Caritas-Mitarbeiterin berichtet
"Ich habe von Tierkadavern geträumt"
450.000 Menschen in Marsabit in Kenia sind von der Dürre durch Hungersnot getroffen: Caritas-Länderreferentin Theresa Sacher über die Auswirkungen der Klimakrise, wieso die Menschen dennoch nicht flüchten wollen und warum eine Ziege Hoffnung geben kann.
KLAGENFURT, KENIA. Die Schilderungen von Theresa Sacher, die als Länderreferentin Kenia, immer wieder vor Ort ist, sind erschreckend. "Als wir durch Marsabit gefahren sind, haben wir einen toten Tierkadaver nach dem anderen gesehen. Ich habe davon geträumt. Die dort lebenden Nomaden mussten zusehen, wie ihr Hab und Gut – die Tiere – vor ihren Augen stirbt", schildert Sacher. In Marsabit hat es seit mehr als zwei Jahren nicht mehr ausreichend geregnet. Noch dazu werden die Folgen des Klimawandels hier mit Dürren und dessen fatalen Folgen sichtbar.
Biblische Plagen
In diesem Teil von Kenia leben rund 450.000 Menschen, 80 Prozent davon sind Nomaden. Ein Großteil der Tiere, die die Lebensgrundlage bildet, ist aufgrund der Dürre verendet. "Dafür kommt es jetzt wegen der Klimakrise im Frühling massenhafter Regen, Autos wurden mit den Wassermassen weggeschwemmt. Heuschreckenplagen verstärken die Krisen, es kommt einfach kein verlässlicher Regen mehr", sagt Sacher.
Das können Sie tun
Was hat das nun mit Kärnten zu tun? Caritas-Chef Ernst Sandriesser kritisierte beim heutigen Pressegespräch "Wie die Klimakrise den Hunger antreibt" die Bundesregierung: "Anstatt Schleppern das Handwerk zu legen, verhindern sie Hilfe für Flüchtlinge". Zweifelsohne werden mit den steigenden Temperaturen auch die Flüchtlingszahlen in Österreich steigen. Die Caritas kooperiert in Kenia mit der örtlichen Hilfsaktion Pacida. Den meisten wird die Aktion "Schenken Sie doch eine Ziege" bekannt sein. Genau diese Aktion kommt bei den leidgeplagten Menschen an: Das bestätigt Sacher: "Pacida kauft den Ziegen, die an die Nomaden gerecht verteilt werden. Uns haben viele Nomaden gesagt, dass sie ihr Leben wie gewohnt weiterleben wollen."
Zur Sache
So können Sie helfen: 40 Euro können eine Familie im Norden Kenias für einen Monat mit Lebensmitteln versorgen. 100 Euro helfen von der Dürre schwer betroffenen Familien in Nordkenia mit dringenden Wasserlieferungen.
Caritas Kärnten, Kärntner Sparkasse, IBAN: AT40 2070 6000 0000 5587
Kennwort Hunger oder www.caritas-kaernten.at/spenden
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