Erstmals seit 2002
Ab Mai wird in Klagenfurt der Wassertarif erhöht
Beste Trinkwasser-Qualität auch künftig gesichert. Das Wasserleitungsnetz wird kontinuierlich erneuert, saniert und ausgebaut.
KLAGENFURT. Um die notwendigen Erneuerungen des Wasserleitungsnetzes und der Wassergewinnungsanlagen in der Landeshauptstadt auch künftig sicherstellen zu können, erhöhen die Stadtwerke Klagenfurt ab 1. Mai den Wassertarif. Die letzte Wasserpreis-Erhöhung erfolgte vor 20 Jahren. In den vergangenen Jahren gab es lediglich eine Index-Angleichung und die Einführung einer Bereitstellungsgebühr.
Indexanpassung
Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 150 Kubikmeter zahlt demnach ab 1. Mai monatlich rund 66 Euro brutto im Jahr mehr. Dies entspricht einer Erhöhung von 19,6 Prozent beziehungsweise einem gestiegenen Wassertarif von 2,25 Euro brutto auf 2,69 Euro brutto pro Kubikmeter. Wesentliche Gründe für die Anpassung des Wassertarifs sind der alleine im Jahr 2021 um über 12 Prozent gestiegene Baukostenindex Straßenbau (Teuerung) für die erforderlichen Grabungsarbeiten sowie die massiv gestiegenen Energiekosten für den Pumpstrom.
Wassergewinnungsanlagen
Die Wasserversorgung der Klagenfurter Bevölkerung erfolgt durch drei Wassergewinnungsanlagen, konkret durch Zwirnawald, Straschitz und Rain (mit 24 Brunnen, 11 Hochbehältern, 20 Druckverstärkeranlagen) sowie über den Wasserverband Klagenfurt - St. Veit (mit 5 Brunnen, 1 Hochbehälter und 25 Kilometer Zubringerleitung). Der größte Klagenfurter Hochbehälter befindet sich am Spitalberg und umfasst 25.000 Kubikmeter.
“Kostenexplosion muss gestoppt werden“
Heftige Kritik an der geplanten Erhöhung übt heute der Klagenfurter FPÖ-Stadtparteiobmann und FPÖ-Klubobmann im Kärntner Landtag LAbg. Gernot Darmann. “Die Untätigkeit des Bürgermeisters und zuständigen Eigentümervertreters Christian Scheider ist erschreckend. Was aus unternehmerischer Sicht der Stadtwerke mit dem einen oder anderen Argument untermauert wird, kann gerade in der derzeitigen Lage einer in allen Lebensbereichen durchschlagenden Kostenexplosion keinesfalls der Weisheit letzter Schluss sein. Nach im Rathaus kursierenden Informationen sei der Bürgermeister bereits seit geraumer Zeit über diese geplante 20-prozentige Kostenerhöhung informiert gewesen und scheint den Kopf in den Sand gesteckt zu haben, statt im Sinne der Bürger aktiv zu werden. Er muss sofort Protest einlegen und diese Kostenexplosion stoppen“, erklärt Darmann.
Zweithöchster Wassertarif
Laut einem Bericht des Rechnungshofes hatte Klagenfurt schon bisher den zweithöchsten Wassertarif aller Landeshauptstädte, erinnert Darmann. “Nachdem in den letzten Monaten die Strom- und Heizkosten massiv erhöht wurden und es eine Explosion der Spritpreise gab, ist die Erhöhung der Wassertarife nun ein weiteres Puzzlestück, welches das Leben für die Bürger aber auch das Wirtschaften für die Unternehmen massiv erschweren wird. Die dafür verantwortliche Stadtkoalition aus Team Kärnten, SPÖ und ÖVP muss jetzt sofort handeln“, so der Stadtparteiobmann und FPÖ-Klubobmann im Landtag.
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