Filmland Kärnten 2019
Jahrestage: Wieso man Filmklassiker lieben sollte – 5 Empfehlungen

Festivalplakat 72. internationales Filmfestival von Cannes. 14. - 25. Mai 2019 | Foto: Cannes Festival International du Film
  • Festivalplakat 72. internationales Filmfestival von Cannes. 14. - 25. Mai 2019
  • Foto: Cannes Festival International du Film
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1929, 1939, 1959, 1969. Heute am 14. Mai 2019 wird in Cannes die 72. Ausgabe des internationalen Filmfestivals eröffnet. Cannes, der Name eines Badeortes an der Côte d’Azur, mit 74.000 Einwohnern etwa so groß wie Villach, und dennoch ein Ort mit nahezu mystischer Bedeutung für das Weltkino.

Filmfans aus aller Welt kommen jedes Jahr im Mai nach Südfrankreich um Filme zu sehen. Filme, von denen man zuvor noch nie gehört hat und die nach dem Festival so gut wie nie wieder zu sehen sein werden. Es zahlt sich aus, ein Filmfestival zu besuchen, denn der Glamour der Galapremieren dient als Aufputz für einen der wichtigsten Filmmärkte der Welt, an dem alles verhökert wird, was nur irgendwie flimmert, vom dem dreckigsten Schundfilm bis zur exquisiten Doku ist alles möglich. Und genau diese Widersprüchlichkeit macht das Kino bis heute zu einem interessanten, spannenden Ort, dort, in der Dunkelheit des Kinosaals, ist es möglich ganz große Utopien vor einem staunenden Publikum entstehen zu lassen.
Und dennoch sind diese Utopien nicht ohne der Filmgeschichte möglich, eine Geschichte die in der vergleichsweise jungen Filmkunst dennoch fast unüberschaubar ist, da sich der Film von Land zu Land von Kontinent zu Kontinent sehr eigenständig entwickelt hat, und genau diese Unabhängigkeit macht die Kunstform ‚Film‘ interessant und unvergänglich, auch wenn es in Mitteleuropa so scheint, dass der US-Film die Sehgewohnheiten der Zuseher für sich vereinnahmt hat.

Wer einmal ein großes Filmfestival besucht hat, wird sehr schnell feststellen, welchen Trugschluss man/frau erlegen ist, denn in anderen Ländern, auch in Europa, Italien, Spanien, Frankreich, aber auch in den skandinavischen Ländern ist der US-Film weit weniger dominant, als im deutschsprachigen Raum, und bereits in der Schweiz kann sich das regionale Kino aus der französischen- und der italienischen Region gegen die Übermacht aus Hollywood behaupten.

Daher sollten wir uns heute am Eröffnungstag des 72. Filmfestivals in Cannes an die Jahrestage von 5 ganz großen Klassikern der Filmgeschichte erinnern, die Wiederzusehen eines jeden Filmfreundes/einer jeden Filmfreundin Pflicht ist.

Leinwand frei und Film ab für:
1929 – 2019: 90. Jahrestag von „Ein andalusischer Hund“ (fr. Originaltitel: Un Chien Andalou) von Luis Bunuel & Salvador Dali. Filmkunstwerk von zeitloser Schönheit und Provokation. Erstaufführung, 6. Juni 1929 in Paris.

1939 – 2019: 80. Jahrestag von: Stagecoach [=Postkutsche] (dt. Verleihtitel ab 1950: Höllenfahrt nach Santa Fe, nach 1963: Ringo) von John Ford. Einer der ersten Western, der den Western als Mythos zelebriert und sich vom Realismus des ‚echten Westen‘ abwendet. Erstaufführung: 10. Februar 1939 in Miami, Florida. Erstaufführung in Deutschland: 13. Oktober 1950, gekürzte Fassung, 7. März 1970, Originallänge: 97 Minuten in der ARD.

1939 – 2019: 80. Jahrestag von: Die Spielregel (fr. Originaltitel: La règle du jeu) von Jean Renoir. Zeitlos schöne Tragikomödie um ein Abendessen von Mitgliedern der französischen Bourgeoisie am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Ein Film, der von Aufführungsverboten und Zensur, sowohl in Frankreich vor dem Krieg, durch die deutsche Besatzung im Krieg, wie nach dem Krieg in Frankreich und Deutschland, stark behindert wurde. 4 Minuten der Originalfassung von 110 Minuten gelten als verschollen, sodass die heutige, restaurierte Fassung 106 Minuten entspricht. Erstaufführung: 8. Juli 1939 in Paris, 31. August 1947 in Venedig, Filmfestival, erste restaurierte Fassung nach dem Krieg mit 85 Minuten Laufzeit. Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen: 5. März 1968, Erstaufführung in einem deutschen Kino: 24. November 1972.

1959 – 2019: 60. Jahrestag von: Pickpocket (dt. für ‚Der Taschendieb) von Robert Bresson. Zeitlos schönes Filmkunstwerk, das, wenn man es einmal gesehen hat, nicht mehr vergisst und durch die ‚Macht der Bilder‘ zu einem ganz großen Kinoabenteuer wird. Ein Film, der auch als ein Übergang vom alten französischen „Studiokino“ zur Erneuerung des Kinos durch die ‚Nouvelle Vague‘ gesehen werden kann. Erstaufführung: 16. Dezember 1959 in Paris. Erstaufführung in Deutschland: Juni 1960, Berlin, Filmfestival, Erstaufführung in den deutschen Kinos: November 1965.

1969 – 2019: 50. Jahrestag von: Katzelmacher, von Rainer Werner Fassbinder. Legendärer Low Budget Film von Rainer Werner Fassbinder der aus dem ‚Nichts der Handlung‘ unter Verzicht aller traditionellen filmischen Mittel einen faszinierenden Film über die innere Leere der Bewohner der Münchner Vorstadt macht. Ein Lehrbeispiel für ein unabhängiges Filmschaffen, an das sich ein junger Film, auch aus Kärnten orientieren kann, wie zuletzt ‚Traman‘ (dt. Träumen) von David Hofer & Michael Kuglitsch (Ktn/Aut. 2018) Erstaufführung: 8. Oktober 1969, Mannheim, Filmfestival, Erstaufführung in den deutschen Kinos: 22. November 1969

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