KLAGENFURTER Leben
Ein letzter Ruheort für Vierbeiner
Beim TiKo Klagenfurt gibt es einen liebevoll gestalteten Tierfriedhof, auf dem viele Fellnasen ihre letzte Ruhestätte finden.
KLAGENFURT. Eva Ulrich und Gerhard Bauer aus Klagenfurt pflegen die letzte Ruhestätte beim TiKo Klagenfurt, die aus 484 Gräbern besteht, ehrenamtlich. Der Tierfriedhof galt als erster Alpen-Adria-Friedhof in Kärnten. Mittlerweile gibt es auch einen Friedensforst in Liebenfels und einen Tierfriedhof in Villach. Genutzt werden können die Gräber für Hunde, Katzen und Kleintiere von Privatpersonen, aber auch für die Tiere, die im TiKo oder im Garten Eden selbst versterben. Pro Grab können ungefähr vier Katzen, ein großer Hund oder mehrere Nager bestattet werden. „Hier kommt es natürlich auch auf den Abstand der letzten Bestattung drauf an“, erklärt Nina Zesar vom TiKo.
Die Grabpflege
Seit ungefähr einem Jahr sorgen Eva und Gerhard dafür, dass der Tierfriedhof gepflegt wird. „Wir haben über unsere Website jemanden gesucht, der oder die uns bei der Betreuung des Friedhofes unterstützt, und sind mit Eva Ulrich und Gerhard Bauer fündig geworden, die diese Aufgabe ehrenamtlich übernommen haben“, so Zesar. Eva Ulrich ist neben der Grabpflege auch organisatorisch im Einsatz. „In erster Linie pflegen die meisten Grabbesitzer ihre Gräber selbst, Gerhard und ich sind fürs Unkrautzupfen und die Rasenpflege verantwortlich und ich habe damit begonnen, alle Gräber zu nummerieren und zu vermerken, welche Besitzer vielleicht schon länger nicht mehr da waren, welche Gräber möglicherweise aufgelassen werden können und welche noch voll betreut sind“, erklärt uns Eva Ulrich. Und Gerhard Bauer ergänzt: „Manche kommen nur einmal im Jahr, am Todestag, wieder andere kommen sogar als ganze Familie regelmäßig zum Grab, verbringen hier Stunden, einige halten sogar Picknicks ab, einige sitzen hier und sprechen viel mit den Tieren, es gibt schon sehr bewegende Fälle.“
Der Ablauf
Wenn ein Tier stirbt, gibt es im TiKo durch eine Kühlung die Möglichkeit, die Zeit bis zur Beisetzung zu überbrücken. „Manche Tierbesitzer bringen uns die Tiere selbst vorbei, wir können sie aber auch abholen kommen. Wir brauchen nur ein bisschen Vorlaufzeit für den Aushub der Gräber, da dieser von einem ehemaligen Totengräber ebenfalls ehrenamtlich übernommen wird“, so Zesar. Der Aushub für Hunde, je nach Größe, kostet zwischen 100 bis 150 Euro, für eine Katze 60 Euro und für Kleintiere 30 Euro. Der Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf 29 Euro und die Grabkosten selbst betragen für eine Dauer von zehn Jahren 80 Euro, für fünf Jahre 90 Euro und für ein Jahr 250 Euro. Die Feierlichkeiten selbst können individuell gestaltet werden. „Hier sehen wir eine wunderschöne Entwicklung, einige haben richtige Begräbnisfeiern mit eigenen Rednern und die Nachfrage nach einer letzten Ruhestätte für die Vierbeiner wird immer größer“, so Nina Zesar vom TiKo. In Zukunft soll am Friedhof auch eine Urnenwand entstehen, „das ist allerdings derzeit noch Zukunftsmusik.“
Die Mauskatzen
Ein zusätzlicher Benefit des Tierfriedhofs – er ist „Heimstätte“ für die Streunerkatzen des TiKos. „Wir haben ungefähr 30 Katzen, die zu wild für die Vermittlung sind, wir nennen sie unsere ‚Mauskatzen‘, diese werden am Tierfriedhof versorgt, gefüttert, haben dort auch eine überdachte Hütte als Schlafplatz und halten uns die Mäuse fern“, so Zesar. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
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