KLAGENFURTER Leben

Die reisenden Sprachpoetin mit großen Zielen

Die Liebe zum Schreiben zieht sich bei der gebürtigen Klagenfurterin Jasmin Kreulitsch bereits durch ihr gesamtes Leben.

KLAGENFURT/WIEN. Bereits als Kind träumte sie davon, Schriftstellerin zu werden. „Heute bin ich jeden Tag froh darüber, dass ich das Glück hatte, meine Berufung zum Beruf zu machen“, so die Reisebloggerin und Reisejournalistin. Zum Reisebloggen kam die Reisejournalistin eher zufällig: „Wenn ich ganz ehrlich bin, wollte ich nie einen Reiseblog haben. Wenn man den ganzen Tag schreibt und die Hälfte des Jahres um die Welt reist, will man zwischendurch mal nicht schreiben. Oder reisen. Oder über das Reisen schreiben. Doch dann kommt man von einer Recherchereise zurück, schreibt eine Reportage – und merkt, wie viele Geschichten man nicht erzählt hat. Weil ein anderes Thema angefragt war. Weil der Platz nicht reicht. Weil Auftraggeber doch nicht buchen. In meinem Kopf tauchte immer wieder die Frage auf: ‚Was passiert mit den Geschichten, die ich nicht aufschreibe?‘ Deshalb habe ich vor vier Jahren entschieden, den unerzählten Geschichten den Raum zu geben, den sie verdienen. Aber Kosmopoetin entstand natürlich nicht nur aus Idealismus, es ist auch eine Verlängerung meiner Arbeit als Reisejournalistin“, erzählt uns Jasmin Kreulitsch.

Die Namensgebung

Der klingende Name „Kosmopoetin“, wie Jasmin ihren Reiseblog nennt, ist ein Hybrid aus „Kosmopolitin“ und „Poetin“ und entstand aus dem Grund, da Sprache für die Klagenfurterin immer schon Poesie war.

Ein Leben auf Reisen

Jasmin Kreulitsch lebt in Wien, wenn sie nicht gerade mehr als die Hälfte des Jahres in der Welt zuhause ist. Bisher hat sie ein Drittel aller Länder der Welt bereist. „Für mich ist jede einzelne Reise ein Highlight. Mir ist bewusst, welch besondere Momente ich erleben darf, deshalb sind bei jeder Reise Dankbarkeit und Demut dabei“, so die gebürtige Klagenfurterin. In den vergangenen zwei Jahren ist Jasmin nicht gereist. „Ich habe mich an ‚Stay home‘ gehalten. Auch wenn es mein Job ist, wollte ich niemanden inspirieren, die Welt zu entdecken, wo sie doch aus den Fugen geraten war“, erzählt sie. Trotz ihrer Reiselust vermisst sie zwei Dinge ihres Heimatlandes ganz besonders: „Kasnudln und Zuckerreinkerln. Danach bin ich süchtig, das ist in meiner DNA“, lacht sie. Persönliche Reisehighlights hat die Kärntnerin nicht, jede Reise ist auf ihre Art unvergleichlich. „Ich bin durch die Sahara in Marokko, auf der Chinesischen Mauer und um den Taj Mahal gewandert. Ich bin in Texas in den Sonnenuntergang geritten. Ich wurde in Tansania bestohlen und musste mitentscheiden, wie der Dieb bestraft wird. In der Schweiz rettete mich ein Helikopter von einem Berggipfel, weil die Seilbahn gerissen war“, plaudert sie aus dem Nähkästchen.

Ihre Wurzeln

Trotz allem ist und bleibt sie Kärntnerin und daher ist der DuMont Verlag auf die Reisebloggerin zugekommen, um mit ihr gemeinsam einen Reiseführer über Kärnten herauszubringen. Der Titel „52 kleine und große Eskapaden in Kärnten“ macht bereits Lust auf mehr. Die Eskapaden-Buchreihe ist ein neues Format an Reiseführern. „Durch dieses Konzept werden nicht nur klassische Touristen angesprochen, sondern auch Einheimische. Das Konzept basiert darauf, dass die Buchautoren Experten für ihre Region sind. Das sorgt für ein authentisches Leseerlebnis. Nun ist der Anfang gemacht, auf die Frage, ob es noch weitere Reiseführer von ihr geben wird, antwortet sie: „Themen gibt es da draußen viele, aber da ich der Meinung bin, dass ein Reiseführer nur dann gut ist, wenn man das Land wirklich kennt, würde ich Schottland nennen. Das ist das Land, in dem ich am häufigsten war und wo ich inhaltlich am tiefsten eingetaucht bin.“ Da dürfen wir ja gespannt sein, was die Zukunft bringt…