Bahnlärm
Geplante Lärmschutz-Maßnahmen im Bereich der ÖBB-Strecke in Klagenfurt
Klagenfurt plant bis 2026 Maßnahmen zur Verringerung des Bahnlärms.
KLAGENFURT. KLAGENFURT (chl). Die Stadt Klagenfurt plant bis 2026 gemeinsam mit dem Land Kärnten und den ÖBB Maßnahmen zur Verringerung des Bahnlärms auf der Strecke Schrottenturm – Waidmannsdorfer Straße. Als Grundlage für die Maßnahmen dienen lärmtechnische Untersuchungen, die im September beginnen.
Schon jetzt 180 Züge täglich
"Aktuell befahren rund 180 Züge täglich diese Strecke. Mit der Fertigstellung der Koralmbahn 2026 wird sich die Frequenz erhöhen", schickt Stadtrat Frank Frey voraus. Welche Maßnahmen dafür nötig sein werden, soll durch eine wissenschaftlich fundierte lärmtechnische Studie ermittelt werden. Die Kosten der Studie von rund 120.000 Euro teilen sich die ÖBB (50 Prozent) sowie Stadt und Land (je 25 Prozent). Die anteiligen Kosten wurden im Vorjahr einstimmig beschlossen.
Messungen der städtischen Abteilung für Klima- und Umweltschutz hatten ergeben, dass die erlaubten Dezibelgrenzen schon jetzt überschritten werden. "Diese Grundmessung haben wir Ende 2017 durchgeführt, um eine Gesprächsbasis mit den ÖBB zu haben", blickt Frey zurück.
Germ vs. Frey
Vizebürgermeister Wolfgang Germ kritisierte in einer Aussendung, dass in dieser Sache nun eineinhalb Jahre Stillstand herrsche und seit Beschluss weder Untersuchungen noch weitere Initiativen für Lärmschutz gesetzt wurden. Frey hält dagegen, dass aufgrund der Gespräche mit den ÖBB ein Vorvertrag hinsichtlich der lärmtechnischen Untersuchungen unterzeichnet wurde und darauf der einstimmige Gemeinderatsbeschluss über die 30.000 Euro Kostenanteil erfolgte. „Dieser Beschluss wurde vorbehaltlich der budgetären Deckung gefällt, die erst heuer gegeben ist“, erklärt Frey. Die Vergabe der Untersuchung oblag den ÖBB, die wiederum die Ausschreibungsvorschriften einhalten muss - „und das dauert eben seine Zeit“.
Lärmschutz ab 16 Millionen Euro
Die Bahnstrecke zwischen Schottenturm und Waidmannsdorfer Straße ist 5,4 Kilometer lang. Effektive Lärmschutzmaßnahmen werden laut Frey als Referent für Klima- und Umweltschutz und Öffentlichen Personennahverkehr mindestens 16 Millionen Euro kosten. „Das ist eine grobe Schätzung nach Rücksprache mit Vertretern der ÖBB“, erklärt Frey. Auch dieser Betrag werde von ÖBB, Stadt und Land finanziert werden müssen. Genaueres zu den Kosten für die Lärmschutz-Maßnahmen werde sich aus den Ergebnissen der Studie ablesen lassen.
„Eine solche Investition braucht als Grundlage eine wissenschaftlich fundierte lärmtechnische Untersuchung“, betont Frey. „Diese wird zeigen, wodurch wie viel Lärm zustande kommt und welche Mittel als Schutzmaßnahmen in Frage kommen: Leisere Schienen, Lärmschutzwand mit höchstem Absorbtionswert etc. und auch, wie man Anrainer bei Lärmschutzmaßnahmen an ihren Häusern unterstützen kann.“
Lärmschutz für ganz Klagenfurt
Germ kritisierte weiters, dass sich die Messungen und Maßnahmen nur auf die Strecke vom Hauptbahnhof bis zur westlichen Stadtgrenze bezieht: „Das Klagenfurter Stadtgebiet befindet sich nicht nur zwischen Schrottenturm und Waidmannsdorf sondern zieht sich hinaus bis nach Hörtendorf. Alle Betroffenen haben dasselbe Anrecht auf Lärmschutz.“ Stadtrat Frey darauf: Die Koralmbahn wird von vorneherein lärmschutzgerecht gebaut, daher geht es bei der Untersuchung den den künftigen Maßnahmen um besagten, noch nicht abgeklärten Streckenabschnitt.“
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