrere Holztische mit Bänken sind vorhanden. Eine neue Stiege ins Wasser erleichtert den Einstieg ins kühle Nass.
82 Prozent Privat
Sehr spät erkannte man, dass bis auf sehr wenige Ausnahmen der Zugang für die Öffentlichkeit an das Ufer des Wörthersees nicht mehr möglich ist. 82 Prozent der Wörthersee-Uferflächen sind im Privatbesitz, nur neun Prozent sind öffentlich zugänglich. Die restlichen neun Prozent sind aufgrund der Geografie des Sees nicht zugänglich. Dass es auch anders geht, zeigt das positive Beispiel Bodensee. Rund um den Bodensee ist die Bebauung des Seeufers verboten, die ersten Gebäude dürfen erst mit einem Abstand von 500 Metern vom Ufer gebaut werden. Um den Wörthersee begann der „Abverkauf“ bereits nach dem Krieg und steigerte sich bis in die 1960er-Jahre. Den touristischen Nutzen und der damit verbundenen drastischen Wertsteigerung der Uferflächen erkannten in dieser Zeit nur die wenigsten und nicht selten wechselten die Grundstücke für ein paar Meter Holz den Besitzer. Ab den 1960er-Jahren änderte sich die Wahrnehmung und Uferflächen wurden sehr oft um des „schnellen“ Geldes wegen an Wohlbetuchte veräußert. So wurde das Seeufer Meter für Meter hermetisch „abgeriegelt“ und war für die Öffentlichkeit verloren. Zweitwohnsitze und Villen mit Exklusivzugängen zum See dominieren seit damals das Bild des Wörthersees.
Wichtige Initiative
Daher ist die Initiative der Kärntner Landesregierung, allen voran LH Peter Kaiser und LR Martin Gruber umso wichtiger. “Wir wollen den freien Blick und den freien Zugang zu unseren Seen auch für nächste Generationen erhalten. Deshalb wird intensiv an weiteren Standorten gearbeitet”, berichten Kaiser und Gruber. Zehn zusätzliche Standorte in ganz Kärnten sind in Planung und sollen nun im Detail geprüft werden. Die Abteilung 9 führt mit den jeweiligen Gemeinden diesbezügliche Vorverhandlungen, da für jeden Seezugang eine Vereinbarung über die laufende Wartung abgeschlossen werden muss.
Gespräche im Laufen
Die neuen freien Seezugänge in den Bezirken Klagenfurt und Klagenfurt Land, die jetzt geprüft werden, befinden sich am Seespitz Loretto, bei der Werft in Dellach und an den Moosburger Teichen. „Wir können hier gemeinsam mit geringen Mitteln etwas bewegen, was den Kärntnerinnen und Kärntnern ein wichtiges Anliegen ist“, so Landesrat Gruber. Das Büro LR Gruber teilte weiters mit, dass die Gespräche bezüglich der potenziellen neuen Zugänge noch im Laufen seien. Überraschenderweise signalisierte die Gemeinde Maria Wörth, dass sie keinen weiteren freien Seezugang wünscht. Als Begründung wird mitgeteilt, die Gemeinde sei mit der Pflege der bereits drei bestehenden freien Seezugänge ausgelastet. Alle bisherigen freien Seezugänge findet man unter folgender Webadresse: www.ktn.gv.at/freierseezugang.
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