Klagenfurt
Kunst, die das klassische Betongrau zum Leben erweckt
Stefan Streichers Kunstwerke bringen Farbe und Buntheit in den Alltag der Stadt und laden zum Träumen ein.
KLAGENFURT. Stefan Streicher aus Klagenfurt ist leidenschaftlicher Street-Artist. Unter dem Pseudonym "Dreamer" begibt er sich mit seiner Kunst in Traumwelten jenseits der Realität und schafft Vielfältiges. Als Künstler möchte er letztendlich mit Klischees aufräumen und beweisen, dass hinter Graffitikunst mehr steckt als bloßes Beschmieren von Wänden.
Urban-Art als große Kunst
Das Thema Street Art kann durchaus die Gemüter spalten. Von einigen als Schmierereien gebrandmarkt, von vielen als große Kunstwerke gefeiert, verbirgt sich zweifellos einiges an Diskussionspotential in ihnen. Ein junges Talent aus Klagenfurt zeigt nun den künstlerischen Gestaltungsaspekt und den Wert von Urban-Art auf und demonstriert eindrücklich, dass Graffiti als Kunstgenre bemerkenswerte und wunderschön anzusehende Gemälde hervorbringen kann. Dafür erfindet er sich immer wieder aufs Neue und geht seinen Weg konsequent weiter. „Es gibt viele große Künstler in dieser Szene, die mich faszinieren. Diese bemalen komplette Hauswände, was auch ein großer Traum von mir wäre“, betont Streicher enthusiastisch.
Individueller Stil
Dabei haben Graffitis im öffentlichen Raum den jungen Kunstschaffenden schon früh in den Bann gezogen. Streicher, dessen Mutter selbst als Künstlerin tätig ist, bekam die Liebe zum künstlerischen Gestalten quasi in die Wiege gelegt. Wobei er schließlich auf die Graffitikunst kam, die er bereits im zarten Jugendalter für sich entdeckte: „Als Teenager habe ich Graffitis auf der Straße gesehen, die mich sogleich inspiriert und fasziniert haben“, erzählt er. Dabei verliebte er sich sogleich in die Kunstmalerei mit den Spaydosen und es ging Schlag auf Schlag weiter: „Ich kaufte mir selbst Sprühdosen und probierte mich einfach aus, wobei ich mich zu Beginn auf Buchstaben reduziert habe. Später begann ich dann mit dem Malen von bunten Tieren“, erzählt der talentierte Sprayer. Nach vielfältiger Erprobungsphase fand der künstlerische Kopf allmählich zu seinem eigenen individuellen Stil, der daraus besteht, alles verrinnen zu lassen. Nicht selten tropfen oder spritzen Farbtropfen aus Streichers künstlerisch gestalteter Tiermalerei. Was neben der Buntheit seiner Kunstwerke sein Markenzeichen ist, das ihn als Künstler einzigartig macht. Ferner behält der Urban-Artist Spraykops und nicht mehr verwendbare, verstopfte Masken auf und fügt sie in seine Kunstwerke ein. Sie stehen dann 3-D mäßig aus den Werken heraus. Eine exklusive Eingebung, die seinen eigenständigen Weg als Künstler unterstreicht.
Freie Entfaltungsmöglichkeiten
Wenngleich in Klagenfurt durchaus ein Platzproblem für Graffitikünstler vorherrscht, verfügt Streicher über genügend Raum, um sich auszutoben: „Bei meiner Firma habe ich mir ein großes Atelier eingerichtet und große Wände im Hinterhof, wo ich mich entfalten kann. Hier muss ich nicht schauen, wohin die Farbe geht. Der ganze Boden bei mir ist schon bunt", erklärt der junge Klagenfurter mit einem Lächeln. "Doch auch bei der Rosentalerstraße gibt es genügend Platz, wo legal gesprüht werden darf“, betont der Künstler, der selbst unter dem Pseudonym "Dreamer" künstlerisch auftritt: „Schließlich bin ich beim Sprühen in meiner eigenen Welt“, erläutert der Street-Artist seinen Künstlernamen. Des Weiteren wird der junge Künstler für zahlreiche Aufträge gebucht, beispielsweise für die Kärntner Landesversicherung oder für die Maker-Space. Zudem war es eine Ausstellung im letzten Jahr in der "Villa For Forest", die seine Vielfältigkeit als Künstler zum Ausdruck brachte. Dabei bespielte das junge Talent vier große Räume und demonstrierte eine Vielfalt an vier großen Kunstarten. Das Spektrum reichte von abstrakten Kunstwerken über Geometrisches bin hin zu Street-Art Werken, wobei sich ein durchgängiger roter Faden durch die Ausstellung durchspann. „Es war eine kleine Geschichte, die durch die Galerie hindurch zu Ende erzählt wird“, erklärt Streicher diesbezüglich. Trotz der vielen Aufträge möchte Steicher weiterhin Hobby und Beruf unter einen Hut bekommen: „Es wird zwar immer mehr und immer stressiger, aber ich möchte möchte meine Hauptbeschäftigung des Reparierens und Wartens von Nähmaschinen in unserem Betrieb nicht aufgeben. Denn auch das erfüllt mich“, betont er. Wobei es dann vor allem die Kunst ist, die ihn aus dem Alltag entfliehen lässt. Und nicht nur ihn: Denn passend zu seinem Künstlernamen, soll seine Kunst auch den Betrachter verzaubern und in andere Welten entführen. Weiterführende Informationen zu Stefan Streicher sind auf der Homepage des Künstlers einsehbar.
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