Bahnlärm: Neue Perspektive eines Sachverständigen
KLAGENFURT. Die WOCHE hat ein Schreiben von Herbert Huber zur Berichterstattung über Bahnlärm erhalten. Der Pensionist stand über Jahrzehnte für die ÖBB im Dienst. "Ich wurde zum Heizer auf Dampflokomotiven ausgebildet und bin staatlich geprüfter Dampfkesselwärter, Dampflokführer, E-und Diesellokführer und war ab 29. Februar 1960 technischer Verwaltungsbeamter bei der ÖBB Zugförderungsleitung Villach. Seit 1978 bin ich gerichtlich zertifizierter und ständig beeideter Sachverständiger für Straßenverkehr, Fahrzeugbau allgemein, Eisenbahn- und Schifffahrtswesen", sagt Huber zu seinen Professionen.
Lärmschutz beachten
Der Pensionist bringt einen weiteren Aspekt zum Thema Bahnlärm ein. "Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der zum Teil unvermeidliche Lärm bei Eisenbahngüterwagen unterhalb der Ladeflächenhöhe über Schienenoberkante entsteht. Dieser Lärm wäre zwar mit besonders gestalteten Lärmschutzwänden wirksam zu dämmen, jedoch ist dies bei uns im Hinblick auf die Schneelage nicht durchführbar. Der entstehende Lärm hängt ab von der gefahrenen Geschwindigkeit, der Achslast und den unvermeidlichen Schienenstößen, die beim Überfahren mit Achslasten von bis zu 22,5 Tonnen zu Lärmbelastungen führen", so Huber. Als positives Beispiel für Lärmschutz nennt er die Güterzugumfahrung Innsbruck und die neue Eisenbahnbrücke über die Drau bei Tainach. Zudem hält er fest, dass "bei planmäßigem Verkehr die Druckluftbremsen kaum betätigt werden müssen, weil die modernen Lokomotiven bei unseren Streckenverhältnissen 1.000 to-Züge problemlos mit der elektrischen Nutzbremse und daher geräuschlos bremsen können." Er spricht sich für eine Güterzugumfahrung, im Süden von Klagenfurt mit einer Untertunnelung des Maria Rainer Hügels durch das Rosental, aus. Noch hat das Land keine Variante präsentiert.
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