Missbrauch im Internat!

Erster Fall in Tanzenberg: Ehemaliger Heimschüler berichtet von Missbrauch und Vertrauensbruch.

Sein Leben lang litt der Kärntner unter Vorfällen in seiner Jugend. „Bis ich vor vier Jahren versuchte, mir das Leben zu nehmen“, berichtet er. Dem Suizidversuch waren Panik-Attacken vorausgegangen. – „Ich hatte Angst vor Ämtern; nicht einmal dem Postler konnte ich noch gegenübertreten.“
Als Auslöser vermutete der Unternehmer ein Burn-out-Syndrom; die Therapie brachte die wahren Hintergründe ans Licht: „Tanzenberg hat mein Leben verpfuscht“, urteilt er. Bei der Ombudsstelle hat er sich bereits gemeldet; auch mit WOCHE und Profil sprach er. Seine Identität ist der Redaktion bekannt, öffentlich will er sie nicht preisgeben. „Meine Eltern wollten stets das Beste für mich“, sagt er. „Ich möchte nicht, dass sie ihren Lebensabend mit Schuldgefühlen verbringen müssen.“
Das „Beste“ für den damals Zehnjährigen war der Aufenthalt in Tanzenberg – von 1961 bis 1965. „Bald war ich von der Idee begeistert, Priester zu werden“, erinnert er sich. Mit der Pubertät stellten sich Schwärmereien für Mädchen und damit auch Zweifel ein. – „Ich habe mit mir gerungen, ob es das Richtige für mich war.“
Nach wie vor nahm er aktiv am Leben in Tanzenberg teil; der Knabe ministrierte. „Ich war stolz, als mich der Heimleiter zum Dienst in der Kirche in die nahen Pfarreien mitnahm, die er betreuen musste.“ Immer wieder stieg er sonntags zum Priester ins Auto. Während der Fahrt kam es zu den Übergriffen. „Die ganze Zeit griff der Mann mir zwischen den Beinen herum“, berichtet das Opfer. „Ich habe das nicht gekannt, als Liebesbeweis bewertet.“
Erst als es zum Vertrauensbruch kam, fühlte sich der damals 14-Jährige missbraucht. „Ich wurde am Ende des Schuljahres zum Gespräch beim Heimleiter geladen“, denkt er heute zurück. „Er hat mich zur Schnecke gemacht!“
Der Grund: Der Schüler hatte an Einkehrtagen bei einem externen Priester Selbstbefriedigung gebeichtet. „Der Heimleiter kannte meine Beichte im genauen Wortlaut“, so der Mann, „und warf mir sündhaftes Verhalten vor.“
Briefe eines befreundeten Mädchens – sie wurden ihm nie ausgehändigt – lagen geöffnet auf dem Tisch. Für deren Inhalt wurde der Junge zur Rede gestellt. „Ich habe in diesem Moment entschieden, Tanzenberg zu verlassen!“ – Auch über den Priesterberuf dachte er keine Sekunde mehr nach.

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