Im Künstlerhaus
Kunst trifft auf Barrierefreiheit - Rampe im Fokus

- Die Ausstellung "RAMPE - Die Ästhetik eines diffamierten Gegenstandes" wurde gestern eröffnet.
- Foto: LPD Kärnten/Peter Just
- hochgeladen von Lea Kainz
Im Klagenfurter Künstlerhaus eröffnete Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser mit Kuratorin Cornelia Scheuer, mit dem Präsidenten des Kunstvereins Kärnten, Igor Pucker und mit vielen weiteren Interessierten, die Ausstellung "RAMPE - Die Ästhetik eines diffamierten Gegenstandes".
KLAGENFURT. Die Ausstellung wurde am gestrigen Donnerstag eröffnet. Generell fand mit 27. März dieses Jahres das Frühlingserwachen der Klagenfurter Galerien und Museen unter dem Titel "Apero" statt, mit freiem Eintritt von 18 bis 20 Uhr.
Dinge des täglichen Lebens
"Im Architekturhaus wird die Rampe ins Rampenlicht gestellt, die auch mehrere Zugänge in der Gesellschaft hervorruft, sei es für den Aufstieg, oder einen Abstieg. Die Kuratorin, die Künstlerinnen und Künstler, die jungen Menschen der Fachhochschule zeigen mit dieser Ausstellung, mit ihren Gedanken und Zugängen, dass Baukultur mit einfachen Dingen des täglichen Lebens in dem Mittelpunkt gerückt werden kann", sagte Kulturreferent Peter Kaiser bei der Eröffnung.
Barrieren überwinden
Kaiser dankte allen, die dafür sorgen "dass ein Alltagsgegenstand Bewusstsein für die Notwendigkeiten schafft, die helfen, Barrieren überwinden zu können und zugleich die Architektur in den Fokus rückt und ihre Möglichkeiten, Raum und Zeit zu überwinden".
Ausstellerinnen und Aussteller
In der Ausstellung beziehungsweise für die Ausstellung haben sich Künstlerinnen und Künstler Reinhard Taurer, Ulrich Kaufmann, Sigrid Friedmann, Nikolaus Meixner, Peter Kaschnig und Philipp Muerling sind auf die Suche, nach den verschiedenen Aspekten des diffamierten Gegenstandes, der Rampe, begeben. Sie haben ihre Ästhetik, Dynamik, die optische und sinnliche Wahrnehmung einer schiefen Ebene und die bildnerische Umsetzung und sogar deren Spaßfaktor untersucht und für Interessierte sichtbar gemacht.
Bedeutung von Rampen
Die Inspiration zu diesem Projekt kam im Künstlerhaus Klagenfurt selbst, erklärte Igor Pucker. Die Rampe, um barrierefrei in das Künstlerhaus Klagenfurt zu kommen, führt zum Hintereingang, ist quasi versteckt. Für die Dauer der Ausstellung ist der Hintereingang zum Haupteingang erklärt worden. Kuratorin Scheuer verweist in ihrer Beschreibung darauf, dass "mit dieser Ausstellung die Aufmerksamkeit auf die ästhetische und soziale Bedeutung von Rampen gelenkt werden sollte – nicht als notwendiges Übel, sondern als Teil eines inklusiven, bewussten Gestaltens für eine moderne Gesellschaft."
Ökologisch wertvoll
Gerade im österreichischen Raum sei die Rampe diffamiert. Als eines der wichtigsten Bauelemente, um Umwelt zu erschließen und für alle zugänglich zu machen, sei es immer ein Kampf, diese einzufordern. Anders als technische Hilfsmittel wie Rolltreppen oder Aufzüge, können Rampen ohne Strom, und wetterunabhängig genutzt werden, sie sind ökologisch wertvoll.
Funktionalität
Sie schließen niemanden aus, ob Kinder oder alte Menschen, sogar für die, die sie nicht unbedingt brauchen, sind sie nutzbar. Die Ausstellung möchte dieses bauliche Element, trotz oder gerade wegen seiner Funktionalität, aus dem Schatten seiner, in der österreichischen Architektur zugedachten, Existenz an Hintereingängen herausholen. Dieses Projekt soll Aufmerksamkeit auf die ästhetische, so wie motorische und sinnliche Wirkung von Rampen lenken und diese er-fahr-bar machen.
Eröffnungsperformance
Für Unterhaltung und Nachdenken sorgten im Rahmen der offiziellen Eröffnung der Ausstellung Kabarettist David Stockenreiter sowie Elisabeth Löffler und Cornelia Scheuer und Jörg Ulrich Krah mit ihrer Eröffnungsperformance, die deutlich machte, wie wichtig Rampen sind, um Barrieren zu überwinden, vor allem für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen.
Künstlerhaus
Igor Pucker sagte, dass das Künstlerhaus ein Ort sei, an dem Kunst entsteht und die Liste der Künstlerinnen und Künstler, die im Haus bereits ausgestellt haben, sei ein Auszug der hervorragendsten Vertreterinnen und Vertreter österreichischer zeitgenössischer Kunst. Im letzten Jahr wurden 13 neue Mitglieder in den Kunstverein Kärnten aufgenommen. Aus diesem Anlass präsentieren sich die Neuen in gleich zwei Ausstellungen. Die Ausstellung "Die Neuen – Part 1" zeigt Arbeiten von Armin Bardel, Cornelia Caufmann, Herbert De Colle, Katya Frei, Ilse Menschick-Hartlieb und Rupert Huber.
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