Klagenfurt
Heilighaupt-Andacht in Klagenfurt -St. Egid gefeiert

Ewald Huscava predigt von der Kanzel herunter. | Foto: RMK
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  • Ewald Huscava predigt von der Kanzel herunter.
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In der Stadthauptpfarre Klagenfurt-St. Egid fand in der vergangenen Woche die alljährliche Heilighaupt-Andacht statt. Was es mit dem Heilighaupt-Bild, mit der Andacht an sich und mit dem Prediger aus Wien auf sich hat.

KLAGENFURT. Die Heilighaupt-Andacht hat ihren Ursprung im 18. Jahrhundert. „1747/48 hat es in Klagenfurt eine Epidemie gegeben, die selbst Mediziner aus der ganzen Monarchie nicht aufhalten konnten. Deshalb haben sie gesagt: Wir müssen beten“, sagt Gerhard Simonitti, Stadthauptpfarrer von St. Egid. Die Kirchgänger hätten den Pfarrer damals geradezu dazu gezwungen, denn der wollte keine Gebete initiieren. Schließlich gab er jedoch nach und stimmte einer Novene, also einer neuntägigen Gebetszeit zu. Und um etwas im Mittelpunkt der ganzen Novene zu haben, hat er ein Bild zu Hand genommen, dass er geschenkt bekommen hatte, welches er aber eigentlich nicht wirklich mochte. Dieses Bild stand also im Zentrum dieser Gebetszeit, und es wurde um ein Ende der Seuche gebetet. „Und was die Leute sehr beeindruckt hat war, während der Novene hat die Seuche schon spürbar nachgelassen“, so Simonitti. Da auf dem Bild das dornengekrönte heilige Haupt Jesu zu sehen ist, wurde der Name Heilighaupt-Andacht als passend empfunden. Aus Dankbarkeit wurde dann ab dem Jahre 1749 jährlich in der Osterzeit diese Andacht veranstaltet. Das Bild sei seitdem wirklich das Zentrum des ganzen geworden und es sei gern gesehen und viel kopiert, so der Stadthauptpfarrer. Er meinte auch, er habe es in ganz Kärnten und sogar schon in der Steiermark entdecken können.

Besondere Predigten

Eine der Besonderheiten während der Heilighaupt-Andacht ist stets die Predigtserie. Während der neuntägigen Andacht wird jeden Abend eine Messe gefeiert, bei der seit langen Jahren die Tradition herrscht, dass ein Gastprediger eingeladen wird. „Also wirklich nicht so die übliche Standart-Sonntagspredigt, wo man weiß, dass ist nach sieben bis zehn Minuten aus“, sagt Simonitti. Der Anspruch sei, dass an dieser Stelle intensiv auf die Leute eingewirkt werde. Zu diesem Zweck hat man heuer den Domprediger des Wiener Stephansdomes Ewald Huscava eingeladen. Ihm war die Heilighaupt-Andacht überhaupt kein Begriff, in Wien kenne man diese Tradition nicht, meinte er. Er freue sich aber, dass es das hier kennenlernen und mitfeiern darf. Die Kirche St. Egid habe ihm von Anfang an gut gefallen. „Es ist eine schöne Barockkirche, das gefällt mir recht gut. Weil wenn die Predigt fad wird, haben die Leute wenigstens was zum anschauen“, sagte Huscava amüsiert. Er predige gerne von der Kanzel, weil das nur noch ganz selten möglich sei. Es sei eine recht machtvolle Position, sagt er, die Leute sehen ihn und er sieht die Leute, aber es sei nicht unangenehm. Kanzeln würde nur noch selten genutzt und erhalten, da sie nicht mehr in den liturgischen Vorschriften vorkämen, erklärte Huscava. „Früher war die Predigt häufig zwischen den Gottesdiensten, nicht in der Mitte der Messe, das wurde erst im Zuge der Liturgierefom geändert“, so der Wiener Prediger.

Offene Kirche

Auch die Beichtmöglichkeit sei bei der Heilighaupt-Andacht wichtig. Von 17 Uhr bis zur Messe um 19 Uhr gebe es die Möglichkeit zur Beichte und zum Gespräch in der Kirche St. Egid, so Simonitti. Dies sei insbesondere jetzt vor Ostern sehr gerne angenommen. Den Messen im Zuge der Andacht steht jeweils ein Gastpriester vor. „Der Stadtpfarrer ist sowieso immer beim Heiligen Haupt“, sagt der Klagenfurter Stadtpfarrer, da dürfen andere auch die Ehre haben die Messe zu leiten. Die Messen der Heilighaupt-Andacht waren öffentlich zugänglich, auch die weiteren Messen sind besuchbar. „Die Kirche ist den ganzen Tag offen“, so Simonitti, der in der ganzen Kirche coronakonform Stühle aufgestellt und Plätze markiert hat. 76 Sitzplätze seien im normalen Kirchenbereich frei, und wenn der Ansturm größer sei gebe es noch die beiden Emporen, die ebenfalls mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet seien.

Künstler unbekannt

Der Künstler, der das Heilighaupt-Bild gemalen hat ist leider nicht bekannt. „Die Legenden sagen, dass es irgendein ganz armer Künstler gemalen hat und der Pfarre schenken wollte.“ Der Pfarrer allerdings wollte das Bild nicht haben, und so habe es eine Frau gekauft und schließlich als Dank für die wunderbare Genesung ihres Gatten der Kirche geschenkt. Der Pfarrer wollte es allerdings nicht annehmen, da sich Details des Bildes nicht mit der Bibel gedeckt hätten. Ein Dorn rage zum Beispiel durch die Unterlippe Jesu, so Simonitti. Die Frau bliebe allerdings hartnäckig und überzeugte den Pfarrer schließlich davon, das Bild doch anzunehmen. Und so hängt es seit über 270 Jahren in St. Egid. „Ja, das Bild ist noch das Original“, sagt Stadtpfarrer Simonitti.

Das dornengekrönte Haupt des Heilighaupt-Bildes. | Foto: Pfarre St. Egid/Pressestelle
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