Gefällte Bäume in der Villacher Straße

- Ein "Baum des Anstoßes": Vom Hallimasch befallener Baum in der Villacher Straße, vom Stadtgarten dokumentiert Stadtgarten Klagenfurt
- Foto: Stadtgarten Klagenfurt
- hochgeladen von Christian Lehner
WOCHE-Leser bemängeln das Fällen von vier Bäumen im Bereich der Villacher Straße innerhalb des Rings.
KLAGENFURT (chl). Aufmerksame Klagenfurter trauten ihren Augen nicht, als vor Kurzem vier – augenscheinlich – gesunde Bäume den Motorsägen zum Opfer fielen. "Tatort" war die Villacher Straße, entlang des kurzen Stücks innerhalb des Rings.
Nach Angaben von WOCHE-Leser Helmut Prodinger handelte es sich bei den vier gefällten Bäumen um, seiner Schätzung nach, 60- bis 70-jährigen Bäumen - drei Robinien und eine japanische Kirschen -, deren Wurzeln, Stamm und Krone seiner Einschätzung nach gesund waren. "Ich beschäftige mich seit 40 Jahren mit dieser Thematik", sagt Prodinger. "Vermutlich wird das Stadtgartenamt auch wieder Pflanzen nachsetzen. Aber bis ein junger Baum auch nur halbwegs wieder das für Umwelt und Klima leistet, was ein 60- oder 70-jähriger tut, vergehen um die 30 Jahre." Außerdem, bemängelt Prodinger, würden großteils minderwertige Erlen nachgesetzt, die noch dazu allergen sind.
"Ratzeputz und unwiederbringlich"
Aufgefallen ist diese (mutmaßlich) unnötige Schlägerung auch der Klagenfurterin Christine Pertusini. "Eine Horde von mit Motorsägen bestückten Arbeitern waltete ihres Amtes und taten das, was man ihnen befohlen hatte. Ratzeputz und unwiederbringlich", beschreibt sie ihre Beobachtung. "Es waren, bis auf eine Ausnahme, gesunde Bäume, die, dort wo sie standen, für uns Menschen sehr nützlich waren. Sie schafften eine angenehme Atmosphäre, spendeten Schatten, verbesserten die Luft, filterten Staub und erfreuten uns mit ihrem Duft und mit ihren schönen Kronen."
Vom Hallimasch befallen
Laut Expertise der Abteilung Stadtgarten erklärt Umwelt- und Stadtgarten-Referent Stadtrat Frank Frey, dass die Bäume im Umfeld des Dorotheums entfernt werden mussten, da sie vom "Hallimasch" (einer Pilzgattung) befallen waren. Darüber hinaus hatten die Bäume Faulstellen im Verzweigungsbereich des Kronenansatzes sowie am Wurzelanlauf.
"Es ist immer schmerzlich, wenn alte Bäume gefällt werden müssen, doch die Sicherheit der Bevölkerung geht vor", betont Frey. "Es ist unverantwortlich, an einer auch von Schülern derart stark frequentierten Stelle, die Gesundheit oder gar das Leben der Bürger leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Ich vertraue als zuständiger Referent auf die Expertise der Abteilung Stadtgarten und hoffe auf die Einsicht der Menschen, denen, so wie auch mir selbst, die alten Bäume ans Herz gewachsen sind."
Neubepflanzung im Frühjahr
Im Frühjahr seien im Umfeld des Dorotheums, vor den Fassaden der Häuser in der Villacherstraße vier bis acht Nachpflanzungen geplant. "Nach heutigem Stand werden die Nachpflanzungen mit Exemplaren von Magnolia kobus erfolgen" (Baum-Magnolie), berichtet Frey.



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