Hebammentag
Anonyme Geburten auf dem Rückmarsch
[b]Binnen weniger Jahren hat sich die Zahl der anonymen Geburten im Klinikum Klagenfurt reduziert. Hintergrund ist eine gute Beratung durch geschulte Personen, die Hebammen. Ihre Leistungen werden am 5. Mai mit dem internationalen Hebammentag bedacht.
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KLAGENFURT (mk). Adoption, anonyme Geburten, bis hin zur Abgabe eines Neugeborenen in der Babyklappe. Alles ist in Klagenfurt schon vorgekommen. Die Gründe, warum Frauen ihre Kinder nicht behalten wollen oder können, sind oft tragisch, urteilen sollte keiner. In Klagenfurt gibt es seit 2001 eine Babyklappe, aber auch die Möglichkeit der anonymen Geburt. Sprich: Werdende Mütter können anonym im Klinikum mit der wichtigen medizinischen Versorgung gebären. Die Mütter dürfen den Kindern einen Brief hinterlassen, sie müssen es aber nicht. Sie können dennoch eine persönliche Nachricht, Name und Anschrift hinterlegen. Wenn sie es wollen. In den meisten Fällen wird dieser Brief bei der Volljährigkeit ausgehändigt.
Anonyme Geburten rückläufig
Auch wenn die Zahl der anonymen Geburten generell nicht hoch ist, gibt es eine gute Nachricht: Die anonymen Geburten im Klinikum Klagenfurt sind rückläufig, verzeichnet die Statistik der Kabeg. Im Jahr 2015 waren es noch vier Babys. Ein Jahr später waren es zwei. Und dann bis 2018 noch eines.
Auch bei den Babyklappen, in Klagenfurt Babynest genannt, ist die Nachfrage glücklicherweise sehr gering. Im Vorjahr wurde ein Kind in die Obhut des geschulten Personals gegeben. Die Kinder werden in weiterer Folge zur Adoption freigegeben.
Beratung ist der Schlüssel
Den Rückgang der anonymen Geburten und der Nutzung der Babyklappe erklärt die dienstführende Hebamme Christina Kulle vom Klinikum Klagenfurt so: „Der Schlüssel liegt in der Beratung.“ Kulle sagt, es liege viel in der Aufklärung und Hilfestellung sowie dem Abbau von Unsicherheiten.
Soziale Schwäche ist Hauptgrund für Adptionsverfahren
Ursache Nummer eins, dass Frauen ihre Kinder weggeben, sei laut Kulle die soziale Schwäche. Geld, Wohnung, Beziehung spielen eine große Rolle. Drogenabhängigkeit sei dagegen weniger der Fall, versichert die Expertin.
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