Forst-Obmann
EU-Entwaldungs-Verordnung ist für Benger "ein Irrsinn"

- Der Obmann der Obmann der Land- und Forst-Betriebe Kärnten ist der Meinung, dass Österreich ausreichend Laubwald hat.
- Foto: Bernhard Knaus
- hochgeladen von Bernhard Knaus
Ex-Landesrat Christian Benger spart in seiner neuen Funktion nicht an der Kritik an der EU und warnt vor Brüsseler Bürokratie-Monster. Obmann der Land- und Forst-Betriebe Kärnten findet kein gutes Wort an der neuen Verordnung. Benger verteidigt Kärntens Waldbauern
KÄRNTEN. Harsche Kritik an der EU, genauer gesagt an der Entwaldungsverordnung, übt Christian Benger in seiner Funktion als Obmann der Land- und Forst-Betriebe Kärnten. Die Politik kennt Benger allzu gut, war er doch ÖVP-Landesrat von 2014 bis 2018 (Referate: Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft u.a). Auch auf dem Forstsektor verfügt der Griffner über profundes Wissen. Seit fünf Jahren hat er die Funktion der Obmannschaft für Land- und Forst-Betriebe Kärnten inne.
"Ein Irrsinn"
In einer Aussendung warnt er vor der überbordenden Bürokratie seitens der EU, die auf dem Rücken der kleinstrukturierten Landwirtschaft ausgetragen wird. "Und das im Waldland Österreich, das so viel Wald hat wie seit Jahrhunderten nicht mehr und laufend mehr Laubwald, mehr Biodiversität gewinnt", so Benger. Die EU sorge mit ihren Verordnungen nur dafür, dass der Bürokratieaufwand für jegliche Holzprodukte größer werde, eine selbst gemachte Marktverzerrung provoziere und unnütze Kosten entstehen. "Ein Irrsinn, das falsche Werkzeug, um gegen die eigentlichen Probleme andernorts vorzugehen. Schaden nehmen am Ende nur jene, die seit Generationen nachhaltig den Wald in Österreich und Europa nützen und schützen."
"Ja" zu Europa, aber nicht unter jeder Bedingung
Im selben Atemzug bezeichnet sich der Griffner als "glühenden Europäer". In seinen Augen ist Österreich "ein Land ohne Entwaldungsrisiko" mit einer funktionierenden Rechtsdurchsetzung. Sehr wohl sieht Benger Bedarf am Schutz des Waldes in anderen EU-Staaten. "Ein Forstgesetz gibt es in jedem Land, aber dessen faktische Durchsetzung ist leider in manchen Staaten unzuverlässig und ermöglicht dort die eigennützige Schädigung des Waldes.
Vertrauensverlust droht
Für diese Fälle müssen von der EU Lösungen und Sanktionen geschaffen werden, ohne jene zu bestrafen, die sich seit Jahrzehnten der nachhaltigen Waldbewirtschaftung verschrieben haben", so Benger. Er befürchtet, dass das Vertrauen in die Waldbewirtschafter schwindet und holt zum Gegenschlag aus: "Unsere Wettbewerbsfähigkeit wird seitens der EU von innen sabotiert."



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