Klimaschutz
Die Zahl der Hitzetage ist im Steigen

Stefan Guggenberger (Abt. Klima‐ und Umweltschutz), Stadtrat Frank Frey, Bürgermeisterin Dr. Maria‐Luise Mathiaschitz und Dr. Wolfgang Hafner (Leiter der Abteilung Klima‐ und Umweltschutz) präsentierten die Ergebnisse der Studie "ADAPT – Urban Heat Island". | Foto: StadtPresse/Glinik
  • Stefan Guggenberger (Abt. Klima‐ und Umweltschutz), Stadtrat Frank Frey, Bürgermeisterin Dr. Maria‐Luise Mathiaschitz und Dr. Wolfgang Hafner (Leiter der Abteilung Klima‐ und Umweltschutz) präsentierten die Ergebnisse der Studie "ADAPT – Urban Heat Island".
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Eine Studie untersuchte Maßnahmen gegen die Zunahme urbaner Hitze-Inseln in Klagenfurt.

KLAGENFURT. Die Landeshauptstadt hat als Pilotstadt an einer Studie über die künftigen Auswirkungen der Klimaerwärmung und des Klimawandels mitgewirkt. Titel des Projekts:  ADAPT – Urban Heat Islands“.  Aufgrund der Ergebnisse der Studie fordert Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz eine Änderung in der neuen Verordnung der Kärntner Bauordnung: Behörden sollen Klimaschutzmaßahmen gesetzlich vorschreiben können.
Neben Klagenfurt nahmen auch die Städte Salzburg und Mödling an der Studie teil. Zwei Jahre lang  wurde untersucht, wie sich die Stadt im Zuge des Klimawandels verändern wird. Bis zum Jahr 2100 muss man im inneralpinen Raum, also auch im Klagenfurter Becken, mit einer Temperaturerhöhung von bis zu 4 Grad rechnen. In Städten werden dadurch vermehrt sogenannte urbane Hitzeinseln (UHI ‐ Urban Heat Islands) auftreten. 

Von 20 auf 60 Hitzetage

Ziel des Projektes war es, herauszufinden, welche Klimaanpassungsmöglichkeiten und Maßnahmen umsetzbar sind, um in Zukunft die vermehrt auftretenden Hitzetage minimieren zu können.
Wolfgang Hafner, der Leiter der Abteilung Klima‐ und Umweltschutz, geht von einem Klimaszenario aus, das rund 30 Jahre dauert. Im letzten Klimaszenario (von 1981 bis 2010) hatte Klagenfurt um die 20 Hitzetage, das heißt: Tage mit über 30 Grad hat. Werden keine hitzesenkenden Maßnahmen gesetzt, werde es im nächsten Szenario (2071 bis 2100) im Zentrum der Stadt rund 60 Hitzetage geben.
Neben gesundheitlichen Folgen hätte dies Zunahme an Hitzetagen auch negative Folgen auf die Vegetation (Austrocknung, anschließender Starkregen mit drohenden Murenabgängen etc.). Mathiaschitz und Umwelt-Referent Stadtrat Frank Freys sind sich einige: "Die Studie zeigt eindeutig: Es müssen Maßnahmen gesetzt werden."
Die Ergebnisse der Studie sind auf der Website www.adapt‐uhi.org einzusehen.

Hitzesenkende Maßnahmen

Folgende Möglichkeiten zur Verbesserung bzw. Senkung der Hitze-Inseln wurden evaluiert:

  • Rückstrahlung von Gebäuden erhöhen (weiße, helle Oberflächenverringern den Hitzeanstieg) 
  • mehr entsiegelte Flächen (sickerfähige Flächen)
  • mehr Grünflächen (auch auf Dächern)
  • mehr Wasserflächen
  • mehr Bäume

Eine Kombination dieser Maßnahmen würde aus heutiger Sicht (rund 20 Hitzetage im Jahr) eine Reduktion von 10 Hitzetagen bewirken. Hafner: „Sieht man sich künftige Szenarien an, könnten wir von 60 auf 30 Tage reduzieren. Setzen wir keine Maßnahmen, werden wir bis zum Jahr 2100 Temperaturen wir heute in Barcelona, Rom oder Istanbul haben."
„Klagenfurt hat über 100.000 Einwohner, ist dicht verbaut, daher war das Projekt eine sehr wichtige wissenschaftliche Untersuchung, die uns für weitere Handlungsfelder fit macht“, betont Umweltreferent Frey.Die Handlungsempfehlungen aus der Hitze-Insel-Studie sind Teil der Smart City Strategie und werden bei aktuellen Projekten wie in Harbach oder An der Walk bereits berücksichtigt.

Klimaschutzmaßnahmen in die Bauordnung

„Die Studie fasst in Zahlen, was wir schon lange spüren. Wir müssen Maßnahmen setzen und zwar jetzt. Daher muss die Behörde künftig die Möglichkeit erhalten klimaangepasste Bauweisen vorzuschreiben“, erklärt Mathiaschitz. "Wir regen daher dringend an, der Thematik des Klimawandels und der damit in Zusammenhang stehenden Erwärmung Rechnung zu tragen – in dem insbesondere Maßnahmen betreffend Grünausstattung, naturräumliche Aspekte und Beschattung stärkere Berücksichtigung finden.“
Die Kärntner Bauordnung soll einen Zusatz erhalten, in dem Behörden künftig Klimaschutzvorgaben gesetzlich vorschreiben können, fordern Mathiaschitz und Frey.

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