Spatenstich für Amazon
Ein Liefer-Turbo für die Logistik wird erwartet

Spatenstich für das Amazon-Verteilerzentrum: Welche Auswirkungen für die Region stecken hinter dieser Investition? | Foto: Thomas Hude
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  • Spatenstich für das Amazon-Verteilerzentrum: Welche Auswirkungen für die Region stecken hinter dieser Investition?
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KLAGENFURT. Am 19. Oktober 2021 wurde aus monatelangen Gerüchten Gewissheit: Es fiel der Spatenstich für ein Verteilerzentrum von Onlinehändler Amazon im Osten von Klagenfurt. Für 40 Millionen Euro wird die größte Onlineplattform der Welt hier ein Verteilzentrum errichten. So weit so gut – doch was bedeutet das für die Region? Die WOCHE hat dazu Markus Miklautsch von Stilmelange und EDVart befragt. Der Klagenfurter Experte für E-Commerce wurde bereits mehrfach von Amazon gecoacht, kennt den Online-Riesen wahrscheinlich so gut wie kein anderer in Kärnten. Glaubt man ihm, wird sich für Kärntens Unternehmen einiges ändern. "Amazon hat ein Ziel: Die Schnelligkeit zu den Kunden zu erhöhen, sie wollen einfach die Ware schnellstmöglich zu den Kunden bringen", sagt Miklautsch. Daraus kann geschlossen werden, dass regionale Händler sich auf die Geschwindigkeit ihrer Auslieferung einstellen können bzw. müssen. Eine Methode dem Onlineriesen einen Schritt voraus zu sein, ist es, schneller als Amazon zu sein. Dies kann innerhalb der Stadt mit Hilfe von Lastenrädern der Fall sein.

Logistik wird beschleunigt

Was wird sich für den Innenstadthandel ändern? "Ich glaube, dass sich durch das Amazon-System bzw. durch deren Marktplatz und dessen Kunden bereits vieles geändert hat. Was jetzt mit den Logistikzentren passiert, die in Klagenfurt und Graz aufgebaut werden, ist die Erhöhung der Schnelligkeit der Warenauslieferung. Amazon will die Ware schneller zu seinen Kunden bringen", sagt Miklautsch. Verglichen mit anderen Logistikzentren, entsteht in Klagenfurt ein kleines Logistikzentrum. "In diesem kleinen Logistikzentrum werden schnell drehende Waren für den täglichen Bedarf, oder häufig bestellte Produkte verteilt", erklärt Miklautsch. Die Angaben von Amazon zu Klagenfurt sind spärlich. „Wir freuen uns sehr, ein Verteilzentrum in Klagenfurt zu eröffnen, in dem mehr als 25 Jahre logistische Kompetenz, technologischer Fortschritt und Investitionen in die Transportinfrastruktur stecken. So profitieren Amazon-Kundinnen und -Kunden von schnelleren und flexibleren Lieferoptionen", sagt Florian Amann, Regionalleiter von Amazon Logistics. Hinter vorgehaltener Hand vermuten Experten, dass Amazon die Post vom Markt verdrängen will. "Amazon wird auch in Zukunft unser größter Kunde sein und wir werden alle Pakete, die uns zum Transport übergeben werden, zustellen. Gerade die jüngere Vergangenheit hat außerdem gezeigt, dass der E-Commerce auf allen Ebenen stark gewachsen ist und neue Zielgruppen erreicht hat – das gilt auch für Händlerinnen und Händler aus Kärnten, wie wir etwa auf unserem Online-Marktplatz shöpping sehen", teilt Post-AG-Pressesprecher Markus Leitgeb auf Nachfrage der WOCHE mit.

Immer mehr ein Marktplatz

Zurück zum Wandel im Handel. "Der Handel muss sehen, dass er wieder näher zum Kunden kommt, das kann er durchaus über einen Marktplatz schaffen", erklärt Miklautsch. Der E-Commerce-Experte sieht enormes Potenzial in den Marktplätzen, das vielen regionalen Händlern noch gar nicht bewusst ist. "Früher oder später werden Kärntner Händler die Möglichkeit haben, hier etwas einzuliefern, jetzt ist es ein Einlieferungslager für Amazon, die richtigen Vorteile für österreichische Händler werden noch dauern", so Miklautsch.
Kunden kaufen immer mehr Alltagsprodukte, wie z.B. Zahnpasta oder Deos, über Amazon. Stichwort "Abo". Hier werden die regionalen Supermärkte in Zukunft mit Einbußen rechnen müssen. "

Unternehmer zieht es auf Marktplätze

Mehr als 50 Prozent der Waren, die auf den Marktplätzen von Amazon gehandelt werden, sind bereits von externen Verkäufern. Davon mehr als 10.000 österreichische Händler. Amazon definiert sich mehr und mehr als Plattform, weniger als Händler", erklärt Miklautsch.Tatsache ist: Jeder zweite Kunde kauft bereits über Amazon. "Ich will als Händler doch nicht im Abseits, sondern dort stehen, wo die meisten Kunden sind – am Marktplatz", sagt Miklautsch. Sein Unternehmen, die Stilmelange, bemerkt den Zuwachs: Jede zweite Bestellung seines Unternehmens erfolgt über den Marktplatz von Amazon.

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