Designierter Bischof
Josef Marketz: „Gott ist die Liebe“

Josef Marketz am Podium, an seiner Seite der Apostolische Administrator Militärbischof Werner Freistetter und Matthias Kapeller, Pressesprecher der Diözese (von links) | Foto: Kowal
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  • Josef Marketz am Podium, an seiner Seite der Apostolische Administrator Militärbischof Werner Freistetter und Matthias Kapeller, Pressesprecher der Diözese (von links)
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Am 2. Februar wird Josef Marketz (64) zum 66. Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt geweiht. Am Freitag trat er erstmals an die Öffentlichkeit. Mit der Botschaft, das Amt des Bischofs bescheiden und demütig als Dienst fürs Christentum anzulegen.

KLAGENFURT. Am vergangenen Dienstag ernannte Papst Franziskus den Kärntner Caritas-Direktor Josef Marketz zum 66. Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt (siehe Meldung vom 3. Dezember 2019). Die offizielle Weihe erfolgt am 2. Februar im Dom zu Klagenfurt.

Neuem Bischof Boden bereiten

Am Freitag Vormittag trat der designierte Bischof vor rund dreißig Pressevertretern im Bischofshaus in Klagenfurt erstmals an die Öffentlichkeit. Militärbischof Werner Freistetter, der als Apostolischer Administrator bis zur Weihe Marketz‘ die Diözese Gurk-Klagenfurt leitet, eröffnete das Gespräch vor Journalisten. „Ich habe meine Aufgabe hier in Kärnten immer so verstanden, dem neuen Bischof den Boden zu bereiten und Gräben zu überbrücken, sei es auch nur mit Behelfsbrücken“, ging Freistetter indirekt auf die Turbulenzen nach der Ära von Bischof Alois Schwarz innerhalb der katholischen Kirche in Kärnten in den vergangenen Monaten ein.

Der designierte Bischof Josef Marketz heute Vormittag im Bischofshaus in Klagenfurt bei seiner ersten Pressekonferenz | Foto: Kowal
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Fehlentwicklungen ansprechen

Marketz wusste dies in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zu schätzen: „Während der letzten eineinhalb Jahre wurde mancher Samen gesät, der zweifellos aufgehen und Frucht bringen wird.“ Auf Nachfrage, wie er diverse Fehlentwicklungen zu ändern gedenke, stellte er klar: „Urteile zu sprechen steht mir nicht zu. Ich werde Fehlentwicklungen nicht unter den Teppich kehren, sie heute aber nicht benennen, sondern mit Lösungen aufzeigen“, kündigte Marketz an. Ausdrücklich bedankte er sich bei all jenen, „die in dieser nicht leichten Zeit Verantwortung übernommen haben“, insbesondere bei Engelbert Guggenberger, als dieser das Amt des Diözesanadministrators inne hatte.

Begegnung mit Mutter Teresa

Marketz selbst habe sich lange schon allein gegen den Gedanken gewehrt, dass ihm dieses verantwortungsreiche Amt anvertraut werden könnte: „Weil ich mit Leib und Seele Direktor unserer Caritas in Kärnten bin.“ Er erinnerte sich in den vergangenen Tagen an die letzte Begegnung mit Mutter Teresa auf einer Reise als Student nach Indien: „Diese sehr persönliche Begegnung hat mich veranlasst, wieder ins Priesterseminar einzutreten.“

Medienansturm: Alle Kameras waren auf den 66. Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt gerichtet. | Foto: Kowal
  • Medienansturm: Alle Kameras waren auf den 66. Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt gerichtet.
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Ruf aus Rom

Als ihn der Ruf Roms erreichte, realisierte Marketz, dass es nicht nur um ein „Ja“ zu diesem verantwortungsvollen Amt geht, sondern dass er, Gott, ihn gerufen und sein „Ja“ zu ihm gesprochen hat. Der designierte Bischof wird den Leitsatz „Deus caritas est“, lateinisch für „Gott ist (die) Liebe“, verfolgen, den bereits Papst Benedikt XVI. als erste von drei Enzykliken geprägt hatte.

In Wohnung bleiben

Marketz versteht seine neue Aufgabe als Bischof nicht als Amt, sondern vielmehr bescheiden als Dienst. Deshalb werde er nicht ins Bischofshaus übersiedeln, sondern weiterhin in seiner Wohnung „residieren“. „Und täglich in der Früh zur Arbeit gehen“, fügte er hinzu. Er werde dafür kämpfen, dass die Menschen ein gutes Leben führen können.

Josef Marketz (links) und Werner Freistetter | Foto: Kowal

Wofür steht die Kirche?

Den Kirchenaustritten möchte er naturgemäß entgegenwirken. Dafür gilt es eine entscheidende Frage zu beantworten: Wofür steht die Kirche in einer Zeit, in der sich viele nicht mehr als Christen sehen? Marketz: „Es muss sich für die Menschen auswirken, Christen zu sein. Die Leute müssen es im Alltag spüren.“

Slowenisch als Muttersprache

Einen Teil seiner Gedanken richtete er auch in slowenischer Sprache an die Medienvertreter. Nicht nur, weil Journalisten aus Slowenien angereist waren, sondern weil Slowenisch die zweite Landessprache, „meine Muttersprache“, ist. Marketz: „Ich werde Bischof einer zweisprachigen Diözese sein, was ich seit jeher als großen Reichtum empfinde.“

Josef Marketz (links) und Werner Freistetter | Foto: Kowal

Die Diözese Gurk-Klagenfurt

Die Diözese Gurk-Klagenfurt umfasst 336 Pfarren in 23 Dekanaten, davon 210 Pfarren mit weniger als tausend Katholiken. Das Gebiet umfasst 9.500 Quadratkilometer (mit geringen Abweichungen ident mit dem Bundesland Kärnten). Die Gesamt-Einwohnerzahl beträgt 560.939 Menschen (laut Statistik-Abteilung des Landes Kärnten; Stand: 1. Jänner 2019). Davon sind 363.505 Katholiken, was einem Anteil von 64,80 Prozent (laut kirchlicher Statistik, Stand: 1. Jänner 2019) entspricht.

ZUR PERSON
Monsignore Josef Market
z, designierter Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt, ist am 30. Juli 1955 in St. Philippen ob Sonnegg in der Gemeinde Sittersdorf (Bezirk Völkermarkt) geboren und gehört der slowenischen Volksgruppe an. 1982 wurde er in Klagenfurt zum Priester geweiht. Seit 2014 hatte er das Amt des Caritas-Direktors in Kärnten inne. In seiner Freizeit widmet er sich Reisen, Kulturgeschichte und Sport.

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