Sie arbeiten zu Weihnachten
"Der Primarius kocht für uns Rindsrouladen"

- Sie hat Nachtdienst: Hebamme Sibylle Hude würde sich freuen, wenn wieder ein Christkindl an der Geburtenstation am Klinikum Klagenfurt das Licht der Welt erblickt.
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"Stille Nacht, heilige Arbeitsnacht...." Eine Hebamme, das Winterdienstteam der Stadt Klagenfurt eine ÖBB-Bedienstete werden zu Weihnachten arbeiten, wenn die meisten feiern.
KLAGENFURT. Vier echte Christkindln hat Hebamme Sibylle Hude bei ihrem letzten Nachtdienst vor sechs Jahren zu Weihnachten auf ihrem Weg in die Welt begleitet. Wie viele es heuer auf der Geburtenstation des Klinikums Klagenfurt werden, kann sie noch nicht sagen. Eine Geburt ist nicht vorhersehbar – das Wunder der Geburt kann der Mensch noch nicht zu 100 Prozent steuern. "In unserer Kultur ist es etwas Besonderes, ein Christkindl auf die Welt zu bekommen, daher freuen wir uns auf diesen Nachtdienst", so Hude. Seit elf Jahren ist sie als Hebamme auf der Geburtenstation tätig, sie spricht von einem richtigen Traumberuf und kann sich nichts anderes vorstellen.
Rindsrouladen à la Primarius
Generell kommen um die Weihnachtszeit viele neue Erdenbürger am Elki zur Welt. Die Geburtenstation ist derzeit voll besetzt. "Wir sind ein tolles Team, außerdem wird uns der Primarius ein Essen kochen", sagt Hude. Der Primarius wird voraussichtlich Rindsrouladen zubereiten. Ob das Team aber überhaupt zum Essen kommen wird, kann noch nicht gesagt werden. "Vielleicht können wir eine kleine Feier mit den Ärzten, den Anästhesisten, dem OP-Team machen. Wenn es die Christkinder zulassen, werden wir Stille Nacht singen. Wenn aber zum Arbeiten ist, ist zum Arbeiten", sagt Hude. Am 25. Dezember wird die Hebamme mit ihrem Sohn das Weihnachtsfest nachfeiern. "Er hat auch am Heiligen Abend in einem Hotel Dienst und wir freuen uns darauf, den 25. Dezember gemeinsam zu genießen", so Hude.

- Laderfahrer Hermann Blaßegger war letztes Jahr im Einsatz. Sollte es am Heiligen Abend schneien, rückt die Winterdienstmannschaft aus.
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Sie sind in Bereitschaft rücken aus
Für den einen bedeuten weiße Weihnachten ein kleines Wunder, für die Mannschaft der Abteilung Straßenbau und Verkehr Klagenfurt bedeutet das – auch am Heiligen Abend – "Ausrücken! – immerhin gilt es, 574 Kilometer der Straßen der Landeshauptstaft von der weißen Pracht zu befreien. "Unser gesamtes Team von 226 Personen befindet sich in Einsatzbereitschaft. Zuerst ist der Streudienst im Einsatz, sollte der Schneefall eine gewisse Grenze erreichen, wird der Winterdiensteinsatzleiter informiert", erklärt Winterdienst-Leiter-Stellvertreter Daniel Domenig.
Teure Pracht von oben
Einer hofft, dass es nicht schneien wird: Finanzreferent Philipp Liesnig. Ein Weiße-Weihnachten-Schneeräum-Einsatz kostet ein kleines Vermögen: zwischen 130.000 bis 140.000 Euro pro Tag kostet das Entfernen der weißen "Pracht". Derzeit wird aber von einer Tauwetterperiode ausgegangen. Eine Bitte hat der Winterdienst der Stadt Klagenfurt: "Nehmen Sie die gesetzliche Gehsteigreinigungspflicht wahr – wir benötigen beim Schneeräumen auch Ihre Unterstützung!" Bei der Schneeräumpflicht gibt es noch Aufholbedarf.

- Sonja Pöck und Manfred Wakonig haben in der Weihnachtszeit ein offenes Ohr für die Gäste des Klagenfurter Hauptbahnhofes.
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"Sind auch Seelentröster"
Bahnhöfe bilden Treffpunkte für alle sozialen Schichten, und viele ältere Personen, die einsam sind, schätzen die pulsierende Atmosphäre dort. Das kann ÖBB-Bedienstete Sonja Pöck nur bestätigen. Unter dem Jahr bleibt kaum Zeit für Gespräche mit den Menschen, die diesen Knotenpunkt besuchen. "Man kann sich für Fragen Zeit lassen, manche sind gesprächsbedürftig. Als Reinigungskraft ist man auch Seelentröster – ältere Menschen wissen, dass sie uns ansprechen können und sie jemanden zum Reden haben. Ich kann nicht einfach weitergehen", sagt Pöck. Sie ist seit neun Jahren Teil des Reinigungsteams am Klagenfurter Hauptbahnhof.
Am Abend bei der Familie
Am 24. Dezember herrscht am Bahnhof eine eigene Stimmung: Die letzten Reisenden kommen an, viele sind mit einem Lachen unterwegs. Es geht sich mit dem Fest für Sonja Pöck gerade noch aus – ihr Dienst endet am 24. Dezember um 14.30 Uhr.



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