"Jeder zweite Raucher stirbt am Rauchen"

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Zur Diskussion ums Rauchverbot: Christian Geltner, Leiter der Lungenabteilung am Klinikum Klagenfurt, im Gespräch.

KLAGENFURT. Natürlich: Wohl kein Arzt der Welt wird an der Schädlichkeit des Rauchens zweifeln. So deutlich wie Christian Geltner, Leiter der Lungenabteilung am Klinikum Klagenfurt, wird aber selten einer: "Jeder zweite Raucher stirbt am Rauchen", sagt er gleich zu Beginn des Gesprächs. Im Schnitt verkürzt das Rauchen das Leben um zwölf Jahre. Das gefäßverengende Nikotin verursache Herzinfarkte und Schlaganfälle, der Rauch an sich führe zu zahlreichen weiteren Krankheiten. Die am häufigsten verbreitete ist COPD, eine Lungenkrankheit, die im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr heilbar ist - rund eine Million Österreicher leiden darunter.

Nicht nur deshalb betont Geltner: "Dass das Rauchverbot in der Gastronomie umgesetzt werden soll, ist längst überfällig." Dass es dagegen Proteste gibt, kann Geltner kaum nachvollziehen: "Natürlich, viele Wirte haben in die Trennung von Raucher- und Nichtraucherbereichen investiert. Doch abgesehen davon weiß ich nicht, warum man dagegen sein soll." Immer wieder höre er Wortmeldung wie die, dass die EU oder die Bundespolitik das Rauchen verbieten will. "Das sind Wortmeldungen, die sich aus dem Suchtverhalten heraus entwickeln. Wenn jemand erwachsen ist, dann weiß er, wie schädlich das Rauchen ist. Wie sie mit ihrem eigenen Körper umgehen - das man den Leuten überlassen, das ist ein persönliches Grundrecht", sagt Geltner.

Geltner stellt klar: "Es geht dabei nicht darum, dass den Rauchern etwas verboten wird, sondern dass Nichtraucher geschützt werden." Durch den Rauch werden nicht nur in der Gastronomie beschäftigte Menschen gefährdet, sondern vor allem auch Kinder. "Kinder und Jugendliche sind ja fast überall mit dem Zigarettenrauch konfrontiert. Damit sollte wenigstens in den Lokalen Schluss sein." Wenn er mit Jugendlichen spricht, appelliert Geltner vor allem auch an den Hausverstand der jungen Leute: "Den Jugendlichen muss klar sein, dass die Tabakindustrie alles tut, um sie an ihre Produkte zu binden."

Dass das Jugendschutzgesetz eingehalten wird ist für Geltner nicht nur deshalb besonders wichtig. "Das Rauchen ist umso gefährlicher, je früher man damit anfängt. Wenn schon Jugendliche unter 16 rauchen, dann ist das noch schädlicher, weil die Lunge noch nicht vollständig ausgebildet ist", so Geltner, der dafür plädiert, dass Zigaretten nur noch ausschließlich in Trafiken verkauft werden.

Wenn man zu rauchen aufhören möchte, gibt es kein Geheimrezept. "Eines muss man aber haben: Nämlich den Willen, dass man tatsächlich mit dem Rauchen aufhören will." Wenn es um die Entwöhnung geht, so schlägt Geltner Hypnose oder Akupunktur vor, notfalls auch E-Zigaretten, um sich erst von den schädlichen Rauchinhaltsstoffen und dann erst vom Nikotin zu verabschieden - medikamentöse Lösungen seien für ihn nur mehr die letzte Option.

Christian Geltner, Leiter der Lungenabteilung am Klinikum Klagenfurt | Foto: KABEG
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