Kunstausstellung
Der Computer hat keine Seele

- Universitätsprofessorin Dr. Rene‘e Gadsden kuratiert die Ausstellung und geht der Frage "Was bedeutet KI für Künstler?" nach.
- Foto: Foto: Privat
- hochgeladen von Hannah Ziegler
Müssen sich Künstler vor der KI fürchten? Eine spannende Ausstellung im Künstlerhaus geht dieser Frage nach.
KLAGENFURT. "Was bedeutet künstliche Intelligenz für Künstler?" Mit dieser Frage hat sich der Vorstand des Kunstvereins Kärnten, Andreas Klimbacher, auseinandergesetzt. Die gebürtige New Yorkerin und Professorin an der Universität für angewandte Kunst in Wien, Dr. Rene‘e Gadsden bekam schließlich die Aufgabe, die 110-Jahres-Jubiläumsausstellung "F.E.A.R. KI: Freund, Feind und Fakt" zu kuratieren: "Bei dieser Ausstellung soll der Mensch im Mittelpunkt stehen. Menschen können zwar einem Computer sagen: Mal mir ein Bild im Stil von Picasso, aber ich will die Kunstfertigkeiten, die Kunsthandwerke zeigen, die keine Maschine zusammenbringt", erklärt Dr. Gadsden im Gespräch. Die verschiedenen Schritte der Umsetzung, die Kombination von Material, das Erschaffen an sich.
Der Spirit hinter der Kunst
Die Augen der Menschen sollen mithilfe der Ausstellung geschult werden. Der Geist hinter dem Kunstwerk soll demnach spürbar und sichtbar gemacht werden. "Jede Kultur erkennt für sich, dass es unsere Welt gibt, jedoch auch eine Welt über uns, man spricht dann in Japan oder China vom Chi, bei uns von dem Heiligen Geist, von Energie oder ähnlichem. Künstler sind die Übersetzer dieser höheren Welt. Und dieser Geist ist nur in menschlichen Kunstwerken spürbar. Mit dieser Ausstellung wollen wir also das zelebrieren, was aus Menschenhand entstanden ist", erläutert Dr. Gadsden.
Kärntner Weltenbummler
Internationale Künstler, die in Kärnten ihre Wurzeln haben, jedoch in der Weltgeschichte verstreut sind, wurden für das Projekt herangezogen. "Die Idee war, neue, internationale Mitglieder zu bekommen, um einen frischen Wind hineinzubringen", sagt Dr. Gadsden. Die Gruppenausstellung präsentiert nun Werke von zwanzig renommierten Künstlern, darunter Alina Kunitsyna, Christine de Pauli und Rupert Wenzel. Vor Ort sollen nicht nur die Werke, sondern die ganze Ausstellung als Inspirationsquelle fungieren. "Ich hänge die Bilder so auf, dass ein visueller Rhythmus entsteht, eine Ruhe, eine Entschleunigung. Ich bediene die heilige Geometrie, um das bei den Ausstellungen umzusetzen", so die Kuratorin.
Kraftvolle Inspirationsquelle
Die größte Inspiration für ihre Ausstellungen findet Dr. Rene‘e Gadsden im Museum Moderner Kunst New York. Die Pop-Art-Bar im Künstlerhaus, der Kulturgarten und das bunte Rahmenprogramm in Form von Open-Air-Konzerten, Podiumsdiskussionen, Workshops und interaktive Events mit Experten von Institutionen wie Ars Electronica, Infineon, Trinitec, Universität für Weiterbildung Krems, die im Juli stattfinden, sind dieser Inspirationsquelle angelehnt. Daniela Ölweiner wird mit KIMALO spielerische Workshops für Kinder anbieten, in denen die Unterschiede zwischen menschlicher und KI-generierter Kreativität erkundet werden. Der nächste Termin findet am Donnerstag, dem 11. Juli von 14.30 bis 16.00 Uhr im Künstlerhaus statt. Andreas Prohart leitet den nächsten Smartphone-Photowalk mit Fokus auf Streetphoto (Freitag, 12. Juli), der den Einsatz von KI in der Fotografie beleuchten soll.


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