Bestatter trainieren Fahrsicherheit
420.000 Kilometer haben die Mitarbeiter zweier Kärntner Bestattungsunternehmen 2016 zurückgelegt. Regelmäßig werden mit den Konduktwägen Fahrsicherheitstrainings absolviert. Die längste Überführungsstrecke fuhr der Klagenfurter Manuel Mikula.
Wenn Bestattungsfahrzeuge auf der Rüttelplatte des ÖAMTC-Fahrsicherheitszentrums herumgeschleudert werden, mag das zunächst lustig klingen. Doch die Fahrsicherheitstrainings sind gerade für die Mitarbeiter der Bestattungsunternehmen wichtig. "Konduktwägen haben Übergröße, zudem sieht man hinten nichts hinaus, weil die Kabine, in der der Verstorbene liegt, geschlossen ist", informiert Andreas Waldher, der Geschäftsführer der Bestattung Kärnten (BKG) und der PAX. Einmal pro Jahr absolviert jeder Fahrer ein Sicherheitstraining beim ÖAMTC in St. Veit. Denn die rund 50 Mitarbeiter sind rund um die Uhr, 24 Stunden und 365 Tage im Jahr, im Einsatz und müssen oft auch große Distanzen bewältigen.
420.000 Kilometer im Jahr 2016
Im vergangenen Jahr haben sie 420.000 Kilometer zurückgelegt. Zum Vergleich: Die Distanz der Erde zum Mond beträgt 384.000 Kilometer. Insgesamt verfügen die BKG und die PAX über 34 Wägen, in Klagenfurt sind es 15 Wägen und rund 20 Mitarbeiter.
Neben den alltäglichen Fahrten zu Friedhöfen, Krankenhäusern, Heimen, Kirchen, Aufbahrungshallen etc. finden auch oft Überführungen über die österreichische Grenze hinaus statt, etwa von oder nach Italien, Deutschland, Kroatien oder Spanien. "Rund 10.000 der gefahrenen Kilometer finden im Ausland statt", informiert Waldher.
Insgesamt bearbeiten er und sein Team rund 3.000 Sterbefälle im Jahr.
Längste Fahrt: 3.000 Kilometer
Bestattungs-Mitarbeiter Manuel Mikula aus Klagenfurt hat die wohl längste Überführung in den beiden Unternehmen absolviert: Eine Fahrt nach Spanien, nahe der französischen Grenze. "Es waren hin und zurück ca. 3.000 Kilometer", sagt Mikula. Mittlerweile ist er Teamleiter für Standorte in Klagenfurt sowie St. Veit. Fahrsicherheitstrainings hat er auch absolviert. "Die Bestattungsfahrzeuge sind länger, höher und hinten geschlossen", sagt Mikula, "und vor allem im Winter stehen wir manchmal vor Herausforderungen." Natürlich seien die Fahrzeuge samt Allrad für alle Eventualitäten gerüstet, dennoch müssen manchmal auch Schneeketten angelegt oder große Distanzen bei jeder Witterung überwunden werden. "Bei so langen Fahrten wie nach Spanien fahren wir zu zweit und wechseln uns ab. Natürlich unter Einhaltung der Ruhezeiten", erzählt Mikula.
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