Filmschaffender
In seinen Adern fließen Action und Adrenalin
Wie eine Dixanpackerlbox fast die Karriere vom Filmschaffenden Flo Lackner beendete, wie der Klagenfurter Roland Düringer auf Zelluloid bannte und was die Firmung seiner Schwester damit zu tun hat.
KLAGENFURT. "Ich habe in den 90er-Jahren von meiner Mutter eine Kamera für den Schulskikurs mitbekommen und war in ein Mädchen verliebt. Die 24 Fotos der Kamera haben mir nicht gereicht", erinnert sich Flo Lackner an seine filmischen Anfänge. Als er dann etwas später eine Canon Hi8-Kamera erhielt und diese bei Unterwasseraufnahmen im Klagenfurter Hallenbad zerstörte, war der Traum vom Filmemachen beinahe ausgeträumt. "Ich habe eine Dixan-Waschmittelverpackung, in die die Kamera genau reinpasste, nicht richtig abgedichtet, mein Werkzeug war kaputt und meine Eltern wollten einen Schlussstrich ziehen. Meine Rettung: Die Firmung meiner Schwester, meine Großeltern haben mich unterstützt", erinnert sich Lackner.
Verlust vom Filmmaterial brachte Santa-Film
Nicht minder holprig, wie es 2005 zum ersten Actionfilm „Red Santa Down“ kam: Eigentlich waren die dreimonatigen Dreharbeiten für den Horrorfilm "Schattenspringer" abgeschlossen. Auf mysteriöse Weise ging das gesamte Filmmaterial auf dem Weg nach Wien zur Postproduction verloren. Bis heute ist das Material verschwunden, aus Frust stürzte sich Lackner in ein neues Projekt: Red Santa Down – eine Persiflage auf das Hollywoodactionkino der 80er-Jahre.
Russen wurden aus Film eliminiert
Das wohl größte Filmprojekt mit etlichen Actionelementen konnte Lackner mit dem Film "Operation White Christmas" 2020 umsetzen. Der einzige Haken: Der Filmstart wurde immer wieder verschoben. Heuer soll es aber soweit sein und der Spielfilm soll in den Kinos laufen. "Der Termin wird vom Verleih evaluiert", sagt Lackner. Absurde Anekdote aus der Postproduction aus dem letzten Jahr: "Im Film ist der Staatsbesuch der russischen Präsidentin zu sehen. Ich habe daraus die kasaschische Präsidentin gemacht, für die Synchronisation haben wir noch einmal zwölf Schauspieler ins Studio geschickt", sagt Lackner. Schauspieler Tim Seyfi drehte fast zeitgleich Guy Ritchies "Operation Fortune" und "Operation White Christmas" in Kärnten. "So wie in Operation White Christmas hat man Roland Düringer noch nie gesehen", kündigt Lackner an. Für seinen ersten Spielfilm konnte der Filmemacher auch die Cobra aufs Set bringen. Für die Spezialeinheit hat er wiederum letzten Sommer Imagefilme für das Einsatzkommando Cobra und das BKA gedreht – mit jeder Menge Action versteht sich. Auch für Lisafilm, die Produktionsfirma von Wörthersee-Klassikern wie "Zwei Nasen tanken Super" oder "Schloss am Wörthersee", arbeitet Lackner immer wieder. "Dieses Jahr setze ich für sie u. a. noch eine Doku über sechs Jahrzehnte Lisafilm um", freut sich Lackner.
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