Anpassen an den Klimawandel

Mit Blick auf Zell und die Karawanken: Vier Rosentaler Gemeinden starten das Klimawandel-Anpassungsprogramm "Klar!" | Foto: Kärnten Werbung/Zupanc
  • Mit Blick auf Zell und die Karawanken: Vier Rosentaler Gemeinden starten das Klimawandel-Anpassungsprogramm "Klar!"
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FERLACH, FEISTRITZ IM ROSENTAL, ST. MARGARETEN I.R., ZELL (chl). Der Klima- und Energiefonds hat in Kooperation mit dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus das Förderprogramm Klimawandel-Anpassungsmodellregionen ("KLAR!") initiiert. Ziel ist es, so die Programmverantwortlichen, "Regionen und Gemeinden die Möglichkeit zu geben, sich auf den Klimawandel vorzubereiten, mittels Anpassungsmaßnahmen die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren und die sich eröffnenden Chancen zu nutzen". In der Carnica-Region haben sich die vier Gemeinden Feistritz i.R., Ferlach, St. Margareten i.R. und Zell entschlossen, am Klar-Programm teilzunehmen.
"Die Teilnahme an der Klar-Initiative ist eine Investition in die Zukunft unserer Enkelkinder", erklärt dazu stellvertretende der St. Margaretener Bürgermeister Lukas Wolte.
"Die Maßnahmen des Klar-Programms für die nächsten beiden Jahre werden am 26. September im Ferlacher Rathaus der Bevölkerung präsentiert", informiert Projektleiterin Manja Kampuš.

Klimafitte Siedlungen 

"Es ist notwendig", liest man in der Amtlichen Mitteilung zum Projekt, "unsere Gebäude klimafitter zu gestalten". Für kommunale Entscheidungsträger bzw. Fachkräfte wird daher eine Fortbildungsveranstaltung organisiert. Dabei wird es unter anderem um Wohnbau, Hitze, Alternativen zu konventionellen Bodenversiegelungen, Überschwemmungen, Hangrutschungen, erneuerbare Energie, umweltschonende Mobilität sowie naturnahe Grünflächen gehen.

Cooles Grün

Schattenspendende Bäume auf öffentlichen Plätzen, bei Schulen und Kindergärten, auf Parkplätzen sind an heißen Sommertagen besonders wichtig. Daher findet eine Pflanzaktion zur Grüngestaltung der vier Klar-Gemeinden statt. Das Projekt wird gemeinsam mit Schulen im Rahmen des Unterrichts zum Thema Klimawandel-Anpassung behandelt. Somit können Kinder gemeinsam mit Unterstützung von Experten die Pflanzaktion durchführen.
Was für die heißen Sommer das Beste für den privaten Hausgarten ist, wird bei "Aktiv-mitmach-Workshops" der Bevölkerung nähergebracht. Die Workshops sollen unter anderem zeigen, wie man den Hausgarten ressourcen-schonender und trocken-resistenter bepflanzt.

Gesundheit

Um die Hitzeperioden gut zu überstehen, wird eine Veranstaltungsreihe für Bürger, Kindergärten und Schulen in Kooperation mit der Initiative "Gesunde Gemeinde" organisiert. Experten informieren über den richtigen Umgang mit Hitzebelastung, Allergien, Sonnenschutz, Infektionen sowie richtiges Trinken, Essen und Bewegen.
Außerdem wird es einen "Hitze-Kümmerer" geben, der älteren, alleinstehenden Menschen an heißen Tagen bei Erledigungen wie z.B. Einkaufen, Arztterminen etc. helfen. Der Helfer soll über die eigens dafür eingerichtete "Hitzehotline" abrufbar sein.

Wald im Klimawandel

Durch den Klimawandel steigt der Schädlingsdruck in den Wäldern und die Bäume werden durch Extremwetter geschwächt. Für hofferne Waldbesitzer und Eigentümer kleinerer Waldparzellen ist dies oft eine große Herausforderung. Gemeinsam mit den Berufs- und Interessensverbänden werden daher Vorträge und Vor-Ort-Beratungen organisiert. Außerdem können sich Interessenten Beispiele für das frühzeitige Erkennen und Behandeln des Borkenkäferbefalls anschauen und Tipps von erfahrenen Forstwirten holen.

Landwirtschaft

In der Landwirtschaft sind die Folgen des Klimawandels längst deutlich sichtbar. Im Zuge des Projekts werden Landwirte aus der Klar-Region Rosental gesucht, die mithilfe fachlicher Begleitung hitzetolerantes Pflanzgut auf Demonstrationsflächen anbauen. Zudem wird ein Workshop, unter Einbeziehung der Demonstrationsfläche, mit dem Thema Ackerbau im Klimawandel organisiert.

Freizeit und Tourismus

Der Klimawandel führt voraussichtlich auch zu veränderten Freizeit- und Urlaubsverhalten. Besonders bei hitzegeplagten Städtern werde die Nachfrage nach schnell erreichbaren (kühleren) Ausflugs- und Reisezielen steigen. Daher sollen im Zuge des Projekts Chancen für Tourismus und Freizeitwirtschaft herausgearbeitet werden, die sich durch den Klimawandel ergeben.

Katastrophenhilfe

Aufgrund der Klimaveränderungen nehmen Naturkatastrophen zu. Deshalb werden in den Klar-Gemeinden unter Federführung des Landes abgestimmte Einsatzpläne unter Beteiligung aller relevanten Organisationen erarbeitet. Das Ziel ist eine optimale Vorbereitung der Einsätze für ein breites Spektrum an Naturgefahren.
Durch die Zunahme von extremen Wetterereignissen – im Sommer und im Winter – kommt der lokalen Feuerwehr eine immer größere Bedeutung in Sachen Katastrophenschutz zu. Um den ehrenamtlichen Einsatzkräften Danke zu sagen, startet die Klar-Region Rosental daher eine Wertschätzungskampagne für die freiwilligen Helfer aus der Region.

Die Prognosen der ZAMG

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG) hat für die Modellregion Ferlach, Feistritz und St. Margareten im Rosental sowie Zell/Sele folgendes Klimaszenario erstellt: Die Durchschnittstemperatur wird im Zeitraum 2021 bis 2050 um 1,5 Grad Celsius ansteigen.
Die Anzahl der Hitzetage (Höchsttemperatur über 30° C) wird um das 2,5-Fache zunehmen.
Weiters prognostiziert die ZAMG eine deutliche Zunahme der maximalen Tagesniederschlagsmenge sowie häufigere und intensivere Starkniederschlagsereignisse.
Aufgrund der höheren Temperaturen und der Verdunstung nimmt das Dürrerisiko für die Landwirtschaft zu.
Eine sehr klare Tendenz zeichnet sich für die Dauer und Höhe der Schneedecke vor allem in den Niederungen ab. Sie werde, wie bisher schon zu beobachten, weiter abnehmen. 

Das Projekt KLAR!

Um rechtzeitig auf diese Klimaveränderungen reagieren zu können, hat das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und der „Klima- und Energiefonds“ das Klimawandel-Anpassungs-Programm „KLAR!“ gestartet (KLAR = „Klima-Anpassungs-Modell-Region“). Seit Herbst 2016 haben (österreichweit) 23 Regionen ihre individuellen Anpassungskonzepte mit wissenschaftlicher Begleitung des Umweltbundesamts und des ZAMG erarbeitet, 20 davon gehen heuer in die Umsetzung, darunter auch die Klar-Region Ferlach, Feistritz, St. Margareten und Zell. 2,1 Millionen Euro stellt der Bund österreichweit dafür zur Verfügung.

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